Haus der Bayerischen Geschichte (Georg Schmidbauer M.A.)
Im hier gezeigten Ausschnitt berichtet Hubert Weinzierl über seine Aufgaben als Vorsitzender des Bund Naturschutz in Bayern und dessen Entwicklung ab 1969.
Dieser Clip ist Teil des folgenden Interviews:
Thematisches Zeitzeugeninterview mit Hubert Weinzierl, aufgenommen am 17.06.2014 in Wiesenfelden, über seine Jugendzeit, sein erstes Engagement für den Umweltschutz, das Großprojekt Intersilva, seine Tätigkeit als Vorsitzender des Bund Naturschutz in Bayern und nachhaltige Umweltpolitik.
Hubert Weinzierl wurde 1935 in Ingolstadt geboren. Nach dem Besuch des Humanistischen Gymnasiums studierte er Forstwissenschaft in München. Dieses Studium schloss er 1958 als Diplom-Forstwirt ab. Seit 1953 war Hubert Weinzierl in der Naturschutzbewegung aktiv und wurde 1964 in das Präsidium des Deutschen Naturschutzrings e.V. berufen. Von 1965 bis 1972 war er ehrenamtlicher Regierungsbeauftragter für Naturschutz in Niederbayern und von 1969 bis 2002 war er Vorsitzender des Bundes Naturschutz in Bayern (BN). Von 1983 bis 1998 stand Weinzierl an der Spitze des BUND und nahm als Mitglied der deutschen Delegation am Erdgipfel in Rio de Janiero 1992 und 2002 am Nachhaltigkeitsgipfel in Johannesburg teil. Hubert Weinzierl lebt mit der katholischen Theologin Beate Seitz-Weinzierl in Wiesenfelden, wo beide ein Umweltbildungszentrum aufgebaut haben.
GND: 124166903
Inhalte
Geboren 1935 – Kindheit im Zweiten Weltkrieg – Erinnerung an die Bombennächte – Nachkriegszeit – Forststudium in München in den 1950er-Jahren – erster Kontakt mit dem Naturschutz – Rekultivierung der Kiesgruben als Thema des Familienbetriebes – erste Buchveröffentlichung – untergeordnete Rolle des Naturschutzes in des 1950er- und 1960er-Jahren – trinationales Großschutzprojekt Intersilva – Tätigkeit als Naturschutzbeauftragter der Regierung Niederbayern – Entwicklungsdruck auf die Mittelgebirge – erste Ausweisung von Naturparks in Bayern – Forstleute und Jäger als Gegner des Projekts – Europäisches Naturschutzjahr 1970 – Waldsterben – Gefahr des Borkenkäfers – freilaufende Wölfe – erste Definition des Begriffs Naturpark im Bayerischen Naturschutzgesetz von 1973 – Stimmung der 1960er-Jahre – Diskussionen um die „Grenze des Wachstums“ – Tätigkeit als Vorsitzender des Bund Naturschutz in Bayern ab 1969 – Erhöhung der Mitgliederzahl und Aufbau der Verbandsstruktur – Einmischung in die Politik – Aufbau von Ressorts für die wichtigsten Eingriffstellen in die Natur – Erweiterung auf den Umweltschutz – Begriff der Nachhaltigkeit – absoluter Widerstand gegen die Kernenergie – Widerstand gegen die WAA in Wackersdorf – Versäumnis der Energiewende bei Wackersdorf – Niederlage um den Rhein-Main-Donau-Kanal – Diskussionen um die Gründung einer Grünen Partei – Gründung des Bundes für Umweltschutz und Naturschutz in Deutschland 1975 – Einmischung in die Politik in allen Bereichen, die mit der Natur zu tun haben – Probleme der Flurbereinigung – Beginn des Biolandbaus in den 1970er-Jahren – öko-soziale Marktwirtschaft – Rat für nachhaltige Entwicklung der Bundesregierung – Verhältnis von Edmund Stoiber zum Umweltschutz – erstes Treffen mit der späteren Ehefrau Beate Seitz 1981 in Freising – Beeinflussung durch die Theologie – Erhalt des ehemaligen Grenzstreifens zur DDR ("grünes Band") – Verlust an Mobilisierungskraft des Naturschutzes in den 1990er-Jahren – Gefahren durch die Globalisierung – Umweltschutz und Arbeitsplätze – Deutscher Naturschutzring als Dachverband des Umweltschutzes – Deutsche Bundesstiftung Umwelt – Strategie für langfristigen Erfolg im Umweltschutz – Verteilung von Ressourcen – Funktion des Umweltinformationszentrums Wiesenfelden – Entstehung des Alpennationalparks Berchtesgaden – Einrichtung des ersten Umweltministeriums in Bayern 1970 – Gründung der Beate und Hubert Weinzierl-Stiftung 2006 – Heimatbegriffe – Entwicklung eines neuen Lebensstils – Widerstandskultur in Bayern – Verhältnis zu Franz Josef Strauß (CSU) – emotionale Dimension des Naturschutzes – Bild von Bayern.