Jüdisches Leben
in Bayern

Dinkelsbühl Kriegerdenkmal

In Dinkelsbühl befindet sich im überdachten Stumpf des abgegangenen Glockenturms der Dreikönigskapelle eine Gedenkstätte. Sie erinnert allgemein an die Kriegstoten von 1870/71, 1914/18 und 1939/45. Zusätzlich wurde im Fenster ein mehrsprachiges Mahnmal für die Opfer der Shoah angebracht, das in direkter Nachbarschaft zum Denkmal der Wehrmachts- Soldaten einen fragwürdigen, wenn nicht sogar unpassenden Eindruck macht. Schon lange dient das mittelalterliche Gotteshaus als "Kriegergedächtniskapelle": Neben Regimentsfahnen aus dem 19. Jahrhundert hingen in den 1920er Jahren diverse Namenstafeln der Dinkelsbühler Gefallenen an den Wänden, heute mehrheitlich verschollen. Das städtische Ehrenbuch wird in der Kapelle aufbewahrt, die jährlich zum Volkstrauertag öffnet.

Von der Stadt wurde zudem ein Ehrenbuch für die toten Soldaten beider Weltkriege (in mehreren Exemplaren) erstellt, in dem der Name jedes Gefallenen mit biographischen Angaben zu lesen ist. Unter den hier Festgehaltenen kann man auch in großer Schrift die Namen der folgenden jüdischen deutschen Soldaten finden:


KÜNZELSAUER, GUSTAV

*04.03.1894 Unterdeufstetten

30.8.1918 Bespann.Abt./Min.W.Btl. 12

KÜNZELSAUER, JULIUS

*25.02.1893 Unterdeufstetten

17.7.1918 11/bayr. I.R. 21

KÜNZELSAUER, LOUIS

*27.07.1897 Unterdeufstetten

14.02.1917 12/bayr. I.R. 10


Das Ehrenbuch ist in geprägtes Leder gebunden und nicht im Handel erhältlich.

Adresse / Wegbeschreibung

Adlergäßlein 4, 91550 Dinkelsbühl