Burgen
in Bayern

Burgschloss Passau, Niederhaus Passau

Die Veste N. entstand wesentlich später als die höher gelegene Veste Oberhaus und wird erst 1359 urkundlich erstmals genannt. Ihr Zweck war den Zusammenfluss von Inn, Donau und Ilz direkt zu bewachen und die Veste Oberhaus nach Osten abzusichern. Kurz nach ihrer Erbauung wurde sie 1367 von der aufständischen Bürgerschaft eingenommen, was zur Berdorung der Veste Oberhaus führte. Daher verband man beide Burgen umgehend durch Wehrmauern, so dass eine fast 700 m lange Doppelburg entstand. 1435 zerstörte einge gewaltige Pulverexplosion die Burg, die sogleich durch Bischof Leonhard von Laiming (1423-51) instand gesetzt und durchaus aufwändig ausgestattet wurde. . Im 16. Jhdt. diente N. als bischöfliches Gefängnis, 1762 als Arbeits- und Zuchthaus, danach als Kriegsmagazin 1890 kam die Burg in Privatbesitz, in dem sie sich noch heute befindet. Die Burg befindet sich heute in Privatbesitz.

Text: Joachim Zeune

Wikipedia: zum Eintrag
Koordinaten: 13.470687, 48.577640

Baugeschichte

Die Veste N. ist bauhistorisch unzulänglich erforscht. Detaillierte Aussagen zu ihrer Baugeschichte fehlen, so dass auch die vermutlich Mitte des 14. Jhdts. entstandene Gründungsburg noch nicht konkret greifbar ist. Vermutlich bestand sie aus dem wuchtigen östlichen Viereckturm, der sie noch heute dominiert und dessen Mauerwerk über 4 m stark ist. Umbauten erfolgten 1367 durch den baulichen Zusammenschloss mit der Veste Oberhaus sowie direkt nach der schweren Beschädigung im Jahr 1435, als Bischof Leonhard von Laiming, dessen Wappen die Südfront ziert, einen aufwändigen Wiederaufbau durchführte. Die Burg besaß damals einen prachtvollen, säulenbestandenen Rittersaal und zwei Kapellen
Da die zwischen Ilz und Donau gelegene Burg eine nur kleine bebaubare Fläche aufwies, konnten hier zwischen dem 16 und 19. Jhdt. keine größeren Festungsbauten installiert werden, lediglich eine kleine Batterie kam 1815 am Ostende hinzu. Daher zeigt die historische Darstellung durch August Hirschvogel aus dem Jahr 1546 eine weitgehend mit der heutigen Burg identische Anlage.
Die Entstehung der Burg wird von manchen Autoren auch in die Mitte des 13. Jhdts. gelegt.

Text: Joachim Zeune

Baubestand

Die im Zwickel des Zusammenflusses von Ilz und Donau gelegene Burg weist einen grob dreieckigen Grundriss auf, der von einem östlich vorgelagerten mächtigen Viereckturm, wohl das alte „Niederhaus“, bergaufwärts Richtung Veste Oberhaus ausfächert. Der Ostturm wurde im frühen 19. Jhdt. um die Hälfte abgetragen. Im Westen besaß die Kleinburg einen zweiten Turm, der bereits im 18. Jhdt. gekappt worden war. Hier hat sich eine heterogene, dicht gedrängte Gruppierung von Bauten mit einem östlich vorgelagertem Burghof erhalten. Von hier zieht ein doppelseitiger, turmbewehrter Wehrgang zur Veste Oberhaus hinauf. Am östlichsten Ende der kompakten Kleinburg bewachte eine 1815 modernisierte Geschützbatterie einst den Flussverkehr.

Text: Joachim Zeune

Touristen Information

Die Veste Niederhaus befindet sich in Privatbesitz und ist daher für die Öffentlichkeit nicht zugänglich. Es wird gebeten, die Privatsphäre der Bewohner zu respektieren.

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