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Ludwig I.

 

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Propyläen in München (1848)

1848

Ansicht von Westen, Präsentationsgemälde

Leo von Klenze (1784–1864), München, 1848

Öl auf Leinwand, 87,5 x 130,2 cm

Die Propyläen, von König Ludwig 1846 in Auftrag gegeben und in den Jahren 1854 bis 1862 errichtet, waren ursprünglich als westliches Stadttor Münchens gedacht. Das entsprach den Planungen um das Jahr 1817. Die seitdem fortschreitende Bebauung der Stadt enthob die Propyläen allerdings ihrer Funktion, vielmehr standen sie schließlich als Abschluss und Mittelpunkt der klassizistischen Bauten: die Säulenhalle sollte den Blick auf all jene Plätze und Straßen freigeben, die München als „Isar-Athen“ kennzeichneten. Im Konzept des Architekten Leo von Klenze, der 1848 ein Präsentationsgemälde des späteren Bauwerks vorlegte, bildeten die dorischen Säulen den Schlussstein zwischen den benachbarten Gebäuden der Glyptothek mit ihren ionischen sowie der Antikensammlung mit ihren korinthischen Säulen. Damit waren alle drei griechischen Baustile vertreten. Die Propyläen entstanden aber auch als Symbol der Verbundenheit mit dem neuen griechischen Nationalstaat. Giebelfiguren und Reliefs an den Türmen stellen idealisiert den griechischen Freiheitskampf gegen die osmanische Oberhoheit dar. Der Bau fiel zudem in die Zeit des Königtums Ottos I., Ludwigs Sohn. Damals hatte der bayerische Staat damit begonnen, enorme Aufbauhilfen für das Königreich Griechenland zu leisten. Die Propyläen wurden zum „letzten und bedeutendsten Denkmal des leidenschaftlichen und kostspieligen Engagements Ludwigs I. für die Freiheit der Hellenen“ (Johannes Erichsen).

Beleg:

Hubert Glaser, Wittelsbach. Kurfürsten im Reich – Könige von Bayern. Vier Kapitel aus der Geschichte des Hauses Wittelsbach im 18. und 19. Jahrhundert, hrsg. von Reinhold Baumstark, München 1993, S. 67 u. 140; Thomas Raff, Die Münchner Propyläen – ein Denkmal des griechischen Freiheitskampfes, in: Reinhard Heydenreuter, Jan Murken, Raimund Wünsche (Hrsg.), Die erträumte Nation. Griechenlands Wiedergeburt im 19. Jahrhundert, München 1993, S. 195–207; Leo von Klenze. Architekt zwischen Kunst und Hof 1784–1864, hrsg. von Winfried Nerdinger, Mitarbeit Sonja Hildebrand, Ulrike Steiner und Thomas Weidner, München / London / New York 2000, S. 299

Künstler, Ersteller / Fotograf: Leo von Klenze (Maler)
Lageort: München, Stadtmuseum, Gemäldesammlung, P 13682
Copyright: Münchner Stadtmuseum