Zeitzeugen berichten

Tadeusz Biernacki KZ-Überlebender, Zwangsarbeiter

Signatur
zz-1002.01
Copyright
Haus der Bayerischen Geschichte (Georg Schmidbauer M.A.)
Referenzjahr
1944

Im hier gezeigten Ausschnitt berichtet Tadeusz Biernacki über 1944 heimlich auf das Gelände des Rüstungsbetriebs Messerschmitt in Kottern/Kempten geschmuggelte Essensrationen.

Dieser Clip ist Teil des folgenden Interviews:

Lebensgeschichtliches Zeitzeugeninterview mit Tadeusz Biernacki (Polen), geführt am 02.05.1998 über seine Jugend, den Kriegsausbruch, seine Zeit im Konzentrationslager Dachau, die Zwangsarbeit in der Rüstungsfirma Messerschmitt, sein Flucht und die Heimkehr.

Biogramm

Tadeusz Biernacki, geboren 1923, engagierte sich in Polen in der Pfadfinderorganisation, als er im Jahr 1940 als 17jähriger verhaftet und in verschiedene Arbeitslager nach Deutschland kam. 1943 brachte ihn die Gestapo in das KZ Dachau. Er mußte in der Rüstungsfirma Messerschmitt in Kottern bei Kempten Zwangsarbeit leisten. Mit viel Glück überlebte Biernacki die Fliegerangriffe, konnte am Ende des Krieges vom Todesmarsch fliehen und arbeitete im DP-Lager in Kempten, bevor er wieder in seine Heimat zurückkehrte.

Inhalte

Verhaftung und Deportation ins Konzentrationslager Dachau, seit 1934 in der polnischen Pfadfinderorganisation, 1939 Ausbruch des Zweiten Weltkriegs, am Bahnhof Lodz-Hoilny bei der Verpflegung verwundeter Soldaten geholfen bis zum 05.09.1939, 07.09.1939 deutscher Einmarsch in Lodz, Verhaftungen unter Pfadfindern, 08.06.1940 verhaftet, 17 Jahre alt, Deportation nach Deutschland, Mai 1943 Gestapohaft, im Juni 1943 Einlieferung ins KZ Dachau, Block 2, Blockältester Reis, 01.10.1943 Überstellung nach Kottern bei Kempten - Zwangsarbeit bei Messerschmitt: im Gasthaus zum Stiefel untergebracht, 12-Stundenschicht in der Fabrik, Umrüstung der Fabrik von Spinnerei, Weberei auf Metallverarbeitung, Drehbänke, Fabrik an der Iller, Baracken, Luftangriff 1944, Provisorium bis April 1945, 15.04.1945 Evakuierung, Hauptscharführer Strojewski, Todesmarsch, SS-Mann Hubert warnte Häftlinge vor Erschießung, Flucht zu viert, russischer Offizier Stepatschenko, jugoslawischer Pfarrer, weiterer Pfadfinder, einsames Haus, alter Mann gab ihnen Wasser, Wurst und Brot, versteckt im Keller vor SS, Läuse, weiße Fahnen, Amerikaner, Befreiung, Lagerdecken, amerikanische Offiziere, General, amerikanische Fahne - Überleben im Arbeitslager: Munitionslager, Landwirtschaft, Arbeit bei Messerschmitt: Schlafsaal mit 100 Häftlingen, Weidach, Luftangriff, Halle und Unterkunft zerstört, Tote, russischer Soldat Moisejew, Lager errichtet in Weidach, schwere Arbeit, keine Entschädigung - Im DP-Lager Kempten: UNRRA, neue Kleidung, Schlosskaserne in Kempten: Lager für Ausländer, Eintritt in die polnische Armee, Kitzingen, Wache für deutsche Kriegsgefangene, nach einem Jahr Rückkehr nach Polen, Studium, Familie - DP-Lager in der Schloss-Kaserne in Kempten - Unterschiedliche Einstellung der Deutschen zu den Häftlingen.

Daten

Art:
Lebensgeschichtliches Interview
Dauer:
1:00 h
Aufnahmedatum:
02.05.1998
Sprache:
deutsch
Aufnahmeteam:

Interview: Georg Schmidbauer M.A.

Kamera: Georg Schmidbauer M.A.