Atlas zum Wiederaufbau

Regensburg

Regensburg wurde zwischen 1943 und 1945 als Standort der deutschen Rüstungsindustrie (Messerschmitt-Werke) und als Verkehrsknoten mehrfach bombardiert; 1.139 Menschen verloren dabei ihr Leben. Am 24.04.1945 setzten US-Truppen die Stadt unter Beschuss, ehe sie am 27.04.1945 kampflos einmarschierten. Etwa 15% der Bausubstanz waren vernichtet. 1945 strömten 12.566 Flüchtlinge in die Stadt, deren Einwohnerzahl auf 130.106 anstieg. Der Versuch, in den 1950er- und 60er-Jahren die Innenstadt zu modernisieren, geriet in Konflikt mit dem Schutz historischer Bausubstanz. Der Bestandserhalt wurde erst ab etwa 1970 zur Leitlinie. Am Stadtrand wurden Trabantensiedlungen („Königswiesen“) errichtet. Die Gründung der Universität brachte 1965 einen neuen Impuls für die Entwicklung der Region.

Angriffe

• zwischen 17. August 1943 und 25. April 1945:

- insgesamt 16 Luftangriffe durch die US-Luftwaffe

- Hauptangriffsziel: Messerschmitt-Werke in Prüfening (Rüstungsproduktion, u.a. Jagdflugzeuge Bf 109, Me 262)

• 17. August 1943: erster Luftangriff auf Regensburg

- Angriff im Rahmen eines „Doppelschlages“ der US-Luftwaffe gegen die deutsche Rüstungsindustrie in Regensburg und Schweinfurt

- Abwurf von 971.250 kg Sprengbomben und 448.125 kg Brandbomben

- 60% der abgeworfenen Bomben treffen die Messerschmitt-Werke

• 22. Februar 1944: zweiter Großangriff auf Regensburg

- Auftakt zu einer Welle alliierter Luftangriffe auf die Städte Regensburg, Augsburg und Fürth innerhalb weniger Tage („Big Week“)

- Angriff durch US-Bomber auf den Flugplatz Obertraubling

- Abwurf von ca. 300 Sprengbomben

• 20. Oktober 1944: US-Luftangriff

- verstärkter Bombenabwurf über dem Stadtgebiet durch Verlagerung der Ziele von den Messerschmitt-Werken auf die Anlagen der Reichsbahn und den Ölhafen

• 13. März 1945: zweistärkster US-Luftangriff auf Regensburg nach dem 17. August 1943

• 21. und 22. April 1945: US-Tieffliegerangriffe auf Regensburg, v.a. auf Großprüfening

• 25. April 1945: letzter US-Luftangriff auf Regensburg

Tote und Verletzte

• durch Luftangriffe insgesamt:

- 1.139 Tote

- 714 Verletzte

• durch Luftangriff vom 17. August 1943: schwerste Verluste mit 397 Toten und 250 Verletzten

• durch Luftangriff vom 13. März 1945: zweitschwerste Verluste mit 169 Toten und 86 Verletzten

Schäden

• durch Luftangriffe insgesamt:

- 550 Gebäude sowie 1.900 Wohngebäude beschädigt oder zerstört

- 150 Gebäude völlig zerstört

- 100 Gebäude schwer beschädigt

- 300 Gebäude mit mittlerer und leichter Beschädigung

- 1.000 Wohngebäude völlig zerstört

- 400 Wohngebäude schwer beschädigt

- 500 Wohngebäude mit mittlerer und leichter Beschädigung (andere Quellen: 3.199)

• durch Luftangriffe zerstörte Gebäude:

- Obermüsterkirche

- Minoritenkirche

- Schlösschen Theresienruhe

- Alte Kapelle

- St. Leonhard

- Dominikanerinnen-Kloster Hl. Kreuz

- Kreuzgang von Niedermünster

- einige Patrizierhäuser

• Gesamtzerstörungsgrad:

- insgesamt 15% der Bausubstanz

- ca. 7,5% Verlust an Wohnraum

- ca. 18% Verlust an Gebäuden und Verkehrsanlagen

Kriegsende

• 23. April 1945:

- Sprengung der Adolf-Hitler-Brücke (heute Nibelungenbrücke) und des Eisernen Stegs durch die deutsche Wehrmacht

