Burgen
in Bayern

Burgruine Laaber Laaber

Bereits zwischen 1130 und 1140 ist ein Wernherus de Labere beurkundet. 1166 findet sich diese Familie unter den edelfreien Geschlechtern der Region. Vermutlich saßen die Herren von Laaber damals auf dem benachbarten Martinsberg. Sie verstanden es im 13. und 14. Jahrhundert ihre Besitzungen zu mehren und erreichten im 15. Jahrhundert den Status einer reichsunmittelbaren Herrschaft. Weithin bekannt war Mitte des 14. Jahrhunderts der Minnesänger Hademar III. von Laaber. Dessen Sohn Hadamar IV. geriet allerdings als ehemaliger Bürgermeister der Stadt Regensburg in Fehde mit der Stadt, die 1389 seine Burg stürmte und beschädigte. 1435 erwarb Herzog Heinrich von Niederbayern die Herrschaft von Kaspar von Laaber, doch gab sie Herzog Ludwig 1461 am Ulrich von Laaber zurück. 1505 kam Laaber an das Herzogtum Pfalz-Neuburg, das hier ein Pflegamt installierte. Im 18. Jahrhundert nutzte man die Burg zum Steingewinn ab. Im frühen 19. Jahrhundert ging die Burg an die Marktgemeinde, ab 1904 erfolgten Schutzmaßnahmen zum Fortbestand der Burgruine, die erst vor wenigen Jahren umfassend saniert wurde.

Text: Joachim Zeune

Wikipedia: zum Eintrag
Koordinaten: 11.886652, 49.065914

Baugeschichte

Die Burg Laaber soll als Nachfolgerin einer älteren Burg auf dem Martinsberg zwischen 1209 und 1234 durch Werner IV. von Laaber erbaut worden sein, der im direkten Umfeld Kaiser Friedrichs II. agierte. Ob das eindrucksvolle Buckelquadermauerwerk des Berings und des Bergfrieds aus dieser Zeit stammt oder etwas älter ist, ließe sich nur durch eine kompetente Burgenforschung klären. Romanisch soll auch die neben dem Bergfried gelegene Burgkapelle sein. Auch die sehr dicke Schildmauer soll romanisch sein, was aus burgentypologischen Gründen aber unwahrscheinlich ist. Auch trennt eine deutliche Baufuge Schildmauer und Bergfried.
Für 1597/98 ist ein aufwändiger Umbau der Burg überliefert. Sicherlich dem 15./16. Jahrhundert sollte der Torzwinger samt halbrundem Flankierungsturm angehören, der die Nordseite zusätzlich bewehrt. Um 1720 wurden die Türme weitgehend abgebrochen, wobei man den Bergfried erst Mitte des 18. Jahrhunderts abtrug. Im 19. Jahrhundert baute man in die Hauptburg Wohnhäuser für arme Leute ein.

Text: Joachim Zeune

Baubestand

Die mittlerweile teilrestaurierte Burgruine sitzt prominent auf einem steilen Vorgebirge über dem gleichnamigen Markt, vom angrenzenden Bergrücken durch einen tiefen Halsgraben getrennt. Hinter dem gut erhaltenen spätgotischen Torzwinger, dessen Tor das 1442 aufgemalte Wappen von Herzog Heinrich von Bayern-Landshut trägt, öffnen sich zwei Tore in Buckelquadermauerwerk, wobei das innere Tor in einer 4 bis 5 Meter dicken Schildmauer steck, die eine Art Torzwinger bildet. Der Bergfried besitzt eine Seitenlänge von 8 Metern und ein sehr gut gearbeitetes Buckelquadermauerwerk. Neben dem Bergfried hat sich die Burgkapelle erhalten, gegen die allerdings ein neues Haus gestellt wurde. Der Palas stand an der Ostseite des einst wohl dicht umbauten Burghofs, doch sind hier und im Süden Teile der Ummauerung abgegangen.

Text: Joachim Zeune

Touristen Information

Zur Burgruine führt von Laaber aus ein beschilderter Weg auf den Bergrücken. Die Burgruine ist frei zugänglich. Ca. 50 Meter von der Ruine entfernt gibt es einen Parkplatz. Die Burgruine Laaber ist Teil des „Regensburger Burgensteigs“, der 44 Burgen auf insgesamt 200 km Strecke verbindet.

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