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Maximilian I. Joseph

 

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Sckell, Friedrich Ludwig von

Grad: Ritter (seit 1808)
Geburt: 13. September 1750, Weilburg a. d. Lahn
Tod: 24. Februar 1824, München
Beruf: Landschaftsarchitekt, Stadtplaner

(Clarus) Friedrich Ludwig Skell (so die eigene Schreibweise seines Namens) erhielt seine Ausbildung in der kurpfälzischen Hofgärtnerei zu Schwetzingen bei Mannheim. Er erhielt Aufträge in Deutschland und Frankreich. Seit den späten 1770er Jahren wurde der zum führenden Vertreter des Englischen Landschaftsgartens, der den herkömmlichen Barockgarten ablösen sollte. Sckell hatte dazu einige Jahre in England zugebracht. Er gestaltete für den Mainzer Kurfürsten und Erzbischof Friedrich Karl Joseph von Erthal (reg. 1774–1802) den Park Schönbusch in Aschaffenburg. 1789 führte er das Projekt des Grafen Rumford für einen Englischen Garten vor den Toren Münchens aus.

Sckell kehrte nach einer Anstellung in Baden 1803 an den bayerischen Hof zurück. Er wurde zum Intendanten der kurfürstlichen (seit 1806: königlichen) Gärten zu München. Sckell behielt dieses Amt bis zu seinem Lebensende. Für den Landesherrn nahm er die Umwandlung der Gartenanlagen von Schloss Nymphenburg in einen Landschaftsgarten vor.

1808, als man ihn in den Ritteradel erhob, wurde Sckell auch zum außerordentlichen Mitglied der Mathematisch-Physikalischen Klasse der Bayerischen Akademie der Wissenschaften ernannt. In den Jahren 1804 bis 1814 entstand unter seiner Leitung der (Alte) Botanische Garten in München am späteren Lenbachplatz. Die Anlage war als Garten der Bayerischen Akademie gedacht und sollte ebenso das Areal am Rande der Hauptstadt verschönern. 1854 mußte der größte Teil des Botanischen Gartens dem Münchner Glaspalast weichen. Erst 1937, als der Glaspalast längst abgebrannt war, entstand eine neue Parkanlage auf dem Gelände. 


Literatur:

Friedrich Otto, Skell, Clarus Friedrich Ludwig v., in: ADB Bd. 34, 1892, S. 444–446 (Online-Fassung hier); Iris Lauterbach (Hrsg.), Friedrich Ludwig von Sckell (1750–1823). Gartenkünstler und Stadtplaner, Worms 2002; Rainer Herzog, Friedrich Ludwig von Sckell und Nymphenburg, München 2003; Margret Wanetschek, Grünanlagen in der Stadtplanung von München. 1790–1860, neu hrsg. von Klaus Bäumler und Franz Schiermeier, München 2005