München, Barmherzige Brüder


 

GESCHICHTE

München, Barmherzige Brüder – Medizinische Versorgung auf höchstem Niveau

 Die Barmherzigen Brüder führten bereits von 1750 bis 1809 in München vor dem Sendlinger Tor das Hospital St. Max, das dann vom Staat konfisziert wurde. 1916, inmitten des Ersten Weltkriegs, gelang es dem Orden in München wieder Fuß zu fassen. Die Brüder erwarben von Georg Gruber die ehemalige Gaststätte „Controlor“ am Nymphenburger Schlossrondell. Nach Umbau entstanden hier ein Männerkrankenhaus mit 30 Betten und ein Kloster mit Kapelle, die am 23. Juli 1917 von Domkapitular Michael Buchberger geweiht wurde. Aufgrund der politischen und wirtschaftlichen Situation entwickelte sich Niederlassung der Barmherzigen Brüder jedoch nur langsam. 1925 umfasste der Konvent zwölf, zehn Jahre später 16 Brüder. Erst 1931 war man in der Lage, das benachbarte Gebäude zu erwerben und die Kapazität des Krankenhauses mithilfe eines Verbindungstrakts auf 180 Betten zu steigern. Im Zweiten Weltkrieg diente die Klinik ab 1939 als Reservelazarett. 1942 zerstörte ein Luftangriff den Großteil der Gebäude. Dabei fanden sechs Menschen, unter ihnen zwei Brüder, den Tod. Nach dem notdürftigen Wiederaufbau begannen ab 1955 durch Prior Ermin Oggermüller (Amtszeit 1953-59) Umbau- und Sanierungsmaßnahmen. Mit einem neuen Krankentrakt an der Romanstraße standen nun über 370 Betten zur Verfügung. 1957 errichtete man eine neue Krankenhauskirche, zu deren Ausstattung die Skulpturen der Apostel Petrus und Paulus des bedeutenden Rokokokünstlers Ignatz Günther gehören. Nachdem der Prior an das Straubinger Krankenhaus gewechselt war, folgte ihm R. Angelus Thaler im Amt. 1962 wurde der Grundstein für ein weiteres Bettenhaus gelegt, mit dem Platz für rund 600 Patienten geschaffen wurde. Dazu kamen weitere Operationssäle, Funktionsräume und ein Schwesternwohnheim. Die kostspielige neue Anlage wurde 1966 von Kardinal Julius Döpfner eingeweiht. Während die Zahl der verfügbaren Betten beständig stieg, wurden die Mitglieder im Konvent immer weniger. 1965 lebten noch neun Brüder im Kloster.

 1991 öffnete die Palliativstation St. Johannes von Gott als erste ihrer Art in Bayern die Pforten. Sie zog 1993 in ein eigenes Gebäude um und wurde bis 2008 auf 32 Betten erweitert. Die Einrichtung ist damit gegenwärtig die größte Palliativstation Deutschlands. Auch mit der 1999 eröffneten Abteilung für geriatrische Rehabilitation reagierten die Barmherzigen Brüder auf aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen und neue Anforderungen. In den letzten Jahren folgte eine Reihe weiterer Modernisierungen und Neubauten, um das Leistungsspektrum der Klinik auf höchstem Niveau zu halten. Als drittes Krankenhaus in Deutschland erreichte die Einrichtung der Barmherzigen Brüder ein weltweit geltendes Qualitätszertifikat, verbunden mit einem erweiterten ethisch-christlichen „Gütesiegel“.

 Das Krankenhaus Barmherzige Brüder ist mittlerweile eine Einrichtung der 1. Versorgungsstufe und Akademisches Lehrkrankenhaus der Technischen Universität München sowie Lehrklinik der Deutschen Akademie für Ernährungsmedizin. Als Arbeitgeber beschäftigt es rund 1000 Fachkräfte, unter ihnen etwa 100 Ärzte. Seit knapp 100 Jahren werden hier Patienten mit den unterschiedlichsten Erkrankungen nach modernsten medizinischen Methoden behandelt und im Geiste christlicher Nächstenliebe betreut.

  

(Christine Riedl-Valder)

 Link:
www.barmherzige.de
www.barmherzige-muenchen.de 



 

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