München, Antoniterkloster


 

GESCHICHTE
Antoniter in München ? nur wenige Spuren

 

Der Antoniterorden, der ursprünglich als Laienorden zur Krankenpflege gegen Ende des 11. Jahrhunderts in der Dauphiné entstanden war, hatte in Kürze eine große Ausbreitung erfahren. Ein ausgedehntes Netz von zahlreichen Stützpunkten spannte sich schon bald über ganz Europa. So genannte Terminierer trieben Almosen für den Unterhalt der Spitäler ein. Sie besaßen außerdem die bekannten ?Antoniusschweine?, die frei herumliefen und von der Öffentlichkeit gefüttert wurden, um später als Versorgung für die Spitäler zu dienen. Die festen Außenstellen des Klosters waren die ?Präzeptoreien?, welchen in der Regel mehrere ?Balleien? untergeordnet waren.

 

Die Existenz einer regulären Niederlassung der Antoniter im mittelalterlichen München gilt in der Forschung als strittig. Möglicherweise handelte es sich hier um den Sitz des für das Bistum Freising zuständigen Spendensammlers. Andererseits gibt es zwei Quellen dafür, dass es im 15. Jahrhundert wohl auch eine Ballei der Antoniter in München vorhanden gewesen sein muss: Zum einen war ein ?Dom. Heinrich Prew?, der im Jahr 1411 als Balleier für die Diözese Freising nachgewiesen ist, von 1419 bis 1423 in München in der Sendlinger Gasse wohnhaft. Zum anderen wird in einem Münchner Ratsprotokoll vom 14. April 1475 eine Verfügung erwähnt, wonach ?der Antonier? zukünftig nicht mehr als vier Schweine frei herumlaufen lassen dürfe. Demnach befand sich anscheinend zumindest im 15. Jahrhundert die Ballei des Bistums Freising in München, möglicherweise in der Sendlinger Gasse.

 

(Barbara Reinicke )

 



 

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