Burgen
in Bayern

Burgruine Roßstein Hohenburg-Spieshof

Die erst 1331 durch Chunrad der Oerlhaimer von Rostain indirekt erwähnte Burg sollte vermutlich die bayerischen Interessen im „Dreiländereck“ Hohenburg, Pfalz und Bayern sichern. Die Erlheimer hielten Roßstein bis in das späte 14. Jahrhundert, als die Burg an die Punzinger kam. Diese öffneten 1390 die Vesten zum Roßstein ihren Dienstherren, dem bayrischen Pfalzgrafen Rupprecht. 1410 erfuhr die Burg im Zuge einer Fehde des Andreas Punzinger eine Belagerung durch die Stadt Regensburg.1412 findet sich die kappel czu dem Roßstain beurkundet. Schon im Jahr 1550 wird die angeblich durch einen Brand zerstörte Burg als oedes Schloß Rostein, 1591 als ein plosser stein Hauffen beschrieben. Die daher wohl bereits in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts ruinös gewordene Burg diente den späteren Besitzern und Anwohnern als Steinbruch. Von 1996 bis 1999 erfolgte eine Sanierung, in deren Zuge man 1997 auch archäologische Sondagen durchführte.

Text: Joachim Zeune

Wikipedia: zum Eintrag
Koordinaten: 11.873139, 49.309250

Baugeschichte

Die Baugeschichte dieser kleinen Burg ist nur unzulänglich erforscht. Der Hauptbau, ein Wohnturm, datiert wohl kurz vor 1331. Sein Mauerwerk zeigt Dolomitbruchstein mit glatter Eckquaderung. Eingestreut sind aber immer wieder Buckelquader, die jedoch als Spolien eines Vorgängerbaus beim Wiederaufbau nach der Zerstörung von 1411 zweitvermauert sein sollen. Brandspuren an den Turmwänden stammen daher wohl vom Brand in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts.
Die schildmauerartige Frontwand der Burg besitzt noch später übermauerte originale Zinnen. Ihre Überbauung integriert einen älteren Eckturm über dem Südosteck des Hauptburgareals. Die 1997 geborgene Keramik belegt eine Existenz der Burg vom 14. Jahrhundert bis etwa 1550.

Text: Joachim Zeune

Baubestand

Die Burg liegt auf einem nach drei Seiten steil ins Taubenbachtal abfallenden Felssporn. Erhalten haben sich jenseits eines Halsgrabens eine schildmauerartig auf 1,7 Meter verstärkte Ringmauer, die nach Norden eventuell einen halbrunden Schalenturm besaß. Auf dem höchsten Punkt des kleinflächigen Hauptburgareals erhob sich ein viereckiger Wohnturm, dessen südwestliche Hälfte allerdings komplett abgegangen ist. Er weist noch drei Geschosse auf und hatte ein tonnengewölbtes Untergeschoss. In seiner Nordostwand öffnet sich der flachbogige Hocheingang, während ein zweiter Hocheingang in der Nordwestseite auf den Wehrgang der ehemaligen Ringmauer führte.
Nordöstlich unterhalb der Hauptburg lag vermutlich die Vorburg mit dem Wirtschaftshof. Hier mag sich auch die 1412 erwähnte Burgkapelle befunden haben.

Text: Joachim Zeune

Touristen Information

Die öffentlich zugängliche Burgruine kann von Schmidmühlen aus erreicht werden; eine Wanderung von Markt Hohenburg aus ist hier beschrieben.

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