- Sprengung von 2 Bögen der Steinernen Brücke durch die deutsche Wehrmacht

- Errichtung von Panzersperren

- Versammlung von Bürgern am Regensburger Rathausplatz mit Domprediger Dr. Johann Maier als Sprecher: für eine friedliche Übergabe der Stadt, von der Polizei aufgelöst (Domprediger Maier, Josef Zirkl und Michael Lottner werden wegen Wehrkraftzersetzung zum Tode verurteilt und öffentlich hingerichtet)

• 24. bis 27. April 1945: (Artillerie-)Beschuss der Stadt durch die US-Armee

• 26. auf 27. April 1945:

- Abzug der deutschen Truppen

- daher keine militärische Eroberung oder Zerstörung der Stadt

• 27. April 1945: Übergabe Regensburgs an die US-Armee

Spuren des Krieges

• Ruine der Stiftskirche Obermünster

• Denkmal auf dem Dachauplatz für Domprediger Dr. Johann Maier, Josef Zirkl und Michael Lottner zum Gedenken an deren Hinrichtung am 23. April 1945 durch deutsche Truppen

• Gebeine von Dr. Maier im Regensburger Dom (Überführung 2005)

• Gedenkstein in der Prüfeninger Straße zum Andenken an die Luftangriffe des Zweiten Weltkriegs

Ausgangslage

Einwohnerzahlen:
1939: 95.631
1946: 108.604
1954: 123.858
1955: 123.962
1961: 125.047
1968: 125.966
Flüchtlinge und Heimatvertriebene:

• 1945: 130.106 Einwohner, davon 13.566 Flüchtlinge und Heimatvertriebene

• 1946:

- 134.231 Einwohner, davon 14.521 Flüchtlinge und Heimatvertriebene

- Schaffung eines Lagers der UNRRA (United Nations Relief and Rehabilitation Administration; Nothilfe- und Wiederaufbauverwaltung der VN; ab 1946: IRO = International Refugee Organisation; 1952 aufgelöst) für DPs (Displaced Persons), v.a. für ehem. jüdische KZ-Häftlinge und weißrussische Flüchtlinge, mit 22 Einzellagern für rund 18.000 Bewohner im Regensburger Vorort Ganghofer

• 1947: 139.646 Einwohner, davon 15.184 Flüchtlinge und Heimatvertriebene

• 1948:

- 138.121 Einwohner, davon 15.085 Flüchtlinge und Heimatvertriebene

- Übernahme der Patenschaft für die Sudetendeutschen durch die Stadt Regensburg

• 1949:

- 138.542 Einwohner, davon 15.865 Flüchtlinge und Heimatvertriebene

- Rückkehr der meisten DPs

• 1950: 118.969 Einwohner, davon 19.528 Flüchtlinge und Heimatvertriebene

• 13. September 1950: 19.435 Heimatvertriebene (117.291 Einwohner insgesamt)

• 1950-1952: Abwanderungswelle von Heimatvertriebenen, v.a. in die westlichen Industriegebiete an Rhein und Ruhr

• 1951: 121.171 Einwohner, davon 21.290 Flüchtlinge und Heimatvertriebene

• 1952: 122.509 Einwohner, davon 22.052 Flüchtlinge und Heimatvertriebene

• 1953: 123.367 Einwohner, davon 22.617 Flüchtlinge und Heimatvertriebene

• 1954: 123.769 Einwohner, davon 22.472 Flüchtlinge und Heimatvertriebene

Obdachlose:

• durch Luftangriff auf die Messerschmittwerke am 21. Juli 1944: ca. 300 obdachlose italienische Kriegsgefangene

• durch Luftangriff am 28. Dezember 1944: über 2.000 Obdachlose

• durch Luftangriffe insgesamt: 6.078 Obdachlose

Wiederaufbau

Pläne und Ideen:

• seit 1946: Planungen für die Errichtung einer Brücke im Bereich Donaumarkt

• 1948: „General-Verkehrsplan“ von Rudolf Eichhorn mit dem Ziel der Öffnung der Altstadt für den Autoverkehr

• 1950er Jahre:

