.
Markt Obergünzburg


 

AMTLICHE WAPPENBESCHREIBUNG (BLASONIERUNG)
Gespalten und vorne von Rot und Blau geteilt; hinten in Silber über drei blauen Wellenbalken schwebend das schwarz gekleidete, golden gekrönte Brustbild der herschauenden Hildegard.


WAPPENGESCHICHTE
Obergünzburg ist seit 1407 als Markt belegt. Aus dem Jahr 1541 ist der Abdruck eines Siegels überliefert. Der Schild ist gespalten, die vordere Hälfte ist von Rot und Blau geteilt, in der hinteren Hälfte steht das Brustbild von Hildegard, der zweiten Gattin von Karl dem Großen über drei Wellenbalken. Sie gilt als Gründerin der Abtei Kempten. Die Farben Rot und Blau weisen auf das Fürststift Kempten, das schon sehr früh in Obergünzburg begütert war. Der Markt wurde stift-kemptisches Lehen und 1688 Amtssitz des fürstbischöflichen Pfleger. Die Wellenbalken versinnbildlichen die Lage des Ortes an der Günz. Das Wappen geriet in Vergessenheit. Die Gemeinde wünschte 1811 ein Wappen mit der Initiale O als Hinweis auf den Ortsnamen. Dieser Vorschlag wurde abgelehnt. Bei Recherchen stießen das Reichsheroldenamt und das Reichsarchiv auf den Siegelabdruck aus dem 16. Jahrhundert. Die Bedeutung des Wappenbildes war aber unklar. Das Brustbild der Hildegard hielt man für einen Mohrenkopf. Im neuen Wappen fiel die Spaltung weg, der Mohrenkopf stand nun allein im Schild über drei Wellenbalken. Dieses Wappen wurde der Marktgemeinde 1813 verliehen. Als Farben wählte man willkürlich Rot und Silber. Im Jahr 1950 wurde das Wappenblatt der kemptischen Niedergerichte von 1561 wieder entdeckt. Darauf ist auch ein deutlicher Abdruck des Siegels von Obergünzburg zu sehen, wie er seit 1541 belegt ist. Seit 1951 führt die Gemeinde wieder das Wappen in der historisch richtigen Gestalt. Der 'Mohrenbuale' ziert dagegen noch heute als einstiges Wahrzeichen den alten Marktbrunnen.


WAPPENDATEN
Wappenführung seit 1813

Rechtsgrundlage  Entschließung des Staatsministeriums des Innern; Beschluss des Gemeinderats und Zustimmung des Innenministeriums

Beleg  Ministerialentschließung vom 16.10.1813 und vom 16.01.1951

Änderung  Von 1813 bis 1950 war das Wappen geteilt von Rot und Silber; oben ein schwarzer Mohrenkopf, unten drei Wellenbalken.

Ehemalige Gemeinden mit eigenem Wappen Willofs


LITERATUR
Stadler, Klemens: Deutsche Wappen, Bd. 6, Bremen 1968, S. 32
Stadler, Klemens/Zollhoefer, Friedrich: Wappen schwäbischer Gemeinden, Kempten 1952, S. 87, 201
Ostallgäu. Einst und Jetzt, hg. Aegidius Kolb, Ewald Kohler, Marktoberdorf 1984, S. 1175-1180
Handbuch der historischen Stätten Deutschlands, hg. Karl Bosl, Bd. 7, 3. Auf., Stuttgart 1981, S. 545
Zimmermann, Eduard: Kempter Wappen und Zeichen, in: Allgäuer Geschichtsfreund, 1962, S. 241
Eisinger-Schmidt, Claudia: Marktoberdorf (Historischer Atlas von Bayern, Schwaben 14), München 1985, S. 150-152, 177-180 (Liebenthann)


BEARBEITUNG
Stephanie Heyl

 

SUCHE

DATEN KOMPAKT
Bezirk  Schwaben
Landkreis  Ostallgäu
Fläche  46.69 qkm
Einwohner  6176
Ew/qkm  132
Breite  47.85 Nördliche Breite
Länge  10.4167 Östliche Länge
GKZiffer  9777154
PLZ  87634
Region  Region 16 Allgäu
KFZ-Kennz.  OAL
Internet  Markt Obergünzburg
E-Mail  Markt Obergünzburg
 
Marktplatz 1 87634 Obergünzburg (Hausanschrift)
Postfach 1164 87630 Obergünzburg (Postanschrift)
Telefon +49 (0)8372 9200-0
Fax +49 (0)8372 9200-40



VORSCHAU WAPPENGALERIE


Mit My Wappen haben wir eine Fotogalerie eingerichtet, in der Sie Ihre Wappenfunde präsentieren können. Unsere Besucher haben schon 2975 Fotos in My Wappen eingestellt.
Es funktioniert ganz einfach: Neues Wappen-Foto hochladen.


KARTE