Zeitzeugen berichten

Ruth Mayer-Lauingen

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zz-1517.04
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Haus der Bayerischen Geschichte (Reiner Holzemer)

Im hier gezeigten Ausschnitt berichtet Ruth Mayer-Lauingen über den Wissensstand über das KZ Dachau in München und die versuchte Verhaftung von Michael Kardinal Faulhaber.

Dieser Clip ist Teil des folgenden Interviews:

Lebensgeschichtliches Zeitzeugeninterview mit Ruth Mayer-Lauingen, aufgenommen am 17.04.2013 in München, über ihre Herkunft, ihre Jugend, die NS-Zeit, den Zweiten Weltkrieg und das Kriegsende.

Biogramm

Frau Ruth Mayer-Lauingen wurde 1930 in München geboren. Ihr Vater war ein renommierter Architekt, die Mutter Hausfrau. Sie hat zwei ältere Brüder mit denen sie in der Herzog-Wilhelm-Straße in München aufwuchs. Sie wechselte drei Mal die Schule und war beim Bund Deutscher Mädel (BDM), wo sie aber selten hinging, weil es ihr dort nicht gefiel. 1943 ist sie ins Isartal gezogen, weil der Vater dort ein Grundstück mit einem einfachen Haus kaufte, um vor den Bombenangriffen auf die Münchner Innenstadt sicher zu sein. Frau Mayer-Lauingen versorgte später ihre Eltern und lebte mit einem Lebensgefährten zusammen.

Inhalte

Geboren 1930 in München – bürgerliche Familie – Vater Architekt – Fokus auf Landwirtschaft und Brauereibauten - Mercedes des Vaters – Requirierung des Autos im Krieg – katholische Familie – Einstellung der Familie gegen die Nationalsozialisten – Sprengung der Matthäuskirche – Bombardement der Engländer in der Sonnenstraße – SA und SS – Blockwart – Wahlfälschungen – gezwungenermaßen Mitgliedschaft beim BDM – verwahrlostes Vereinsheim – falsche Atteste als Vorwand, nicht zu Versammlungen zu gehen – Besuch von Benito Mussolini in München – Sammlung für neue Monstranz in der Herzogspitalkirche – Geheimhaltung – Schließung von katholischen Schulen – Verbot von katholischen Jugendorganisationen – Arbeit der Mutter beim Elisabethenverein – Hilfe für Aussteiger aus der SA und Ähnliches – Verhaftungen – Drangsalierung des jüdischen Unternehmers Max Uhlfelder, dem Besitzer des Kaufhauses Uhlfelder im Rosental – Misshandlungen durch die SA (geschildert wird die Misshandlung von Uhlfelders jüdischem Rechtsanwalt Dr. Michael Siegel) – Wissen über Konzentrationslager Dachau – versuchte Verhaftung des Kardinals Michael von Faulhaber durch die Gestapo – Wohnung Adolf Hitlers gegenüber – Bombardierungen mit Brandbomben – Lebensmittelmarken – Einberufung der Männer – erste Luftangriffe auf München 1941 – Bau von Splittergräben – Verletzung des Vaters – Umzug aus München ins Isartal – Arbeit im Haushalt – Kriegshilfsdienst – Zerstörungen in München – Versorgung durch Lebensmittelmarken – Hunger – Rückzug der deutschen Soldaten – Plünderungen – Einmarsch der Amerikaner 1945 – Besetzung von Häusern – Lebensmittel von den Amerikanern – Bautätigkeit des Vaters im In- und Ausland – Anwesenheit bei Paraden von Hitler und Mussolini – Einberufung des Onkels zu einer Sanitätskompanie – Tätigkeit am Onegasee – wenig Bildung – große Lebenserfahrung.

Daten

Art:
Lebensgeschichtliches Zeitzeugen-Interview
Dauer:
0:55 h
Aufnahmedatum:
17.04.2013
Sprache:
deutsch
Aufnahmeteam:

Interview: Reiner Holzemer

Kamera: Reiner Holzemer