- Regensburg als einzige mittelalterliche Großstadt Deutschlands nach dem Zweiten Weltkrieg erhalten (Köln und Nürnberg mit massiven Flächenzerstörungen; Rothenburg o.d.Tauber oder Dinkelsbühl keine Großstädte): Stadtsanierung in Regensburg zwischen den Polen „Unersetzlichkeit der historischen Altstadt“ und „radikale Baupraxis durch als innovativ und unabdingbar angesehene Baumaßnahmen“

- Entscheidung für eine Altstadtsanierung (Aufgreifen eines 1934 begonnenen Vorhabens): durch Abbruch historischer Bausubstanz Verbesserung der Wohnsituation und Verringerung der Brandgefahr

- die „zweite Zerstörung Regensburgs“ durch Baumaßnahmen der 1950er und 1960er Jahre übertraf die der „ersten Zerstörung“ im Zweiten Weltkrieg bei weitem, auch wenn versucht wurde die historische Bausubstanz der Altstadt zu erhalten (Beispiel: Neubau der Pustet-Verlagsgebäude in der Gesandtenstraße (1957/1958))

• 1959: Gesamtplan Hans Döllgasts (betraut mit der Sanierung im Bereich der ehemaligen Donauwacht):

- deutliche Eingriffe in die bisherige Struktur durch eine geplante Nord-Süd-Achse (nicht verwirklicht)

- Bedenken des Landesamtes für Denkmalpflege bei den Plänen zum Abbruch großer Flächen

- Ansatz Döllgasts: trotz Sanierung Vermeiden von vorschnellen Abbrüchen und Versuch des Erhalts der Fassaden (Gegensatz zum Neubau der Pustet-Gebäude)

• 1960: „Verkehrsgesamtplan“ von Kurt Leibbrand mit dem Ziel der Erschließung der Altstadt für den Autoverkehr

• 1961 – 1965: Sanierung des Runtingerhauses zeigt erstes Umdenken der Stadt hin zur Bestandserhaltung

• 1963: nach erneuten Planungen bis 1963 Beschränkung des Bebauungsplans auf den Teilbereich östlich der Baumhackerstraße

• 1963 und 1965-1967: Bemühungen Sep Rufs zum Erhalt der Altstadt

• 1963 - 1967: Studien des „Städtebaulichen Seminars“ der Stiftung Regensburg im Bundesverband der Deutschen Industrie e.V. zu den Sanierungsproblemen bei der Regensburger Altstadt auf Initiative von Sep Ruf

• 1967: Veröffentlichung der Abschlussarbeit des „Städtebaulichen Seminars“ mit konkreten Empfehlungen, u.a.:

- Abdrängung des Durchgangsverkehrs aus der Altstadt mittels eines Altstadtrings

- Entwicklung eines ausgedehnten und abwechslungsreichen Fußgängerbereichs in der Altstadt

- Entwicklung einer City im unmittelbaren Umfeld der Altstadt für Geschäftsgebäude mit hohem Raumbedarf, für Verwaltungen usw. (Empfehlung der Überbauung der Bahnanlagen als besonders günstiger Standort, eine Empfehlung die nie realisiert wurde)

- Ausbau des ÖPNV

- Aufstellung eines Entwicklungsplans

- Erhaltung der Baudenkmale in „allen wesentlichen Teilen“

- weitaus stärke finanzielle Beteiligung von Bund und Land aufgrund der überörtlichen Bedeutung der Altstadt

• nach 1967: zunächst kaum Auswirkungen der Empfehlungen des „Städtebaulichen Seminars“ auf die Stadtplanung (z.B. Baumaßnahmen am Neupfarrplatz und am St.-Kassians-Platz 1968 - 1972)

• Juni 1967: Beauftragung der Stadtbau GmbH mit der Stadtsanierung; ab Anfang der 1970er Jahre bestandserhaltendes Denken und Planen wird zum Motor der Sanierungen

• 25. Juni 1973: Verabschiedung des bayerischen Denkmalschutzgesetzes (beschleunigt u.a. durch das Horten-Projekt in Regensburg)

• 20. Mai 1974:

- erste Folge des Denkmalschutzgesetzes: Aufnahme des Parkhotles Maximilian in die Denkmallisteliste als erstes Objekt in ganz Bayern

