Evangelische Schwesternschaft „Lumen Christi“ (ev)


 

GESCHICHTE

Gößweinstein, Evangelische Schwesternschaft „Lumen Christi“ - Einsatz für den Glauben und die Ökumene

Die Nürnbergerin Else Wolf, Mitglied der Diakonissenanstalt Neuendettelsau, gründete 1976 in Ludwigshafen eine evangelische Schwesternschaft, die zur geistlichen Erneuerung von Kirche und Gesellschaft beitragen sollte. Ihr Name „Lumen Christi“ („Licht Christi“) entstammt der Liturgie der Osternacht und bezeichnet das Auferstehungslicht, das während des Gottesdienstes in die dunkle nächtliche Kirche getragen wird. Die Mitglieder verpflichteten sich zum Zusammenleben in einer verbindlichen Gemeinschaft und zur Befolgung der „Evangelischen Räte“ Gehorsam, Keuschheit und Armut. Der Alltag wurde durch das regelmäßige gemeinsame Stundengebet in Anlehnung an die alten Orden strukturiert. Daneben blieb Zeit für Stille, freies Gebet und Anbetung. Die Tracht bestand aus einem dunkelblauen Kleid mit weißer Haube.
Der Konvent ließ sich 1977 in Nürnberg (Bucherstraße) nieder und übernahm in der Folgezeit gemäß seiner Bestimmung diakonisch-missionarische Dienste innerhalb des Dekanats.
1990 verlegte die Gemeinschaft, zu der damals 15 Frauen gehörten, ihren Wohnsitz in den oberfränkischen Wallfahrtsort Gößweinstein und erwarb dort das ehemalige Schroth-Kurhaus mit Parkanlage. 1998 umfasste der Konvent 13 Schwestern; später waren es zeitweise bis zu 25 Diakonissen. Die Kommunität sorgte in dem Wallfahrtsort für eine lebendige Ökumene und arbeitete eng mit den ortsansässigen Franziskanern, den Niederbronner Schwestern, den Franziskusschwestern und den anderen katholischen Einrichtungen zusammen. Im Kloster wurden regelmäßig Hauskreise, Bibel-, Glaubensseminare und Einkehrtage veranstaltet. Nach dem Austritt von fünf Schwestern im Jahr 2004 lebten neben der Gründerin und der Priorin Ilse Printz nur noch zwei Mitglieder des Ordens im Mutterhaus. Else Wolf starb 2006; fünf Jahre später erfolgte der Umzug der drei noch verbliebenen Schwestern nach Rödermark (Lkr. Offenbach, Hessen). Das Anwesen erwarb der am 9. Juni 2011 gegründete Verein „Der Pavillon – Gebetshaus Fränkische Schweiz“, der es als überkonfessionelle Pilger- und Tagungsstätte weiterführt.
(Christine Riedl-Valder)



 

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