Zeitzeugen berichten

Dr. Max Fischer Politiker (CSU); 1959-1972 Landrat von Cham; 1977-1986 Staatssekretär im Umweltministerium

Signatur
zz-1108.02
Copyright
Haus der Bayerischen Geschichte (Georg Schmidbauer M.A.)
Referenzjahr
2002

Im hier gezeigten Ausschnitt berichtet Dr. Max Fischer von finanziellen Problemen des Stahlwerks Maxhütte und der anschließenden Insolvenz.

Dieser Clip ist Teil des folgenden Interviews:

Lebensgeschichtliches Zeitzeugeninterview mit Dr. Max Fischer, geführt am 17.11.2004 in München, im Rahmen des Projekts: Bayern-Böhmen, über "Nebenaußenpolitik" als Chamer Landrat, seine politische Karriere und die Beziehungen zur Tschechoslowakei.

Biogramm

1927 in Cham geboren, 1943-1945 Soldat im Zweiten Weltkrieg, 1946-1950 Studium der Volkswirtschaft in Regensburg und Rechts- und Staatswissenschaften in München und Heidelberg. Promotion 1952, 1954-1959 Angestellter der Bayerischen Versicherungsbank, 1945 Mitbegründer der CSU im Landkreis Cham,1959-1972 Landrat des Landkreises Cham und Kreisrat in Cham, 1962-1990 Mitglied des Bayerischen Landtags, 1964-1983 Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Grenzland, 1970-1977 Vorsitzender des Ausschusses für den Staatshaushalt und Finanzfragen, 1977-1986 Staatssekretär im Bayerischen Staatsministerium für Landesentwicklung und Umweltfragen. 2015 ist Max Fischer im Alter von 88 Jahren in Cham verstorben.

