Bamberg, Missionsbrüder des hl. Franziskus, Missionshaus Bug – Werbung für die Mission
Der deutsche Entwicklungshelfer Bruder Paulus Moritz gründete im Jahr 1901 in Nagpur (Indien) die Gemeinschaft der „Missionsbrüder des hl. Franziskus“. Der Orden wird nach seiner ersten Niederlassung auch „Haselünner Brüder“ genannt. Mittlerweile ist die Kongregation nicht nur in Indien, sondern auch in Südamerika und anderen Entwicklungsländern in der Mission tätig. Der Gemeinschaft gehören gegenwärtig rund 500 Brüder in 80 Niederlassungen an. Sie betreiben ambulante Kranken- und Sozialstationen, ein Leprakrankenhaus und ein Rehabilitationsheim, Waisenhäuser und Schulen, helfen beim Aufbau von Kleinindustrie und leisten Rechtsbeistand für die Armen.
Die Bamberger Niederlassung ist das einzige Standbein des Ordens in Deutschland. Sie wurde 1961 im Stadtteil Bug gegründet. Das ältere der beiden Häuser stammt aus dem Jahr 1740. Unter dem letzten Eigentümer, dem Freistaat Bayern, diente es als Forsthaus. Den Grundstein zum neuen Missionshaus legte 1965 der damalige Erzbischof von Bombay, Kardinal Gracias. Das Haus wurde 1985 aufgestockt, um zunächst als Tagungsstätte zu dienen. Das später hier beheimatete Noviziat musste infolge Nachwuchsmangels 1993 geschlossen werden.
Dem Bamberger Kloster kommt vor allem die Aufgabe zu, über den Orden zu informieren und Spenden für die zahlreichen Hilfsprojekte in aller Welt zu sammeln. 1965 wurde in einigen Räumen ein Missionsmuseum eingerichtet. Es vermittelt den Besuchern einen Überblick über die ausgedehnte Entwicklungsarbeit der Brüder in Indien, Sri Lanka, Paraguay und Bolivien und will einen Beitrag zum Völkerverständnis und zum Dialog mit den Kulturen leisten. Die Dauerausstellung umfasst zahlreiche Exponate aus Indien, Paraguay und Bolivien aus den Bereichen Kunsthandwerk, Malerei und Fossilien. Besuchern stehen Gästezimmer und ein Jugendgästehaus offen; für interessierte Männer bietet der Orden „Kloster auf Zeit“ an.
(Christine Riedl-Valder)
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