Zeitzeugen berichten

Stane Sinkovec KZ-Überlebender

Signatur
zz-0478.01
Copyright
Haus der Bayerischen Geschichte (Georg Schmidbauer M.A.)
Referenzjahr
1942

Im hier gezeigten Ausschnitt berichtet Stane Sinkovec von den Malaria-Versuchen an Internierten des KZ Dachau, die von dem KZ-Arzt Prof. Claus Schilling im Winter 1942/1943 durchgeführt wurden.

Dieser Clip ist Teil des folgenden Interviews:

Lebensgeschichtliches Zeitzeugeninterview mit Stane Sinkovec, geführt am 04.05.1997, über den Beginn des Zweiten Weltkriegs in Jugoslawien, die Verhaftung und Deportierung in das Konzentrationslager Dachau, medizinische Versuche in Dachau und die Befreiung 1945.

Biogramm

Stane Sinkovec wurde 1927 in Kranj/Slowenien geboren. Nach dem Kriegsbeginn in Jugoslawien 1941 schloss er sich der slowenischen Befreiungsfront an, wurde aber 1942 von der Gestapo verhaftet und nach Dachau deportiert. Dort musste Sinkovec sich den Versuchen von Dr. Schilling unterziehen und bekam infolge dessen Malaria sowie andere Krankheiten. Nach der Befreiung 1945 kehrte er nach Slowenien zurück, studierte an der Technischen Fakultät in Ljubljana und gründete eine Familie.

Inhalte

1923 in Kranj/Slowenien (Krainburg) geboren – Vater war Kaufmann – drei Schwestern – zwei Halbbrüder – einer davon war Fabrikant in Grosuplje – der andere Drogist – Realgymnasium – Kriegsausbruch 06.04.1941 – freiwillig gemeldet – Transport von Schülern und Studenten aus Gorinska nach Zagreb – Kaserne Petarsinski – Versorgung mit Essen und Waffen – deutscher Panzer fährt in die Kaserne und eröffnet das Feuer – Flucht aus der Kaserne – Erschießungen durch die Ustascha – kroatische Bauernpartei – nach Slowenien zu Fuß zurück – Zeonica – Ljubljana – erniedrigendes Gefühl der Niederlage – Waffen gesammelt – Rubniklinie – 04.08.1941 den Partisanen angeschlossen – Auftrag Jugendorganisation zu organisieren – Verhaftung am 24.02.1942 – Gestapogefängnis Begunje – am 30.05.1942 nach Klagenfurt gebracht – Ankunft im Konzentrationslager (KZ) Dachau am 07.06.1942 – Strafkompanie – Exerzieren – Arbeit in der Kiesgrube – Block 1 – Arzt Schilling – Malariaexperimente – Kommando Moor – Karren transportiert – wütende Kapos – Kontrolle – Verhöre und Schikane durch SS – Exerzieren – 19 Kameraden aus Slowenien – Solidarität – Essen: Brot und Suppe – Malariaexperimente – Infektion per Spritze oder mit Mücken – Fieber – im September wieder gesund aus der Strafkompanie entlassen – Freiblock 16 – den ganzen Tag exerziert – Muskelentzündung – Revier – Phlegmonenblock – Pfleger beim Wechseln der Verbände geholfen – Oberpfleger Zimmermann tötet einen Polen mit Benzinspritze – erneut an Malaria erkrankt bis Weihnachten 1942 – Bauchtyphusepidemie – Pole vom Zirkus – Vorführung – zersprengte Ketten – stirbt später am Typhus – Quarantäne – Jugoslawenblock 24 – Arbeit im Hauptzollamt – Skier montiert – an Pleuritis erkrankt – Pole von Block 24 verschafft S. Stelle als Hilfsschreiber – Schreibstube des Revierkanzlers – Arzt Heinrich Schuster – Informationen über Kriegsgeschehen – Zeitungen der prominenten Häftlinge – Gerüchte – Pakete – Radio in der Besoldungsstelle – Lagerbibliothek – kulturelle und sportliche Veranstaltungen – Chor – Hartmann – Buch von Nuscicz auf der Pleuritisstation – Fußballspiele auf dem Appellplatz im Sommer 1943 – Transportlisten – nach Hartheim zur Vergasung – Krematorium – Baracke X – Präzifix – gutes Verhältnis zu anderen Slawen – Polen – Russen – Tschechen – Verhältnis zu anderen Nationen – Spanienkämpfer – verändertes Verhalten der SS – wegen der Arbeitskraft strafen nur aus disziplinarischen Gründen – viele Tote in der Kiesgrube und der Plantage – Morgenappell – Hinrichtung russischer Offiziere – 1944/45 Flecktyphusepidemie – Ausdehnung der Quarantäne auf die Hälfte der Baracken – Untersuchungen durch Arzt Schuster – Internationales Häftlingskomitee – Befreiung durch Amerikaner – Schüsse – Boris Schukow – Matthias Knapp – Situation bei Ankunft des ersten amerikanischen Jeeps – verhaftete und hingerichtete Wachmannschaften – Lagerältester Messarjan wurde gelyncht – Versorgung mit Nahrung – viele Tote wegen geplatzten Mägen – Leo Martsch – aus Dachau geflohen – Floß gebaut – Vilshofen – Passau – Linz – Grenze zwischen Amerikanern und Sowjets zu Fuß überschritten – von amerikanischer Militärpolizei aufgegriffen – erneut interniert – Repatriierungskommission – jugoslawisches Kriegsgefangenlager – Rückkehr am 19.07.1945 – Schwester war bei den Partisanen – wurde furchtbar gemartert – Erholung in Portoroz – in den Gemeinderat gewählt – 1946 Arbeit in Textilfabrik – Heirat – 1947 Wehrdienst – Studium – Direktor in einem Textilinstitut – Pensionierung als Invalide.

Daten

Art:
Lebensgeschichtliches Interview
Dauer:
0:30 h
Aufnahmedatum:
04.05.1997
Sprache:
deutsch
Aufnahmeteam:

Interview: Georg Schmidbauer M.A.

Kamera: Georg Schmidbauer M.A.