Atlas zum Wiederaufbau

Furth im Wald

Erst 1945 kam es zu mehreren Bombenangriffen. Während die US-Armee am 26./27.04.1945 vorrückte, wurde Furth von deutschen Einheiten beschossen. Ende Juli 1945 waren japanische Kriegsgefangene in der Stadt untergebracht. 1946 errichtete man ein Grenzdurchgangslager für Flüchtlinge. 1950 waren 2.531 von 9.453 Einwohnern Heimatvertriebene. Wohnungsbau und Maßnahmen zum Ausbau der Infrastruktur wurden vorangetrieben, neue Betriebe siedelten sich an.

Angriffe

• 03. April 1945: Tieffliegerangriff
• 17. April 1945: Luftangriff
• 22. und 23. April 1945: weitere Tieffliegerangriffe
• 25./26. April 1945: in der Nacht Furth im Wald unter Störfeuer einer US- Artilleriebatterie (im 30-Minuten-Takt jeweils 15 Sprenggranaten)
• 26. April 1945: Beschuss durch deutsche Artillerie

Tote und Verletzte

• durch Luftangriff vom 17. April 1945: 5 Tote
• während des US-Einmarsches am 26. April 1945: 1 toter deutscher Soldat
• durch deutschen Artilleriebeschuss: 1 Toter

Schäden

• durch Tieffliegerangriff vom 03. April 1945:
 - Gebäudeschäden durch Bordwaffenbeschuss
 - Schäden v.a. im Bereich Bayplatz und im Betriebsgebäude der Holzschuhfabrik Rank-Seidl
• durch Luftangriff vom 17. April 1945:
 - z.T. erhebliche Gebäudeschäden
 - allein im Stadtkern Schäden an 25 Anwesen
• durch Tieffliegerangriffe vom 22. und 23. April 1945: weitere Gebäudeschäden
• durch Artilleriebeschuss vom 25./26. April 1945: Sach- und Gebäudeschäden, u.a. am Friedhof, am evang. Pfarrhaus, im Bereich des Holzlagers der Firma Edelmann sowie am Stattplatz, am Schießstättenweg und am Lagerweg
• durch deutschen Artilleriebeschuss am 26. April 1945: weitere Schäden
• während des US-Einmarsches am 26. April 1945: Schäden an einem Anwesen in der Eschelkamer Straße durch Sprenung von deutscher Munition
• durch Kampfhandlungen am 27. April 1945: Gebäudeschäden durch Kampfhandlungen zwischen deutschen und US-Einheiten

Kriegsende

• April 1945:
 - Furth im Wald soll als „Frontstadt“ zur Verteidigung der „Festung Böhmen“ dienen
 - zahlreiche Bunkeranlagen im Stadtbereich und der Umgebung
• 23. April 1945:
 - Sprengung der Eisenbahnbrücke bei der Späthenmühle nahe Dieberg
 - Abzug des größten Teils der Verteidigungseinheiten nach Vermittlung durch Bürgermeister Hörmann
• 26. April 1945:
 - Beschuss Furths durch deutsche Artillerie gegen 14.00 Uhr vom Bereich Ösbühl-Daberg was
 - Einstellen des deutschen Beschusses nach Vermittlung durch Bürgermeister Hörmann
 - kampfloser Einmarsch des 359. Infanterieregiments der US-Armee
• 27. April 1945: erneute Kampfhandlungen zwischen deutschen Einheiten in Ösbühl-Daberg und vorrückenden US-Verbänden

Ausgangslage

Einwohnerzahlen:
1939: 6.039
1946: 9.678
1955: 8.766
1961: 8.212
1968: 8.177
Flüchtlinge und Heimatvertriebene:

• Ende Juli 1945: Gefangenenlager im Postgarten mit Japanern belegt
• ab Januar 1946: Eintreffen von Heimatvertriebenen-Transporten in Furth im Wald
• 1946: durch Zustrom von Evakuierten, Flüchtlingen und Displaced Persons Anstieg der Bevölkerungszahl von 6.033 im Jahre 1939 auf 9.678 im Jahre 1946
• 1946 - 1957: Furth im Wald ist Auffanglager für ca. 706.000 Heimatvertriebene („Grenzdurchgangslager“)
• 13. September 1950: 2.531 Heimatvertriebene (9.453 Einwohner insgesamt)

Wiederaufbau

Umsetzung:

• seit 1946: Wohnungsbau durch die Stadt
• 1946 - 1957: Furth im Wald ist Auffanglager für ca. 706.000 Heimatvertriebene („Grenzdurchgangslager“)
• 1950er Jahre:
 - mehrere Betriebsansiedlungen
 - Beginn des Fremdenverkehrs
• 1952: Errichtung der Staatlichen Mittelschule
• 1956: Übernahme der Patenschaft für den Heimatkreis Bischofteinitz
• seit 1956: regelmäßige Treffen der Heimatvertriebenen in Furth im Wald
• 1960er Jahre:
 - Ausbau der Infrastruktur
 - Bau von Sport- und Freizeiteinrichtungen
• Juli 1964: Wiedereröffnung des Straßen-Grenzübergangs nach Schafberg (CSSR)
• 1972: Eingemeindung von Ränkam, Sengenbühl, Lixenried und der Gemeindeteile Viothenberg und Viothenberghütte im Zuge der Gebietsreform

Literatur

STADT FURTH IM WALD (Hrsg.): Furth i. Wald 1332 – 1982, Furth i. Wald 1982, S. 120 – 122.
STATISTISCHES JAHRBUCH FÜR BAYERN 1952. Hrsg. vom Bayerischen Statistischen Landesamt, München 1952, S. 494.
STATISTISCHES JAHRBUCH FÜR BAYERN 1955. Hrsg. vom Bayerischen Statistischen Landesamt, München 1955, S. 19.
STATISTISCHES JAHRBUCH FÜR BAYERN 1969. Hrsg. vom Bayerischen Statistischen Landesamt, München 1969, S. 20.
INTERNET: http://www.furth.de/stadt/stadt_geschichte/stadt_geschichte.htm (15.01.2010).

Für weitere Auskünfte bedanken wir uns beim STADTARCHIV Furth im Wald.