Burgen
in Bayern

Burgruine Berneck, Altes Schloss Bad Berneck im Fichtelgebirge

Das Alte Schloss ist als Gegengründung zur etwas älteren, höher gelegenen Walpotenburg (s. Hohenberneck) zu verstehen. Die heute als Altes Schloss bezeichnete Burg wurde von den zwischen 1203 und 1248 in den Besitz von Berneck gekommenen Herzögen von Andechs-Meranien erbaut. Mit deren Aussterben (1248) ging die Burg über das Bistum Bamberg 1258 an den Burggrafen Friedrich von Nürnberg und über diesen 1260 an die Grafen von Orlamünde. 1338 fiel die Veste Bernekk wieder an die Burggrafen zurück, die sie 1341 zum Amtssitz machten. 1406 erwarb Bischof Johann von Riga aus dem Geschlecht der Wallenrode die Burg, die erst 1477 durch die Burggrafen ausgelöst wurde. Bis 1537 saßen auf dem Alten Schloss zahlreiche Amtsmänner, danach wurde die Burg nicht mehr bewohnt.
1430 soll die Burg durch die Hussiten niedergebrannt worden sein, was den Wiederaufbau von 1431 erklären würde. In den 1950er-Jahren baute man in den Halsgraben eine Freilichtbühne ein.

Text: Joachim Zeune

Wikipedia: zum Eintrag
Koordinaten: 11.674991, 50.050843

Baugeschichte

Die Burganlage wurde 2012/13 im Auftrag des Bayerischen Landesamts für Denkmalpflege aufgemessen und in Teilbereichen bauhistorisch erforscht. Dem Baudatum sind der quadratische Bergfried bis zu seinem Obergeschoss sowie einige Mauerreste im Umfeld zuzuordnen. Wohl 1431, als Arnold und Hans von Wallenrode die vermutlich kurz zuvor zerstörte Burg um einen Zwinger, eine Stube, Küche und Kammer erweiterten, stockte man auch den Turm durch ein leicht vorkragendes Obergeschoss auf. Nachdem 1536 die Bedachung der Burg schadhaft war, unterblieb eine Instandsetzung. Lediglich der Bergfried erhielt 1818 neben einem ebenerdigen Zugang seine heutige Dachhaube. 1909 wurde die Burg saniert, in den 1950er-jahren wurde ein Naturtheater eingebaut.

Text: Joachim Zeune

Baubestand

Die 22 x 28 Meter große Hauptburg belegt einen niedrig gelegenen Ausläufer des Schlossbergs. Sie wurde hinter einem mächtigen Halsgraben von einem Ringgraben umwehrt. Von der umlaufenden Ringmauer zeugen nur noch Fragmente, desgleichen vom 1431 erbauten Zwinger, der die Hauptburg einst an deren Nord-, Ost- und Südseite bewehrte. Über dem Südosteck erhebt sich der ursprünglich freistehende, quadratische Bergfried, dessen Hocheingang sich in 8 meter Höhe öffnet.
An der Nordseite des engen Burghofs erstreckt sich ein 1431 errichtetes, nur in Fragmenten erhaltenes Gebäude, das gegen ein an die Westseite gestelltes Gebäude stieß. Der alte, vermutlich Richtung Stadt orientierte Palas wurde offenbar 1430 restlos zerstört.

Text: Joachim Zeune

Touristen Information

Die auf dem Schlossberg von Bad Berneck gelegene Burgruine ist frei zugänglich und auf eigene Gefahr zu besichtigen. Parkmöglichkeiten sind am Ortseingang von Bad Berneck vorhanden, von dort ist die Ruine über ca. 15 Minuten Fußweg zu erreichen.
Eine Besichtigung des Alten Schlosses lässt sich wunderbar mit dem Besuch der nahe gelegenen Burgruine Hohenberneck sowie der Turmhügelburg Alt-Berneck verbinden. Außerdem liegt zwischen der Burgruine Berneck und Hohenberneck eine verfallene Kapellenruine.
Die Burgruine Berneck ist heute die Kulisse der Freilichtbühne Bad Berneck, auf der im alljährlichen „Bad Bernecker Kultursommer“ verschiedenste Inszenierungen zu sehen sind. Karten für die Aufführungen können direkt beim Fränkischen Theatersommer oder der Tourist Information Bad Berneck unter 09273 574374 bestellt werden. Weitere Informationen erhalten Sie auf der Homepage des Bad Bernecker Kultursommers: Homepage

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