- dadurch Stop der Pläne zum Bau eines riesigen „City Centers“, die den Abbruch des Parkhotels Maximilian und die Überbauung des bis dato freigehaltenen Stadtgrabens vorsahen

• 1975: Denkmalschutzjahr; Umdenken bei der Stadtplanung weg von der geplanten Sanierungs- und Innovationswelle hin zur Altstadterhaltung

Umsetzung:

• April / Mai 1945: Schaffung eines Barackenlagers zwischen dem „Hohen Kreuz“ und der „Irler Höhe“ auf dem ehemaligen „Kleinen Exerzierplatz“ durch die US-Besatzungstruppen als Kriegsgefangenenlager, später als Internierungslager für ehem. Nationalsozialisten; ab 1946 unter deutscher Verwaltung; Auflösung Mitte der 1950er Jahre

• nach Kriegsende 1945:

- Wiederherstellung der meisten beschädigten Gebäude

- völlig zerstörte Kirche Obermünster nicht wieder aufgebaut

- Instandsetzung der gesprengten oder beschädigten Brücken durch die US-Besatzungstruppen

• 1948: Übernahme der Patenschaft für die Sudetendeutschen durch die Stadt Regensburg

• 1948 - 1950:

- Verlagerung des Siemens-Werks für Installationsgeräte von Hof a.d.Saale nach Regensburg

- dazu Instandsetzung der ehem. Gebäude des Heeresnebenzeugamts an der „Irler Höhe“ und Neubau eines fünfgeschossigen Verwaltungsgebäudes und einen Kesselhauses

• 1949: Bau von Doppelhäusern in der Reichenbergstraße durch die 1947 gegründete gemeinnützige Wohnbaugenossenschaft „Neue Heimat“

• 11. Februar 1949: (Wieder-)Eröffnung des Historischen Museums als „Regensburger Museum“

• 1951:

- Bau von Wohnblocks mit Sozialwohnungen im Füst-Albert-Block und in der Augsburger Straße durch die „Neue Heimat“

- Erweiterung des Gebäudes der Wolfgangschule

- Übernahme der Patenschaft über die Sudetendeutsche Volksgruppe durch die Stadt Regensburg

• 1952:

- Bau von Wohnblocks mit Sozialwohnungen in der Tucherstraße durch die „Neue Heimat“

- Bau des Milchpilz-Kiosks an der Fürst-Anselm-Allee (heute unter Denkmalschutz)

- Umgestaltung des Herzogparks

• 1952 / 1953:

- Bau der kath. Pfarrkirche Mater Dolorosa im Sozialwohngebiet „Hohes Kreuz“ aus Stahlbeton und einem vertikalen Fensterraster

- Bau des Gloria-Palasts in der Simadergasse 2a

• 1953 / 1954: Bau der evang. Matthäus-Kirche im Südosten der Stadt beim Kasernenviertel mit Kirche, Gartenanlage, Gemeinderaum, Kindergarten, Pfarr- und Mesnerwohnung sowie Jugendräumen als Standortkirche für die Bundeswehr

• 1956 / 1957: Bau der evang. St.-Lukas-Kirche mit parkähnlicher Gestaltung im Norden der Stadt

• 1957 / 1958: Abbruch der alten Verlagsgebäue der Firma Pustet in der Gesandtenstraße und der Rote-Hahnen-Gasse und Neubau an selber Stelle

• seit 1958: Stadtsanierung

- 1958: Sanierungsarbeiten in der Keplerstraße (unter der Leitung von Hans Döllgast)

- 1958 – 1962: bis auf Straßenfassade größtenteils Verlust der historischen Bausubstanz

- durch Abbruch und Entkernung bei der Sanierung des Anwesens „Blauer Hecht“ Zerstörung einer Renaissancehalle

- 1961 – 1965: Sanierung des Runtingerhauses zeigt erstes Umdenken der Stadt

• 1959 / 1960: Bau des Bauelementewerks von Siemens auf dem Gelände der Messerschmitt-Werke für passive Bauelemente, ab Mitte der 1960er Jahre für Halbleiter-Bauelemente, mit bald ca. 4.000 Mitarbeitern

• 1959 - 1961: Sanierung des Giebelhauses (von 1540) und Einrichtung des Museums „Kepler-Gedächtnishaus“

