Burgen
in Bayern

Burgruine Nordenberg Windelsbach-Nordenberg

Nordenberg war Stammsitz des gleichnamigen Ministerialengeschlechts, das 1156 mit Lupold von Nordenberg erstmals urkundlich erscheint. Noch vor 1240 kam die Burg an Lupold aus dem bedeutenden Geschlecht der Rothenburger Reichsküchenmeister. Ihm traten die Grafen von Hohenlohe ihre Rechte an der Burg Nordenberg im Jahr 1240 ab. 1383 erwarb die wohlhabende Stadt Rothenburg ob der Tauber die Burg und Herrschaft für 21000 Pfund Heller von den verschuldeten Brüdern Hans und Lupold Küchenmeister. 1407 wurde die Nordenburg im Zuge der Rothenburgischen Fehde mit den Burggrafen von Nürnberg und dem Bischof von Würzburg durch diese länger belagert, schließlich eingenommen und geschleift. Den Bergfried („Mängelesturm“) sprengte man 1408, indem man ihn mit Pulver füllte und verdämmte. 2007/08 beschäftigte sich ein Schülerprojekt der Volksschule Burgbernheim-Marktbergel intensiv mit der Burg.

Text: Joachim Zeune

Wikipedia: zum Eintrag
Koordinaten: 10.261864, 49.410405

Baugeschichte

In Ermangelung aussagekräftiger Bausubstanz lässt sich die Baugeschichte ohne Archäologie nicht abklären. Die Gräben und Wälle der Vorburg und Hauptburg könnten durchaus in die Mitte des 12. Jahrhunderts zurückreichen, zumal in der Hauptburg Keramik dieser Zeitstellung aufgelesen wurde. Die Außenschale des Bergfrieds zeigt Buckelquader mit Zangenlöchern, die keine Datierung vor 1230/40 zulassen. Einer Erbauung im zweiten Drittel des 13. Jahrhunderts lassen sich auch die großen geometrischen Steinmetzzeichen an den Buckelquadern zuweisen.

Text: Joachim Zeune

Baubestand

Die ca. 200 x 400 Meter große Anlage belegt einen Bergausläufer, wobei die kleinflächige Kernburg den höchsten Geländepunkt einnimmt. Bergseitig wird sie durch zwei Vorwerke und insgesamt vier Gräben vorgeschützt. Die ausgedehnte Vorburg westlich und südwestlich erstreckt sich auf einer tieferen Ebene. Die diversen Gräben und Wälle sind auch heute noch höchst eindrucksvoll. Vom nordöstlich platzierten, runden Bergfried verblieben der Sockelbereich und eine senkrechte Wandscheibe, die bei der Sprengung des Turms um 90 Grad verworfen wurde und kurioserweise hochkant stehen blieb. Sie weist einen Durchmesser von außen 12 Meter und eine Mauerstärke von 3,5 Meter auf. Der Umstand, dass dieses Fragment nicht zerbrach, spricht für die enorme Festigkeit des Kalkmörtels.

Text: Joachim Zeune

Touristen Information

Die Ruine kann jederzeit besichtigt werden.

Karte

Weitere Bilder