Zeitzeugen berichten

Georg Glück Textilingenieur

Signatur
zz-1101.01
Copyright
Haus der Bayerischen Geschichte (Georg Schmidbauer M.A.)
Referenzjahr
1950

Im hier gezeigten Ausschnitt berichtet Georg Glück über sein Studium im Bereich Textilingenieurwesen in Reutlingen und seine Anstellung bei der SWA in Augsburg nach dem Zweiten Weltkrieg.

Dieser Clip ist Teil des folgenden Interviews:

Lebensgeschichtliches Zeitzeugeninterview mit Herrn Georg Glück, aufgenommen am 03.12.2004 in Augsburg im Rahmen des Projekts Textilindustrie, über sein Leben und seine Arbeit bei der Mechanischen Baumwollspinnerei und Weberei Augsburg (SWA).

Biogramm

1925 in München geboren, 1942 kaufmännische Textillehre in der SW Pfersee, Kriegseinsatz, Kriegsende in Augsburg, ab 1948 vier Semester Studium in Reutlingen im Bereich Textilingenieurwesen, beruflicher Werdegang in der SWA, erlebte Aufschwung und Niedergang der Textilindustrie in Augsburg.

Inhalte

Kindheit: 1925 in München geboren, in der Nähe vom Sendlinger Tor, Tumblinger Schule 4,5 Jahre, Mutter starb 1934, Vater heiratete erneut, Oktober 1935 nach Augsburg gezogen, Lebensmittelgeschäft in der Maximilianstraße, Hallschule, dann städtische Handelsschule (heute Jakob-Fugger-Gymnasium), 1942 Abschluss, kaufmännische Textillehre in Pfersee, Herr Ohneberg 01.04.1942, Prüfung am 26.08.1943, danach in Ingolstadt eingerückt, Grundausbildung, Einsatz in der Ukraine und in Polen, am 24.02.1944 auf Urlaub in Augsburg, Luftangriff auf Augsburg, Einsatz in Nordrussland, verwundet, vier Monate in Augsburg, Anfang 1945 an die Westfront, Februar 1945 in amerikanischer Gefangenschaft, Kriegsende, Ende März 1946 zurück nach Augsburg, am 01.04.1946 als Praktikant angefangen, Ohneberg, Schwesinger, Enger - Beruflicher Werdegang in der Textilbranche, SW Pfersee, weitere Praktika in Wertachspinnerei und bei Dierig, 1948 Anfang Oktober Studium in Reutlingen, Textilingenieur - Die Nachkriegszeit, überfüllter Arbeitsmarkt, Jobsuche, SWA, Herr Kluftinger, Riesenbüro, Dr. von Schmoller, technischer Direktor, zum 01.10.1950 eingestellt, Flyer, Rüttelschächte, lange Arbeitszeit von 6 bis 10 Uhr abends, Werk Aumühle, Glaspalast, Rosenau, Kriegszerstörungen - Die Wohnungssituation, zunächst eineinhalb Jahre bei den Eltern gewohnt, dann Wohnung am Burgfrieden, später nach Göggingen in die Bergstraße, Miete, Lohnentwicklung, 1957 Auto gekauft - Die Stellung der Textilunternehmen in Augsburg - Führungsschicht, Straßenbahn hielt für Vorstand - Die Struktur der Arbeitnehmer, in den 1950ern nach Konjunktur Nachtschicht aufgebaut und wieder entlassen, große Fluktuation, im Krieg viele Mädchen in Rüstungsindustrie, nach dem Krieg Metallindustrie, nach dem Krieg viele Arbeiter aus dem Sudetenland, Spinner und Weber, Vertriebene, 1958 erste Gastarbeiter, Spanier, Italiener, Griechen, Türken, für Dierig Anwerber in der Türkei, Konflikte zwischen Nord- und Süditalienern - Betriebsklima, in der Acht-Stunden-Schicht nur eine Viertelstunde Pause, altersmäßige Unterschiede in den einzelnen Abteilungen, gute Kontakte unter den Meistern, bei der Betriebsfeuerwehr, Sprachprobleme der Gastarbeiter - Struktur des SWA, getrennte Lohnbüros für Arbeiter und Angestellte, Betriebsleiter, Stellvertreter, Obermeister, Lohnbüro, 1950 4.000 Leute, 1988 135, technische Entwicklungen, 1978 Rotorspinnmaschinen, weniger Platz- und Personalbedarf - Produktpolitik, nach dem Krieg: Bettwäsche, ab 1967/68 bunte Hemden, Jeansgarne - Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen, Verhältnis zu Dierig, SWA-Verkaufsstellen, Handtrockner in den Toiletten statt Handtücher - Der Niedergang der Textilindustrie, Glöckler, SWA verkauft, Konzernteil, Mitte 1970er bergab, Bankiers durch den Betrieb geführt, Stellenabbau, Angebot aus Südamerika 1976, bis 1988 durchgehalten, türkische Gastarbeiter, Werkswohnungen, Konsum-Sportverein SV Wacker, Sportplatz an der Berliner Allee, AC Torres, Boccia - Arbeitszeiten, Samstagsarbeit, Schichten - Jungvolk 1936, Maifeiern, Fahrradunfall, Scharlach, drei Monate krank zu Hause, danach kaum noch HJ, Nacharbeiten für die Schule - Verhältnis zur Gewerkschaft, gutes Verhältnis zu Betriebsräten - Die Vorstände, Wechsel, Kluftinger, Dr. Lindenmeyer, Hassler, Kier, Wolf - Bürgermeister: Dr. Müller, Hans Breuer - Niedergang der Industrie allgemein, hohe Produktionskosten, niedriger Baumwollpreis, Investitionen, alle zehn Jahre Maschinenpark erneuern, am Ende Investitionen unrentabel - Das Arbeitsgerät Rechenschieber, Berechnungen zur Maschineneinstellung.

Daten

Art:
Lebensgeschichtliches Interview
Dauer:
2:00 h
Aufnahmedatum:
03.12.2004
Sprache:
deutsch
Aufnahmeteam:

Interview: Dr. Ludwig Eiber

Kamera: Georg Schmidbauer M.A.