• 1960 - 1962: Bau der beiden ersten Hochhäuser Regensburgs im neuen Wohngebiet Altdorferstraße

• 1960 - 1963:

- Bau der Bundeswehrsiedlung neben Raffler- und Bajuwarenkaserne durch die Wohnbau GmbH Bonn mit vier- bis fünfgeschossigen Wohnhäusern, durchsetzt mit Grünanlagen und unterschiedlichen Offizierswohnungen

- Bau von Wohnblöcken für Mitarbeiter der Deutschen Bundesbahn an der Friesen- und Schwabenstraße

• 1962:

- Beschluss des Bayerischen Landtags zur Schaffung einer vierten bayerischen Landesuniversität für den Raum Ostbayern in Regensburg

- Beginn des ersten Bauabschnitts des Osthafens

• 1962 / 1963: Bau der evang. Kreuzkirche im Sozialwohngebiet „Hohes Kreuz“, die durch ihre Piazza-Situation für das Viertel prägend wurde

• 1962 - 1967: Bau der „Konradsiedlung“ (Berliner Straße) südlich der Chamer Straße mit über 900 Wohnungen durch die Städtebau GmbH

• 1963:

- Einweihung der Pfarrkirche St. Albertus Magnus in der Bundeswehrsiedlung

- Einweihung des „Reichstagsmuseums“ im Alten Rathaus (Gedenken an das Zusammentreten des „Immerwährenden Reichstags“ im Jahre 1663)

- Fertigstellung des Hans-Hermann-Parks im Norden der Stadt

• 1964:

- Beginn der Planungen für das Wohngebiet „Königswiesen-Nord“ auf dem Gut Königswiesen zwischen Kumpfmühl und Dechbetten durch die „Neue Heimat“

- Erweiterung des Gebäudes der Konradschule

- Neubau des Albertus-Magnus-Gymnasiums

• 1964-1966:

- Abbruch zahlreicher Häuser am Donaumarkt-Areal (Grund: letztlich nicht verwirklichte Planung einer sechsspurigen Stadtautobahn mit Bayerwaldbrücke, die vom heutigen Donaumarkt-Areal über den Unteren Wöhrd nach Stadtamhof führen sollte; am Donaumarkt war ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt der Stadtautobahn geplant)

• 1965:

- Grundsteinlegung zur vierten bayerischen Landesuniversität in Regensburg (für das erste Gebäude, das sogenannte Sammlungsgebäude, am 20. November) in Karthaus-Prüll im Süden der Stadt

- Bau des Wohngebiets für den öffentlichen Dienst Alfons-Bayerer-Straße/Kurt-Schuhmacher-Straße/Roter Brachweg, westliche des Rennplatzes am Rand des großen Siemenswerks, mit Mischbebauung von Reihenhäusern und Wohnblöcken, dominiert von einem fünfzehnstöckigen Hochhaus

- Errichtung des zentralen Busdepots der Stadtwerke an der Markomannenstraße

- Erweiterungsbauten für das Siemens-Halbleiterwerk auf dem Gelände der Messerschmitt-Werke

• 1965 - 1967: Bau der evang. St.-Markus-Kirche im Westen der Stadt

• 1965-1978: Bau der verschiedenen Fakultäts-, Bibliotheks- und Verwaltungsgebäude der Universität Regensburg im Süden der Stadt

• 1966 / 1967: Neubau der B16 durch den Bau der Westtangente/-umgehung (Umsetzung von zehn Mehr- und Einfamilienhäuser für den Knotenpunkt Pfeffenstein)

• 1967:

- Bau des Donaueinkaufszentrums (DEZ), als erstes Einkaufszentrums Bayerns, im Norden der Stadt

- am 06. November Beginn des Lehrbetriebs an der Universität Regensburg zum Wintersemester 1967/1968 mit 35 berufenen Professoren und 661 eingeschriebenen Studenten (Stand 2010/2011: über 300 Professoren, über 4.000 Mitarbeiter, knapp 19.000 Studenten)

- am 11. November Eröffnungsfeier in zwei Festakten

• 1968 - 1972: Neubau des Kaufhauses Horten (heute Kaufhof) und der Stadtsparkasse, dabei Abbruch ganzer Straßenzüge, u.a. von 22 Bürgerhäusern, am Neupfarrplatz, am St.-Kassians-Platz und in der Pfauengasse

