Burgen
in Bayern

Burgruine Wildenfels Simmelsdorf-Wildenfels

Wohl nach Mitte des 13. Jahrhunderts gelangte der hochstehende Ministeriale Dietrich I. von Wildenstein (Altmühlregion) durch Heirat in Besitz dieses Gebiets. Dietrich I. von Wildenstein agierte 1276 als Viztum von Nürnberg, 1280 sogar als Viztum der herzoglichen Ländereien nördlich der Donau. Erstmals 1323 nennt sich das Geschlecht mit Dietrich III. von Wildenstein auch nach der Burg Wildenstein. Dietrichs Siegel trug die Umschrift: S. DITRICI WILDENSTEINERII DE WILDENVELS. 1356 trugen die Herren von Wildenstein zu Wildenstein die Burg Kaiser Karl IV. zu Lehen auf. 1431 öffnete Hans III. Wildenstein der Reichsstadt Nürnberg. Mit dem Aussterben des Familienzweigs ging Wildenstein 1503 an den Wildensteiner Zweig auf Strahlenfels, dann von den Wildenstein zu Breiteneck 1509 durch Verkauf für nur 1000 Gulden an die Nürnberger Bürger Conrad und Friedrich Pelck, die sie 1511 an die Reichstadt weiterveräußerten. Nürnberg installierte 1518 ein eigenes Pflegamt auf der Burg. 1552 wurde Wildennfels, ein perckschloß, im zweiten Markgrafenkrieg durch markgräfliche Truppen niedergebrannt. Der Pfleger residierte fortan am Fuß der Burgruine, die 1827 durch Blitzschlag weiter im Bestand reduziert wurde. Moderne Sanierungsmaßnahmen haben den Bestand dann zusätzlich verfälscht.

Text: Joachim Zeune

Wikipedia: zum Eintrag
Koordinaten: 11.366002, 49.657471

Baugeschichte

Wenngleich die Burgruine noch nicht eingehend burgenkundlich erforscht wurde, dürfte ihre Erbauung in die Zeit kurz vor ihrer Ersterwähnung 1323, das heißt in die Jahre um 1320 fallen. Aus dieser Zeit stammt wohl auch der Bergfried. Sicherlich erfolgten mehrfach Aus- und Umbauten, zu denen aber keine baulichen Befunde bislang ermittelt wurden. Für 1538 ist die Errichtung eines hölzernen Viehhauses unterhalb der Burg bezeugt. Der mangelnde Bauunterhalt führte 1550 zum Einsturz der Wandscheibe. Nach der Zerstörung 1552 erfolgte im Jahr 1596 eine bauliche Begutachtung der Burgruine, die jedoch zu keinem Wiederaufbau führte.

Text: Joachim Zeune

Baubestand

Die Ruine der Hauptburg thront hoch über dem Umland auf einem steilen Felsen, dessen höchster Punkt noch die mehr als 10 Meter hohe Ostwand des Bergfrieds samt Hocheingang und Konsolen für dessen Holzpodest aufweist. Der kleine Bergfried war quadratisch, besaß lediglich eine Seitenlänge von 5 Metern und ein Mauerwerk aus grob behauenen, gereihten Kalktuffquadern mit Zangenlöchern. An der Nordseite des Burgfelsens finden sich die Reste eines großen Wohngebäudes, das aus Kalkbruchstein besteht und ein gewölbtes Kellergeschoss besaß. Südlich des Bergfrieds erkennt man ein weiteres, jedoch wesentlich kleineres Gebäude. Der Zugang führt vom ehemaligen Wirtschaftshof zu dem stark rekonstruierten Torbau der Vorburg mit Resten der Wirtschaftsbauten, steigt dann steil an zur Hauptburg. Deren fragmentarisch erhaltene Ringmauer folgte in ihrem Umriss der Felskontur. Nach Süden, zum Zugang hin, war der Hauptburg ein Zwinger vorgelagert, durch den einst ein gedeckter Gang zur Hauptburg aufstieg.

Text: Joachim Zeune

Touristen Information

Die Ruine ist frei zugänglich, zum Beispiel von Hiltpoltstein aus. Einen Lageplan finden Sie hier.

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