Burgen
in Bayern

Burgruine Lupburg Lupburg

Bereits 1129 wird ein wohl edelfreier Ludewicus de Loupurg genannt. Dieses Geschlecht hielt die Burg bis 1300, als sie Konrad, Graf von Lupburg, Bischof von Regensburg, dem Hochstift Regensburg vermachte, das sie fortan mit Pflegern besetzte. Es folgten mehrere Verpfändungen, unter anderem an die Herren von Laaber und die Frauenberger. 1387 erwarb Herzog Friedrich von Bayern-Landshut die Herrschaft, die bei der Erbteilung 1392 an Herzog Johann von Bayern-München kam und an die Herren von Parsberg verpfändet wurde. 1505 schlug man die Herrschaft dem damals neu gegründeten Herzogtum Pfalz-Neuburg zu, das hier später ein herzogliches Pflegamt installierte. Nachdem die Lupburg 1632 im Dreißigjährigen Krieg zerstört wurde, erfolgte 1714 lediglich der Wiederaufbau der so genannten Unteren Burg. Nach der Säkularisation 1803 wurde die Lupburg an privat veräußert und geriet in Verfall. Bis 1945 diente die damals bereits stark baufällige Burg der Unterbringung polnischer Gefangener und Zwangsarbeiter, nach Kriegsende erwarb sie der Landkreis Parsberg und nutzte sie als Flüchtlingslager. In den 1980er-Jahren erfolgten dann eine Sanierung und Instandsetzung.

Text: Joachim Zeune

Wikipedia: zum Eintrag
Koordinaten: 11.755278, 49.156250

Baugeschichte

Die Baugeschichte der Lupburg ist bislang nicht fachkompetent geklärt, wobei die intensive Sanierung aus den 1980er-Jahren nunmehr baugeschichtliche Aussagen erschwert. Aus der Gründungszeit der Burg im frühen 12. Jahrhundert könnten Teilbereiche der östlichen Unterburg-Mauer mit kleinen Quadern stammen und somit auf die erste Ringmauer verweisen. Bei der Sanierung des Hauptgebäudes am Tor zur „Unterburg“ entdeckte man eine vermauerte Säule mit schönem Kapitell, die als Spolie von dieser ersten Burg stammt. Ansonsten weist die Ummauerung großformatige, bis zu 2,4 Meter lange und 0,7 Meter hohe grob behauene Kalkquader auf, deren zeitliche Bestimmung ohne eingehendere Begutachtung kaum möglich ist. Die „Unterburg“ dürfte auf die alte Hauptburg zurückgehen und auch Teile des ehemaligen Palas enthalten. Das Fundament des quadratischen Bergfrieds ist zweiphasig, es weist einen älteren, später ummantelten Kernbau auf. Sicherlich wird dieser ältere Turmbau kaum vor dem Ende des 12. Jahrhunderts anzusiedeln sein. Die dreiseitige Randbebauung der Unteren Burg integriert zwar ältere Bauteile, entstand in dieser Form allerdings erst im 17. und 18. Jahrhundert.
Die alte Burgkapelle St. Barbara soll im 16. Jahrhundert abgebrochen worden sein.

Text: Joachim Zeune

Baubestand

Die Burganlage belegt eine weithin sichtbare Bergkuppe oberhalb des gleichnamigen Marktes, die nach Osten von einem höher gelegenen Felskopf überragt wird. Sie zeigt daher heute noch eine klare Zweiteilung in einen größeren unteren Bereich, die so genannte Unterburg, und ein kleines erhöhtes Areal, die so genannte Oberburg. Die „Unterburg“ ist an ihrem Westende mit mehreren wieder instand gesetzten Gebäuden überbaut und dürfte auf den niedriger gelegenen Teil der alten Hauptburg zurückgehen. Später scheint sie eher vorburgartige Funktionen übernommen zu haben. Der Zugang zur Burganlage öffnete sich in der Südseite direkt neben dem mehrgeschossigen ehemaligen Getreidespeicher, der heute den Hauptbau der „Unterburg“ bildet. Auf dem Felskopf finden sich noch spärliche Reste des Bergfrieds.

Text: Joachim Zeune

Touristen Information

Die weithin sichtbare Lupburg in der Ortsmitte von Parsberg ist ganzjährig zugänglich, die intakten Schloss- und Nutzungsgebäude aus dem 16. und 17. Jahrhundert sind verschlossen. Im nahegelegenen Parsberger Schloss gibt es ein heimatkundliches Museum; im Sommer findet ein Theaterfestival statt. Nähere Informationen auf der Internetseite von Parsberg.

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