• 1969: Bezug des Bürogebäudes in der Hornstraße durch das Technische Büros von Siemens

• 1969 / 1970: Bau der kath. Pfarrkirche St. Bonifaz im Westen der Stadt

• 1970 - Mitte der 1970er Jahre: Errichtung des Wohngebiets „Königswiesen-Nord“ auf dem Gut Königswiesen zwischen Kumpfmühl und Dechbetten, östlich der neuen B16 (Stadtautobahn), südlich der ausgebauten Kirchmeierstraße und nördlich der Südtangente durch die „Neue Heimat“

• 1971: Beginn des zweiten Bauabschnitts des Osthafens

• 1972: Einrichtung der ersten Regensburger Fußgängerzone in der Königstraße

• 1972 - 1974:

- Neubau des Werner-von-Siemens-Gymnasiums

- Neubau der Sonderschule an der Hans-Hermann-Schule

• 1972 - 1978: im Zuge der bayerischen Gebietsreform:

- 01.07.1972: Eingemeindung des südlichen Gebiets einschließlich der Autobahn A3 mit Teilen der Gemeinden Graß, Pentling, Oberisling und der Siedlung Burgweinting West (insg. 678 Einwohner)

- 01.07.1975: Eingemeindung des Gewerbegebiets Haslbach, ein unbewohnter Teil der Gemeinde Grünthal

- 01.01.1977: freiwillige Eingliederung der Gemeinden Oberisling, Burgweinting und Harting (insg. 4.152 Einwohner)

- 01.01.1978: Eingemeindung von Teilen der Gemeinde Barbing (Irl, Irlmauth und Kreuzhof; incl. Osthafengebiet) (422 Einwohner)

- 1977 / 1978: durch die Eingemeindungen Verdopplung der Fläche der Stadt

- Schaffung des neuzugeschnittenen Landkreises Regensburg (Alt-LKr. Regensburg sowie Teile der ehem. Lkr. Parsberg, Burglengenfeld, Rottenburg a.d.Laaber und Kelheim)

• 1973:

- das Altstadtensemble wird unter Denkmalschutz gestellt

- Bau neuer Produktionsstätten für das Siemens-Halbleiterwerk auf dem Gelände der Messerschmitt-Werke

• 1974: Bau der Bezirkssportanlage am Weinweg

• 1975 / 1976:

- Bau der kath. Kirche St. Paul in „Königswiesen-Nord“

- Bau des „KöWe-Centers“ westlich des Königswiesener Parks

- Errichtung des Fernmeldeamts und der METRO bei der Bundeswehrsiedlung

- Bau der neuen Turnhalle des Albrecht-Altdorfer-Gymnasiums

- Bau der Feuerwehrschule in Lappersdorf

- Bau der Internatsschule der Bundesbahn in Prüfening

• 1978:

- Eröffnung der Großschifffahrtsstr. Rhein-Main-Donau im Abschnitt Regensburg-Kelheim

- Neubau der Albert-Schweitzer-Realschule als Teil des neuen Schulzentrums Nord

- Neubau des Sonderschulzentrums Florian-Seidl-Straße

- Erweiterungsbau für das Kerschensteiner-Berufsbildungszentrum

• 1979: 1800-Jahr-Feier von Castra Regina bzw. Regensburg

Kirchen und Klöster

Kath. St.-Anna-Kapelle (in Großprüfening) Regensburg

Kirchen und Klöster

Zerstörung: 15.04.1945
Wiederaufbau: 1958-1962

Obermünster Regensburg

Kirchen und Klöster

Zerstörung: 13.03.1945
Wiederaufbau: 1972

Residenzen, Schlösser und Burgen

Gartenhaus Theresienruhe im Schlosspark Regensburg

Residenzen, Schlösser und Burgen

Zerstörung: 14.03.1945

Wohngebäude

Haus „Zum Löwen im Gitter“ Regensburg

Wohngebäude

Zerstörung: 1944

Übrige

Steinerne Brücke Regensburg

Übrige

Zerstörung: 23.04.1945
Wiederaufbau: 1951-1967

Literatur

ANGERER, Martin: Die Museen der Stadt Regensburg, in: Peter Schmid (Hrsg.): Geschichte der Stadt Regensburg. Bd. 2, Regensburg 2000, S. 951 - 966.

