Burgen
in Bayern

Burgruine Veldenstein (Neuhaus) Neuhaus an der Pegnitz

1269 wird das nahe Haersprukk (Hersbruck) gelegene castrum novum erstmals erwähnt, das von dem Bamberger Bischof erbaut und dem Hochstift reserviert worden war. Es diente der optischen Sicherung und Verwaltung des ausgedehnten Veldener Forsts und wurde ab 1296 mehrfach verpfändet. 1323 berichtet das Bamberger Urbar, dass die Burg Neuhaus auch „Veldenstein“ genannt werde. Erst 1468 gelang es dem Bistum, die Burg wieder auszulösen. Es folgte bis 1502 ein Großausbau, wobei die Wehrbauten enorm verstärkt wurden. Daher überstand Veldenstein den Bauernkrieg von 1525 und den 2. Markgrafenkrieg von 1552/53 unbeschadet, obwohl Markgraf Albrecht Alcibiades große Anstrengungen unternahm, die Burg an sich zu bringen. Nach mehreren vergeblichen Eroberungsversuchen im Dreißigjährigen Krieg konnten die Bayern 1635 die von den Schweden okkupierte Burg Veldenstein einnehmen. Zerstört wurde die mächtige Burg 1708 allerdings versehentlich - durch eine Pulverexplosion infolge Blitzschlags. Danach kam es lediglich zu einer teilweisen Wiederinstandsetzung. Ab 1807 war Veldenstein in privater Hand und wechselte häufig die Besitzer, bevor Hermann Epenstein die marode Burg ab 1897 einer Generalsanierung unterzog. 1938/39 gelangte Reichsmarschall Hermann Göring in den Besitz von Veldenstein. 1972/74 erfuhr die Burg eine Sanierung und wird seither als Gastronomiebetrieb genutzt.

Text: Joachim Zeune

Wikipedia: zum Eintrag
Koordinaten: 11.549200, 49.629300

Baugeschichte

Eingehende baugeschichtliche Forschungen stehen an der Burg Veldenstein noch aus. Über die in der Mitte des 13. Jahrhunderts gegründete Burg weiß man kaum etwas. Nach 1331 verbaute Landgraf Ulrich von Leuchtenberg 400 Pfund Heller in die Burg, weitere Ausbaumaßnahmen führte Hans VI. von Egloffstein kurz vor 1410 und in den 1420er- sowie 1430er-Jahren wohl angesichts der Hussiteneinfälle durch, wobei die Zwingeranlage neu errichtet wurde. 1468 löste das Bistum das Pfandobjekt wieder ein und führte insbesondere ab 1475 unter Bischof Philipp Graf von Henneberg Ausbauarbeiten durch, die sich bis weit in die 1480er-Jahre hinzogen. Die Burg erhielt damals eine neue artilleriegerechte Umwehrung mit einem 1475 baudatierten Tor, neue Stallbauten, eine neue Zisterne, ein Badehaus, den hohen Turm und eine neue Kemenate. 1502 verstärkte Bischof Veit I. Truchsess von Pommersfelden die Burg durch einen weiteren Zwinger. 1846 wurde Veldenstein umfangreich instand gesetzt, bald nach 1897 erhielt unter anderem der Bergfried ein neues Dach. Unter Hermann Göring wurde vor 1945 ein Bunker eingebaut.

Text: Joachim Zeune

Baubestand

Die imposante Burg zeigt eine mit einer Vielzahl verschiedenster Schießscharten versehene mächtige Umwehrung aus einem doppelten Mauerring, der durch etliche Rondelle bewehrt wird; der Mauerring entstand ab 1475 unter Bischof Philipp von Henneberg. Ihm ist östlich ein kleiner Außenzwinger vorgelagert. Vom Nordwesteck des weiten Zwingers springt eine Art Streichwehr weit nach Norden vor, um schließlich in einer kleinen, im Jahr 1900 erneuerten Bastion zu enden. Auf dem höchsten Punkt, einem Felskopf im Nordosten der Burg, steht ein schlanker, längsrechteckiger kleiner Turm mit stark abgeschrägten Nordkanten. Er stammt aus der Zeit von 1475ff. und diente als Ersatz für einen Bergfried.

Text: Joachim Zeune

Touristen Information

Die Anlage wird heute auf verschiedene Weise genutzt, daher ist nur eine Außenbesichtigung möglich. Teile der Burg sind bewohnt, in diesem Zusammenhang wird gebeten, die Privatsphäre der Bewohner zu respektieren.
Das ehemalige Herrenhaus wurde zu einem Schlosshotel umgebaut. Das kleine, gemütliche Haus verfügt über 19 stilvoll eingerichtete Zimmer mit einem bis vier Betten. Die Preise liegen zwischen 38,- € und 82,- €. Im Hotelrestaurant kann in historischem Ambiente des Burgstüberls und Turmzimmers getafelt werden und im Sommer lädt der idyllische Biergarten zum Verweilen ein. Angeboten werden fränkische Hausmannskost, Grillspezialitäten und deftige Brotzeiten. Geöffnet ist das Restaurant Dienstag bis Sonntag von 11 bis 23 Uhr. Wei-tere Informationen zum Hotel finden Sie unter Homepage.
Seit 2002 findet auf Veldenstein jedes Jahr im Juli das Veldensteiner Festival statt. Neben Konzerten bekannter Künstlern des Mittelalterrocks gibt es einen Mittelaltermarkt mit buntem Rahmenprogramm. Händler, Handwerker, Gaukler und Feuerschlucker entführen den Besucher in das Ambiente längst vergangener Zeiten. Die Karten für das Festival gibt es für 40, -€. Informationen zum Festival finden Sie unter Homepage.

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