Ludwig I.

• Bevölkerung, Wirtschaft und Technik in der Zeit Ludwigs II.
• Bevölkerung, Wirtschaft und Technik in der Zeit Prinzregent Luitpolds

• Therese von Sachsen-Hildburghausen

o.J.

Glas, Karaffe: H.18,8cm, Theresienthal

Die königlich privilegierte Glashütte Theresienthal belieferte die Höfe in ganz Europa mit herausragenden High-end-Produkten.

Goldrubin ist das edelste, teuerste und komplizierteste Glas. Die Färbung entsteht durch die Einlagerung mikroskopisch kleiner Goldkristalle, in denen sich das Licht bricht. Das metallische Gold wird in Königswasser, einer Mischung aus konzentrierter Salz- und Salpetersäure, gelöst und als Goldchlorid der Glasschmelze beigemischt. Bei den hier gezeigten Goldrubinrömern und der Karaffe handelt es sich um mundgeblasene Innenüberfanggläser, das heißt um Zweischichtengläser: Rubinglas als Grundglas, Kristallglas als Überfang (zweite Schicht). Die Karaffe hat am Hals einen Flächenschliff und ist, ebenso wie die Weinrömer, aufwändig mit Poliergold im Stil des Rokoko bemalt. König Ludwig I. gewährte der Glashütte Theresienthal in Zwiesel ein Privileg zur Herstellung von Rubinglas. Die Glashütte durfte den Namen der Königin tragen. Ludwig II., der die transparente Eleganz der Gläser aus Theresienthal besonders liebte, stattete auch sein Schloss Linderhof mit Gläsern aus Theresienthal aus. Das Lieblingsservice des Königs soll dieses Goldrubin-Weinservice gewesen sein.

(Marita Haller)

Literatur:

Freundliche Hinweise von Willi Steger, Riedlhütte, und Max Hannes, Kristallglasmanufaktur Theresienthal, Zwiesel; Haller, Marita / Pscheidt, Gerhard: Theresienthal in alten Fotos. Mit Linie Rabenstein-Schachtenbach, bayerisch-böhmische Glashüttengeschichte, Riedlhütte 2008; Sippell, Stefan: Theresienthal, München 2005; Wolf, Helmut: Gold im Herzen Europas. Gewinnung, Bearbeitung, Verwendung. Ausstellungskatalog, Kümmersbruck 1996 (Schriftenreihe des Bergbau- und Industriemuseums Ostbayern in Theuern 34).