BORGMEYER, Anke / MORSBACH, Peter: Die Stadtentwicklung im 20. Jahrhundert, in: Peter Schmid (Hrsg.): Geschichte der Stadt Regensburg. Bd. 2, Regensburg 2000, S. 1221 - 1251.

CHROBAK, Werner: Wir erbitten die kampflose Übergabe unserer Stadt. Der Tod des Regensburger Dompredigers Dr. Johann Maier und seiner Gefährten in den letzten Tagen des Zweiten Weltkrieges, in: Charivari 21 (1995), 10, S. 62 - 66.

FELDENKIRCHEN, Wilfried: Vom Elektroschalter zum Microchip: Siemens in Regensburg, in: Peter Schmid (Hrsg.): Geschichte der Stadt Regensburg. Bd. 1, Regensburg 2000, S. 509 - 516.

HALTER, Helmut: Die Hakenkreuzfahne über dem Rathaus: Regensburg im Nationalsozialismus, in: Peter Schmid (Hrsg.): Geschichte der Stadt Regensburg. Bd. 1, Regensburg 2000, S. 419 - 446, hier: S. 431 - 433.

HARZENETTER, Markus: Ein „Prüfstein für das kulturelle Gewissen Deutschlands“: Paradigmen der Altstadtsanierung Regensburgs, in: Peter Schmid (Hrsg.): Geschichte der Stadt Regensburg. Bd. 1, Regensburg 2000, S. 572 - 603.

HILMER, Ludwig: Unterm Sternenbanner: Politik und Verwaltung 1945-1950, in: Peter Schmid (Hrsg.): Geschichte der Stadt Regensburg. Bd. 1, Regensburg 2000, S. 447 - 461, hier: S. 447 f.

HÖLLER, Elisabeth / HÖLLER, Hans Jürgen: Vom langen gehegten Wunsch zum Ziel: Gründung, Struktur und Außenwirkung der Universität, in: Peter Schmid (Hrsg.): Geschichte der Stadt Regensburg. Bd. 1, Regensburg 2000, S. 533 - 571, hier: S. 537 - 542.

JABLONSKI, Eduard: Doppelschlag gegen Regensburg und Schweinfurt, Stuttgart 1975, S. 9 ff und 77 - 147.

MAI, Paul: Bombenangriffe auf Regensburg, in: Bunz, Wilhelm: 50 Jahre danach – Domprediger Dr. Johann Maier und seine Zeit, Regensburg 1995, S. 111 - 124.

NERDINGER, Winfried (Hg.): Architektur der Wunderkinder. Aufbruch und Verdrängung in Bayern 1945 - 1960, Salzburg / München 2005, S. 122 - 125 sowie S. 209.

SCHMOLL, Peter: Luftangriff. Regensburg und die Messerschmittwerke im Fadenkreuz 1939 - 1945, Regensburg 1995, S. 9 - 233.

STATISTISCHES JAHRBUCH FÜR BAYERN 1952. Hrsg. vom Bayerischen Statistischen Landesamt, München 1952, S. 494.

STATISTISCHES JAHRBUCH FÜR BAYERN 1955. Hrsg. vom Bayerischen Statistischen Landesamt, München 1955, S. 18.

STATISTISCHES JAHRBUCH FÜR BAYERN 1969. Hrsg. vom Bayerischen Statistischen Landesamt, München 1969, S. 18.

TROIDL, Robert: Fliegerangriffe auf Regensburg und seine nähere Umgebung, in: Die Oberpfalz 81 (1993), S. 109 - 111.


INTERNET:

http://www.regensburg.de/tourismus/de/regensburg_erleben/ueber_regensburg/ueber_2000_jahre_regensburger_geschichte_im_ueberblick/1367 (02.05.2011)

http://www.statistik.regensburg.de/publikationen/adressbuch/1998-1999_25_jahre_gebietsreform.html (02.05.2011)

http://www.statistik.regensburg.de/publikationen/publikationen/Vierteljahresbericht/1955/statistischer_bericht_1955_2.pdf (02.05.2011)

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