GND: 123437547

Inhalte

Politische Wurzeln in Cham, Landrat, Grenzprobleme, entlaufene Kühe, Kontakte zur tschechischen Seite, 1960 deutsche Vertretung in Prag durch französische Botschaft, Geschichte Chams, Jan Hus, Hussiten, 30-jähriger Krieg, deutscher EInmarsch in die Tschechoslowakei 1939 von Cham und Furth aus - Die Anfänge der politischen Beziehungen zu Prag, Verbindungsaufnahme zu den Tschechen, Hallstein-Doktrin, als Landrat unproblematischer Ansprechpartner, 1961 bei Bundeskanzler Konrad Adenauer, Auftrag nach Prag zu gehen, Tschechisch- und Russischkenntnisse, Vorstellung im tschechischen Fernsehen, Staatspräsident Nowotny - Das Verhältnis zur Regierung, Kartenspiel mit Nowotny, Einladung nach Bayern, ausgefallenes Treffen in Domazlice am 15.08.1964, weil der „Spiegel“ davon erfuhr, 1964 Verhandlungen über Grenzöffnung bei Furth im Wald, Bayerischer Innenminister Heinrich Junker verhielt sich zurückhaltend, F. vereinbarte per Handschlag Grenzöffnung mit tschechischem Ministerialdirigenten, F. beauftragte Beamte des Landratsamts mit der Durchführung, dann doch Mithilfe von Landesbehörden, Ostbüro im Landratsamt, Verhandlungen über die Ausreise von Sudetendeutschen, internationale Aufmerksamkeit, „New York Herald Tribune“, Tolerierung durch die Bayerische Staatsregierung unter Ministerpräsident Alfons Goppel, Druck Bonns zur Einstellung der Aktivitäten in Tschechien, Vertretung deutscher Häftlinge in der ČSSR vor Gericht, Vermittlung von Kontakten, tschechische Diplomaten, Wirtschaft, Botschafter Dusan Spaziel, Bayerischer Wirtschaftsminister Otto Schedl - Charta 77, im Auftrag von Franz Josef Strauß Einsatz für die Freilassung Vaclav Havels - Die Vorgänge um Alexander Dubcek 1968, Wahl am 06.01.1968 - Die Rolle der Kirche in der ČSSR, Kardinal Tomaschek, Organisation eines Besuches von Bischof Prof. Graber von Regensburg in Prag bei Kardinal Tomaschek, Einsatz für die Freilassung des inhaftierten Priesters Studeny, Essen mit dem Prager Bürgermeister, Agenten der DDR-Staatssicherheit (Stasi) - Erste Grenzöffnung am 18.07.1964 - Jäger und Pilot, Jagd in Tschechien, Geburtstagsbesuche, tschechische Fluglizenz, Rückholung von Flugzeugen - Persönliche Beziehungen zu tschechischen Dienststellen - Institutionalisierung der Wirtschaftsbeziehungen, 1989 deutsch-tschechische Wirtschaftstage, Wirtschaftsminister Gustl Lang - Die Vorgänge rund um die deutsche Botschaft 1989 - Gespräche mit tschechischen Politikern, Pitthard, Vaclav Klaus, Beneš-Dekrete - Als Staatssekretär im Bayerischen Umweltministerium, Messstation in Karlsbad, Otto Wiesheu, Beziehungen zur Slowakei, Schernokowski, Mecziar, tschechische Mentalität, Schwarzenberg, Czernin, Lobkowicz - Kindheit und Jugend, Onkel 1927-1933 Mitglied des Deutschen Reichstags für Bayerischen Mittelstandsblock, freiwillig zur Luftwaffe gemeldet, Flieger, 1959 Landrat in Cham, Studium in Heidelberg, Regensburg und München, Promotion ("Der bayerische Landrat"), Mitglied des Bayerischen Landtags (MdL), Vorsitzender der Haushaltsausschusses, 1977 erneut MdL, Mitglied im Kabinett unter Ministerpräsident Franz Josef Strauß, 1990 aus dem Landtag ausgeschieden, Verhältnis zu Franz Josef Strauß und Gerold Tandler - Der Weg als Parlamentarier - Der Ost-West-Wirtschaftsclub, Prag, Warschau, Moskau, Budapest – Hitlerjugend (HJ), freiwillig zu den Fliegern gemeldet, amerikanische Kriegsgefangenschaft in Bad Aibling, Flucht aus dem Lager - Als Vertreter der Staatsregierung in der KZ-Gedenkstätte Dachau, Juden in Cham, Russisch gelernt von russischem Flüchtling - Erster Wahlkampf 1946, Kontakte zur Bayernpartei, liberale Einstellung - Wirtschaftliche Verbindungen nach Tschechien, Bierl Aufkäufer von MiG-Flugzeugen, Triumph, BHs für Ochsen - Engagement für politische Häftlinge in der ČSSR, Notlandung von Phillip Rosenthal in der ČSSR – Familienzusammenführung - Das Büro in Prag, Sprechstunde im Hotel Eikron, Hotel Jalta am Wenzelsplatz, Wilhelm Hoegner, Hildegard Hamm-Brücher - Die veränderte Situation nach den Ostverträgen, Egon Bahr - Anmerkungen zur bayerisch-tschechischen Grenze - Flüchtlinge 1968 hauptsächlich nach Österreich, russische Panzer wegen falscher Landkarte in Neukirchen beim Heiligen Blut, 21.08.1968 Kundgebung auf dem Münchner Königsplatz gegen den Einmarsch der Warschauer Pakt-Staaten, Ude, Süddeutsche Zeitung - Schmuggel, Lied vom "Schwirzer" - Extrem hohe Arbeitslosigkeit - Die Entwicklung der Infrastruktur im grenznahen Gebiet, Vereinsförderung, Eigenheimförderung, Konflikt mit der Regierung der Oberpfalz wegen Baugenehmigungen, High-Tech-Ansiedlung, Arbeitslosigkeit unter dem Landesdurchschnitt, Tourismus, Further Drachenstich, Waldmünchen, Kötzing - Der HSV Cham, 2. Liga - Die Weihnachtsfeiern im Kabinett Strauß - Die Wiederaufbereitungsanlage in Wackersdorf - Die Maxhütte - Die Umweltprobleme mit der ČSSR, Tschernobyl 1986 - Lidice - Grenzöffnung mit den Außenministern Hans-Dietrich Genscher und Jiří Dienstbier in Waidhaus - Hoffnungen und Erwartungen.

Daten

Art:
Lebensgeschichtliches Interview
Dauer:
2:30 h
Aufnahmedatum:
17.11.2004
Sprache:
deutsch
Aufnahmeteam:

Interview: Dr. Ludwig Eiber

Kamera: Georg Schmidbauer M.A.