Burgen
in Bayern

Burgruine Hohenwaldeck Schliersee-Neuhaus

In Nachfolge der Burg Altenwaldeck erscheint Hohenwaldeck erstmals 1301 und 1312 urkundlich. Erbauer waren die mächtigen Herren von Waldeck, die als Ministeriale hohe Ämter am Freisinger Hochstift sowie die Vogtei über das Kloster Schliersee innehielten, sich aber im frühen 14. Jahrhundert aus der Freisinger Oberhoheit lösten. Die für Verwaltungs- und Wohnfunktionen sehr ungünstig gelegene Burg verlor im 15. Jahrhundert an Bedeutung und wurde schließlich von der Hochburg über dem Ort Schliersee abgelöst. Besitznachfolger wurden 1516 die Herren von Maxlrain. 1568 beschreibt Philipp Apian die Burg als Ruine einer uralten Burg. Heute ist sie im Besitz der Bayerischen Staatsforstverwaltung.

Text: Joachim Zeune

Wikipedia: zum Eintrag
Koordinaten: 11.876500, 47.715400

Baugeschichte

Die extrem unwirtlich gelegene Burg ist bis heute nicht fachkundig untersucht. Ihre Erbauung wird entweder um 1150 oder um 1270/1300 angesetzt. Der Bergfried ist aufgrund seiner Buckelquader am ehesten ins frühe 13. Jahrhundert zu datieren. Ob die Ummauerung, die mehrere Bauphasen aufweist, älter ist, kann nur über eine eingehende Bauforschung geklärt werden.
Der einschüchternd vor die Zugangsseite gestellte Bergfried muss als bewusste Machtdemonstration verstanden werden.

Text: Joachim Zeune

Baubestand

Die Burgreste ruhen auf einem sich 209 Meter über dem Schliersee zu dessen Ostufer hin vorschiebenden Vorgebirge. Der Zugang, den zwei Halsgräben und eine kleine Vorburg sicherten, erfolgte über einen schmalen Grat von Osten, wohin die Burg ihre Schmalseite richtete. Von der kurzen Ostfront sprang ein 8,5 Meter im Quadrat messender Bergfried vor, der an seinen Ecken mächtige Buckelquader aufweist. Direkt neben ihm öffnete sich das Burgtor. Rückwärtig, in Richtung See bzw. Westen verbreiterte sich das hoch ummauerte Burgareal stark; der ehemalige Palas erstreckte sich am Westende der Burg und überblickte den Schliersee. Vermutlich waren seine Aufbauten aus Holz. Die Gestalt der Burg wird weitgehend durch ein Felsriff bestimmt.
Durch Felserosion und Witterung hat die Burg trotz ihres mehrere Meter hohen Mauerwerks viel Substanz verloren und ist in höchstem Grad sanierungsbedürftig.

Text: Joachim Zeune

Touristen Information

Beschreibungen der reizvollen Wanderung zur Burgruine Hohenwaldeck gibt es zahlreiche, unter anderem hier.

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