Burgen
in Bayern

Burgschloss Wörth Wörth

Burg und Herrschaft Wörth gehörten im hohen Mittelalter dem Hochstift Regensburg. 1264 wird das c"astrum Werde" erstmals erwähnt, auf dem 1267 ein Gerhardus de Werd als Dienstmann saß. Ab 1345 erfolgten wiederholt Verpfändungen von Burg und Herrschaft, unter anderem an die Auer, Chamerauer und Wittelsbacher. Wörth konnte erst 1433 vom Hochstift ausgelöst werden. Unter dem Administrator Pfalzgraf Johann (1507-1538) ist ein Großausbau des "castrum Werd" bezeugt, der erst unter Bischof Albert von Törring (1613-1649) zum Abschluss kam. 1812 ging Wörth an die Familie Thurn und Taxis, die das Burgschloss 1968 verkaufte. Seitdem wird Wörth als Seniorenstift genutzt und kontinuierlich renoviert.

Text: Joachim Zeune

Wikipedia: zum Eintrag
Koordinaten: 12.402406, 49.000225

Baugeschichte

Zum ältesten Baubestand aus der Mitte des 13. Jahrhunderts gehört der quadratische Bergfried. Die zugehörige Ringmauer samt Palas ging im späteren Großausbau auf und mag in der heutigen Bausubstanz durchaus noch vorhanden sein. Jegliche Baubefunde sind jedoch durch dicken Verputz kaschiert.
Ab 1522 begann der Großausbau und Umbau unter Pfalzgraf Johann, der die Burg mit neuen Wehranlagen – propugnacla – sowie einem riesigen Weinkeller versah. Aus dieser Zeit stammt die heutige Umwehrung mit ihren fünf Rundtürmen, die dem Burgschloss ein kastellartiges Aussehen vermitteln. Damals erhöhte man auch den Bergfried, dessen alter Zinnenkranz sich durch die nachfolgende Überbauung erhielt. Das Hauptburgtor trägt eine Bauinschrift von 1525, wohingegen das östlich vorgeschobene Doppelturmtor erst 1605 hinzukam. Schlosskapelle und Nordflügel waren dagegen 1616 fertig gestellt.

Text: Joachim Zeune

Baubestand

Das mächtige Burgschloss thront als lang gestreckter weißer Kasten auf einem isoliert vom Nordrand des Donautals aufragenden Bergkegel. Seine heutige Gestalt ist vorrangig durch die nachmittelalterlichen Ausbauten des 16. und 17. Jahrhunderts sowie die moderne Nutzung als Altenstift geprägt. Man betritt die großflächige Anlage von Osten durch ein 1605 baudatiertes Doppelturmtor, das in eine kleine Vorburg führt. Das halsgraben- und zugbrückenbewehrte Hauptburgtor mit Karrentor und Fußgängertor öffnet sich am Südosteck in der schmalen Ostfront und ist gleichfalls als Doppelturmtor konzipiert – eine deutliche Aussage zur Hochrangigkeit des Eigentümers. In der Westseite öffnete sich ein zweites großes, später vermauertes Tor. Bemerkenswert ist die äußere Ummauerung mit ihren vier Eckrondellen, die durch Schlüsselscharten, quadratische Schusslöcher und große Maulscharten bewehrt sind. Die Wehrgänge der Kurtinen zeigen schlitz- und schlüsselschartenähnliche Schießscharten mit vertikalen hölzernen Drehspindeln, durch die man die Hakenbüchse stecken konnte.
Der 16 x 11,5 Meter große, wohnturmhafte Bergfried ragt noch sechsgeschossig auf, wurde aber innen massiv überformt. Sein Oberteil mit Dachabschluss stammt von der Ausbauphase nach 1522. Im Westen des Schlosshofs steht die 1616 errichtete Schlosskapelle, an der Ostseite das Dienstgebäude samt Küche und Gesindedürnitz, während die Nordwest- und Südwestecken mit der West- und Nordseite vom Fürstenbau eingenommen werden.

Text: Joachim Zeune

Touristen Information

Das Burgschloss Wörth gehört zu den über 40 Burgen, die im Regensburger Land über die "Burgensteige" miteinander vernetzt sind. Ausführliche Informationen und eine Karte der "Burgensteige" finden Sie hier.

Schlossführungen finden an jedem ersten Samstag von Mai bis Oktober, jeweils um 15.30 (Treffpunkt Zugbrücke) statt. Nähere Informationen finden Sie hier.

Mit der von der Stadt Wörth initiierten Veranstaltungsreihe "Kultur in Wörth" wird das Burgschloss mit vielfältigen Veranstaltungen im Schlosshof, im SChlosskeller, in der Schlosskapelle und im Rondellzimmer bespielt. SChloss

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