Zeitzeugen berichten

Hüseyin Yalcin Mitglied des Integrationsbeirats Augsburg, Betriebsleiter

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Haus der Bayerischen Geschichte (Georg Schmidbauer M.A.)

Im hier gezeigten Ausschnitt berichtet Hüseyin Yalcin über die unterschiedlichen Bedingungen, unter denen zunächst die ersten Gastarbeiter und dann die nachfolgenden Generationen der Migranten nach Deutschland kamen.

Dieser Clip ist Teil des folgenden Interviews:

Lebensgeschichtliches Zeitzeugeninterview mit Hüseyin Yalcin, aufgenommen am 27.11.2013 in Augsburg, über die Reise nach Deutschland, seinen beruflichen Werdegang, sein Engagement in der alevitischen Gemeinde in Augsburg, sein politisches Engagement in der SPD, die Voraussetzungen für eine gelungene Integration und sein Bild von Bayern.

Biogramm

Hüseyin Yalcin wurde 1965 in der Türkei geboren und wuchs ab 1971 bei seinen Eltern in Deutschland auf. Nach seiner Grundschulzeit absolvierte er eine Lehre als Betriebsschlosser und arbeitete bei der Firma Kleindienst in Augsburg. Dort stieg er zum Betriebsleiter und hatte als innerbetrieblicher Meister 40 Mitarbeiter. Nach dem Verkauf der Firma 1994 erhielt er eine Abfindung. In derselben Zeit engagierte er sich in der alevitischen Gemeinde und im Integrationsbeirat in Augsburg. Seit 2006 ist Hüseyin Yalcin Mitglied der SPD in Augsburg-Lechhausen und arbeitet heute dort im Vorstand.

Inhalte

Geboren 1965 in der Türkei – Armut – Krankheit und Arbeitslosigkeit des Vaters – Armut als Grund für das Verlassen der Heimat – Arbeit der Mutter ab 1970 bei einer Augsburger Textilfirma – Vater folgte ein Jahr später – schwierige Zeit für Kinder – kaum staatliche Hilfe für Immigranten – Offenheit der Bevölkerung – beim Schuleintritt kaum Deutschkenntnisse – multikulturelle Klassen als Rückschritt: durch niedrigere Anforderungen geringere Chancen auf weiterführende Schulbildung – Dolmetscher für Verwandte bei Behörden – zum Teil peinliche und beschämende Themen – Heimweh der Eltern – Grundstück in Istanbul – Arbeit als Lackierhelfer nach abgebrochener Lehre – Aufstieg zum Vorarbeiter – Probleme mit Untergebenen aufgrund von fehlendem Gesellenbrief – Nachholen des Gesellenbriefes – Aufstieg zum Abteilungsleiter – nach Verkauf der Firma Kündigung – Umschulung zum IT-System-Elektroniker – Arbeit als Vorsitzender der alevitischen Gemeinde in Augsburg – schon ab 1993 Engagement in der Jugendorganisation der Gemeinde – Probleme beim Bau eines neuen Gebäudes für die Gemeinde – Probleme bei den Bestattungstraditionen – ungenügende Ausstattungen der Friedhöfe – deutliche Verbesserungen über die Jahre hinweg – Mitglied des Integrationsbeirates – Brückenfunktion zwischen Einheimischen und Zugewanderten – Benachteiligung von Migranten auf dem Wohn- und Arbeitsmarkt – pauschale Kriminalisierung von Ausländern – negative Berichterstattung über Ausländer in den Medien – Mitglied der SPD in Augsburg-Lechhausen – Aktionen zur Verständigung zwischen Migranten und Einheimischen – Kampagne gegen die doppelte Staatsbürgerschaft teilweise als Kampagne gegen Ausländer wahrnehmbar – Vorurteile – allgemeine Probleme der SPD in Bayern – Arbeit im PAX-Kuratorium und Teilnahme am Augsburger Friedensfest – Engagement in der interkulturellen Arbeit des Bayerischen Jugendrings – Öffnung des Verbandes für Kinder mit Migrationshintergrund – Komponenten zur erfolgreichen Integration – Umgang als Vorgesetzter mit Gastarbeitern – Verhältnis zwischen Gastarbeitern und einheimischen Arbeitnehmern – bewusste Verhinderung von Weiterbildungsmaßnahmen bei Gastarbeitern – Initiativen, Migranten zurück in ihre frühere Heimat zu bringen – das Konzept der gebundenen Ganztagsschule – Veränderungen in den Bedingungen für Gastarbeiter – Bild von Bayern – bayerische Mentalität.

Daten

Art:
Lebensgeschichtliches Zeitzeugen-Interview
Dauer:
2:00 h
Aufnahmedatum:
27.11.2013
Sprache:
deutsch
Aufnahmeteam:

Interview: Georg Schmidbauer M.A.

Kamera: Georg Schmidbauer M.A.