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Maximilian I. Joseph

 

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Erlass zum Tragen der Kokarde für die Beamten und Untertanen des Königreichs Baiern - Ton

2. Januar 1806

veröffentlicht im Königlich Baierischen Regierungsblatt, gesprochen von Wolf Euba, Bayerischer Rundfunk, Bayern2Radio

Zur Schaffung eines bayerischen Nationalgefühls befahl im Januar 1806 der von Napoleon (1769–1821) zum König erhobene Max I. Joseph (1756–1825), „dass alle Staatsdiener künftig mit ihren Uniformen eine blau und weiße Kokarde auf dem Hute tragen“. Diese Form des Hutabzeichens blieb bei Militär und Beamtenschaft bis Ende des 19. Jahrhunderts üblich. Wie bei vielen Maßnahmen der damaligen bayerischen Regierung war auch hier Frankreich das Vorbild. Dort hatten sich 1789 die Anhänger der Revolution eine Kokarde in den Farben der französischen Trikolore an ihre Kleidung geheftet.

In Bayern war es auch erlaubt, dass alle „übrigen Unterthanen wessen Stande sie sind, & die Nazion zu welcher sie gehören, durch die Nazionalfarbe auf ihrem Huthe & bezeichnen“. Hintergrund dieser königlichen Anordnung war der Versuch, die Einwohner der durch die napoleonischen Kriege an Bayern gefallenen Gebiete an ihren neuen Staat zu binden. Die ungefähr eine Million Neubayern, die vor allem in Franken, Schwaben und im heutigen Österreich wohnten, sollten so mit den Bewohnern Altbayerns ein einheitliches Staatsvolk bilden. 

 

Ein Bild einer „Kokarde am Helm eines Soldaten der baierischen Armee“ finden Sie HIER.

Beleg:

Bayern entsteht. Montgelas und sein Ansbacher Mémoire von 1796, hrsg. von Michael Henker, Margot Hamm und Evamaria Brockhoff (Veröffentlichungen zur Bayerischen Geschichte und Kultur, Nr. 32), Augsburg 1996.

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