Burgen
in Bayern

Burgschloss Stein an der Traun Stein an der Traun

1130 wird ein Bernardus de Lapide erwähnt, dessen Geschlecht die Burg bis um 1200 hielt, als die einflussreichen Toerringer in ihren Besitz kamen. 1435 wurde die Burg erstürmt, während man sie 1504 im Wittelsbacher Erbfolgekrieg vergeblich belagerte. 1661 ging die Hofmark Stein an Graf Carl Fugger von Kirchberg und Weißenhorn, dann an die Freiherren von Lösch. Nach mehrfachem Besitzwechsel erwarb schließlich 1890 Graf Josef von und zu Arco-Zinneberg das Schlossgut, das 1934 an Max Wilcott und Otto Coninx überging.
Berühmt ist die 1872 als "vaterländisches Trauerspiel" gedruckte Sage vom "Wilden Heinz vom Stein", dem "Blaubart des Chiemgaus", der mit den tyrannischen Heinrich von Toerring (frühes 13. Jhdt.) identisch sein soll.

Text: Joachim Zeune

Wikipedia: zum Eintrag
Koordinaten: 12.546387, 47.986633

Baugeschichte

Auf einer 50 m hohen Nagelfluh-Felswand nahe dem Zusammenfluss von Traun und Alz errichtete Bernadus de Lapide um 1130 ein wall- und grabenumwehrtes Festes Haus, das um 1500 und um 1567 massiv ausgebaut und überformt wurde. Um 1420/30 kam eine kleine Höhlenburg hinzu, die man in im späten 15. Jhdt. und nach1560 beträchtlich erweiterte.
Am Fuß der Felswand entstand zeitgleich mit der Höhlenburg eine Vorburg, die im späten 15. Jhdt., um 1565, 1885/86 sowie im frühen 20. Jhdt. stark überformt wurde, heute ein Internat und die bekannte Schlossbrauerei Stein beherbergt. Die Schlosskapelle wurde um 1420/30 errichtet, 1504 erneuert und 1522 neu geweiht.

Text: Joachim Zeune

Baubestand

Die dreiteilige Schlossanlage untergliedert sich in das Hochschloss auf der Felswand, die Höhlenburg in der Felswand und das Untere Schloss am Fuß der Felswand.
Das Hochschloss ist ein starker Hausbau vom Ende des 15. Jhdts., enthält aber Bauteile eines wesentlich älteren Gebäudes (s.o.). Von ihm führt ein Stollen in die Höhlenburg hinab.
Die Höhlenburg besteht aus einer Frontwand des späten 15. Jhdts., die 1560 nach Nordwesten erweitert und innen umgestaltet wurde. Die beiden hintersten Räume entstanden allerdings bereits um 1420/30.
Das Untere Schloss wurde um 1885/86 massiv neugotisch überformt und enthält an ihrer Südseite die 1504 erneuerte Schlosskapelle. Nach Osten sicherte ein runder Wehrturm die Vorburg.
Sehenswert ist die in die Felswand gestellte hölzerne Eremitage des späten 17. Jhdts.

Text: Joachim Zeune

Touristen Information

Die dreiteilige Schlossanlage beherbergt heute ein Internat und eine Brauerei. Im Rahmen der „Heinz-vom-Stein“-Erlebniswelt können die Brauerei sowie die Höhlenburg besichtigt werden. Hier erfährt man nicht nur allerlei Wissenswertes zur Braukunst und -tradition, sondern man kann auch in den Wohn- und Kerkertrakten der Höhlenburg auf den Spuren des Raubritters „Heinz vom Stein“ wandeln. Der Eintrittspreis für die ca. 2-stündige Führung beträgt für Erwachsene 6,- €, für Jugendliche 3,50 € und für Kinder 1,- €. Geöffnet ist die Erlebniswelt von Mai bis Oktober, Führungen finden in dieser Zeit täglich außer Montag um 13 und 15 Uhr statt.
Informationen dazu finden Sie unter Homepage.
Führungen durch die Höhlenburg werden auch vom „Verein der Burgfreunde“ durchgeführt, diese finden von Mitte Juli bis Mitte September täglich außer Montag um 14 Uhr sowie täglich um 16 Uhr statt.

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