Zeitzeugen berichten

Zygmunt Razniewski KZ-Überlebender

Signatur
zz-1005.01
Copyright
Haus der Bayerischen Geschichte (Georg Schmidbauer M.A.)

Im hier gezeigten Ausschnitt spricht Zygmunt Razniewski über die NS-Ideologie und von seiner Internierung im KZ Dachau.

Dieser Clip ist Teil des folgenden Interviews:

Lebensgeschichtliches Zeitzeugeninterview mit Zygmunt Razniewski, geführt am 02.05.1998, über seine Kindheit und Jugend, seine Verhaftung und Deportation in das Konzentrationslager Dachau, die Zwangsarbeit und das Kriegsende.

Biogramm

Zygmunt Razniewski, geboren 1922 in Lodz, besuchte das Gymnasium in Lodz und wurde 1940 ins KZ Dachau deportiert. Er arbeitete dort u.a. im Kommando „Präzifix“, in dem Präzisionsteile für die deutsche Luftwaffe hergestellt wurden. Razniewski erlebte die Veränderungen des Lagers während des Zweiten Weltkriegs sowie die Befreiung am 29.04.1945. Nach der Rückkehr nach Polen war er u.a. als Direktor des Verbandes der Gummiindustrie "Stomil" und als Direktor des Außenhandelsbüros „Ciech-Stomil“ tätig und mit zahlreichen Staatspreisen ausgezeichnet. Zygmunt Razniewski starb 2020.

Inhalte

1922 in Lodz geboren, kaufmännisches Gymnasium, Schließung des Gymnasiums nach dem deutschen Einmarsch im Dezember 1939, Verhaftung am 21.05.1940, eine Woche in der Fabrik Radogosch, in Güterwaggon nach Deutschland deportiert, viele Gymnasiasten auf dem Transport, Ankunft am KZ Dachau am Morgen des 26.05.1940, Unterscharführer: "Gesund oder Krematorium", Gymnastik, Quarantäne, Arbeitskommandos, Arbeit auf der Plantage, Sicherheitswerkstätte, Holzschuhe hergestellt, Außenkommando Sudelfeld, Bayrischzell, Arbeit bei einem Erholungsheim, Bergarbeit, Platz für verletzte SS-Leute vorbereitet, dort bis Oktober 1941, Krieg gegen Sowjetunion begonnen, Kommandoführer Sengsis, anschließend Arbeit in der Sicherheitswerkstätte, harter Winter, Mitte 1942 Arbeitskommando "Präzifix", Kleinteile für den Flugzeugbau hergestellt, 12 Stunden-Schicht, bessere Bedingungen wie im Lager, dort bis zur Befreiung am 29.04.1945, amerikanischer Jeep am Haupttor, Journalistin, Infanterie, alte Wachen waren geflüchtet, junge blieben, Wachen wurden abtransportiert, Gefahr von Racheaktionen durch Häftlinge, danach Arbeit in amerikanischer Küche bis September 1945, wieder zugenommen, Frage nach Rückkehrmöglichkeit nach Polen, mit Lastwagen nach Budweis (České Budějovice/Tschechoslowakei) in ein Sammellager gebracht, nach zwei Tagen mit dem Zug nach Lodz - 1940 Selektion für Transport nach Auschwitz, Arbeit in Sudelfeld, schwere Erdarbeiten dafür besseres Essen und weniger streng als im Lager, im Lager anfangs Block 13, dann Block 12, Bauchtyphus, Arbeiter von "Präzifix" wurden gebraucht, Typhuserkrankung überstanden, Block 27, zurück zu "Präzifix", lange Schrauben gefertigt, Zivilmeister war zufrieden mit der Arbeit, Veränderungen im Lager nach Stalingrad, Fußballspiele, Mannschaften: Küche, Block 16, Kantine, Revier, Kommando "Präzifix", Mitläufer gespielt, Deutsche, Österreicher, Spanienkämpfer, Tschechen, Polen, später auch Russen, Direktor Heyer besorgt Musikinstrumente, Kappelle, sonntags zum Baden ins Lager gekommen, SS-Division "Wiking", Arbeiten für die SS, Oberkapo Henschel, Kapp, Scherer, gute und schlechte, Lagerältester Scherer versucht die Jungen zu schützen, kaum freie Zeit, nur sonntags, Weihnachten 1940, romantische Strömung in Polen: Miezkewiicz, Slowazki, Deportation zur "Prävention", Direktor Heyer, Gestapo ersetzt Heyer durch Treuhänder, Luftangriffe 1943-45, Brandbomben in der Nähe der Baracke, Flucht von Russen wurden gefangen und hingerichtet, andere wurden wegen Diebstahls hingerichtet, Sabotage, durch Fußball Kameraden gefunden - nach der Rückkehr, Arbeit und Beendigung des Gymnasiums, Ökonomie- und Jurastudium an der Universität in Lodz, Übergewicht, Lagernummer, Einladung einer Stiftungsorganisation, Erholung in Meitingen, zweites mal zurück in Deutschland - anfangs Polen in Baracke 13, später gemischte Belegung, Stube vorbereitet für Gottesdienste, Pfarrer, Strafkompanie - Kommando "Plantage", Gewürze angebaut, dünne Uniformen, Kälte, wechselhaftes Wetter, keine Möglichkeit sich abzutrocknen, im Winter Sohlen für Holzschuhe gefertigt - Kommando "Präzifix", zwei Schichten, Schichtwechsel um 6 und 18 Uhr, unter Direktor Heyer sonntags frei, Arbeit an Maschinen, Drehbänke, Pickelautomaten, Schleifmaschine, Bohrmaschine, Werkzeugmacherei, Schrauben, Qualitätskontrolle, Exekutionen wegen Flucht, im Lager nach dem Baden, Hinrichtungen wegen Sabotage, Transformatorbrand, von Flakmännern zurück nach Dachau gebracht worden, kurz vor der Befreiung, keine Lagerdisziplin mehr, keine Appelle, Evakuierungstransporte, Befehl von Gruppenführer Pohl wurde nicht mehr ausgeführt, Befreiung durch die 7. US-Armee, Transport gestoppt, Kapo Karl Weber, Ohldorf, NS-Ideologie, slawische Untermenschen, Wirkung der Propaganda, Bombenangriffe, Lager und Privathäuser wurden getroffen, persönliche Dinge verbrannten dort, Zeugnisse verloren, Hilfe der Häftlinge untereinander, Kapos in Dachau politische Häftlinge, besser als in anderen KZs, neue Gefangene nach dem Attentat auf Hitler vom 20.07.1944.

Daten

Art:
Lebensgeschichtliches Interview
Dauer:
1:00 h
Aufnahmedatum:
02.05.1998
Sprache:
deutsch
Aufnahmeteam:

Interview: Georg Schmidbauer M.A.

Kamera: Georg Schmidbauer M.A.