Zeitzeugen berichten

Hans-Jürgen Buchner Musiker ("Haindling")

Signatur
zz-1844.01
Copyright
Haus der Bayerischen Geschichte(Georg Schmidbauer M.A.)

Im hier gezeigten Ausschnitt berichtet Hans-Jürgen Buchner über seine Wahrnehmung Bayerns in der Kindheit, des katholischen Glaubens und der religiösen Zwänge sowie über eine damals feststellbare spezifisch bayerische Engstirnigkeit.

Dieser Clip ist Teil des folgenden Interviews:

Lebensgeschichtliches Zeitzeugeninterview mit Hans-Jürgen Buchner, aufgenommen am 25.04.2018 in Haindling, über seine Kindheit und Jugend, seine musikalische Prägung, seine Ausbildung zum Keramiker, den Beginn seiner musikalischen Laufbahn, den Musikstil der Band „Haindling“, seine musikalischen Erfolge, sein Engagement für den Naturschutz, die Marke Bayern, die Besonderheiten des bayerischen Charakters, Bayern als Kulturstaat, den „Mythos Bayern“ sowie über sein persönliches Bild von Bayern.

Biogramm

Hans-Jürgen Buchner wurde 1944 in Bernau bei Berlin geboren und wuchs nach dem Umzug der Eltern im niederbayerischen Welchenberg bei Bogen auf. Nach seiner Schulausbildung in Cham absolvierte er eine Lehre als Keramiker und eröffnete eine Töpferei in Straubing. 1982 bekam er Kontakt zur Schallplattenbranche und die als Hobby gepflegte Musik wurde sein neuer Lebensmittelpunkt. Die von ihm gegründete Musikgruppe Haindling erlangte mit dem Lied „Lang scho nimma g’sehn“ einen überraschenden Erfolg. 1986 trat er neben anderen Musikgruppen auf dem Anti-WAAhnsinns-Festival gegen die geplante Wiederaufarbeitungsanlage Wackersdorf auf. Hans-Jürgen Buchner wandte sich auch gegen den Donauausbau in seiner Heimat und versteht sich grundsätzlich als Naturschützer. Als Filmkomponist hat er bei vielen Fernsehserien und Spielfilmen die Soundtracks produziert. Er lebt in einem alten Wirtshaus in Haindling, das er für seine Musik-, Werkstatt- und Wohnbedürfnisse saniert hat.

GND: 124031277

Inhalte

Kindheit und Jugend – 1945 Flucht mit der Mutter vor alliierten Bombenangriffen von Bernau nach Regensburg – Musikalische Prägung der Familie – Klavierunterricht als Vierjähriger – Besuch eines Internats in Metten – Wechsel des Internats – Lehre als Keramiker – Eröffnung einer Werkstatt in Straubing – Verleihung des bayerischen Staatspreises – Erzwungener Umzug der Werkstatt nach Haindling – Beginn der musikalischen Laufbahn – Wunsch, Musik ohne den Einsatz einer Gitarre zu komponieren – Autodidaktisches Erlernen des Trompetenspiels – Integration bayerischer Texte ins musikalische Konzept – Produktion der komponierten Lieder – Begegnung mit Kevin Coyne – Selbst finanzierte Aufnahme der ersten Schallplatte – Gewinn des Deutschen Schallplattenpreises – Suche nach Bandmitgliedern für die ersten Live-Auftritte unter dem Namen Haindling – Beschreibung des Musikstils – Umsetzung der Lebenserfahrungen in der Musik – 1986 Stimmung während des Anti-WAA-Festivals in Burglengenfeld – Engagement für den Naturschutz – Verhinderung der Kanalisierung eines 70 Kilometer langen Donauabschnitts – 2013 Auftritt in Deggendorf während eines Besuchs des Ministerpräsidenten Horst Seehofer – Lied über die Donau – Einfluss auf den Stopp des Kanalausbaus durch den Auftritt – Ansprechen von vielen politischen Milieus durch die Musik – Kontakte zur CSU durch den Einsatz bayerischer Liedtexte – Einladung für ein Neujahrskonzert in der bayerischen Vertretung in Berlin – Verleihung des bayerischen Verdienstordens – Sammlung exotischer Instrumente als Zeichen bayerischer Weltoffenheit – Ursprung des Lieds „Bayern, des samma mia“ – Bedeutung des Liedtextes – Ausdrucksmöglichkeiten durch den bayerischen Dialekt – Unverwechselbare Merkmale des eigenen Musikstils – Beschreibung des Bilds von Bayern während der Kindheit – Wandel Bayerns durch amerikanische Einflüsse – Übertriebene Eingriffe in das Landschaftsbild in heutiger Zeit – Bevorzugung temporärer ökonomischer Erfolge vor einem langfristigen Naturschutz durch die Politik – Beharren auf der jeweils eigenen Meinung durch politische Parteien – Vorzüge Bayerns – Bayern als Marke – Entwicklung der Marke Bayern ab den 1950er-Jahren – Wiederaufleben der Popularität bayerischer Trachten nach den 1960er-Jahren – Beitrag von Klischees zur Marke Bayern – Tourismus als wichtiger Faktor für Bayern – Alleinstellungsmerkmale des bayerischen Charakters – Bayern als Kulturstaat – speziell bayerische Kulturelemente – Besondere emotionale Beziehung der Bayern zu ihrer Heimat – Existenz eines „Mythos Bayern“ – Anteil des Handwerks und der bayerischen Frömmigkeit am „Mythos Bayern“ – Stellenwert des Ehrenamtes in Bayern – Prägung des Bilds von Bayern durch Fernsehserien – Teilhabe an Bayern durch die eigene Musik – Rolle Bayerns in der Welt – Rolle der Staatsregierung bei der Etablierung Bayerns als Marke – Wunsch nach Bewahrung der Landschaft Bayerns – Notwendigkeit des Stopps des Flächenfraßes in Bayern.

Daten

Art:
Lebensgeschichtliches Zeitzeugen-Interview
Dauer:
1,5 h
Aufnahmedatum:
25.04.2018
Sprache:
deutsch
Aufnahmeteam:

Interview: Georg Schmidbauer M.A.

Kamera: Georg Schmidbauer M.A.