Burgen
in Bayern

Burgruine Haimburg

Im Jahr 1247 verlieh der Gegenkönig zu Kaiser Friedrich II., Heinrich Rapse (IV.), die Haimburg an Gottfried von Sulzbürg, da die Heimberger von Haimburg den Staufern beistanden. 1262 kam die Burg von den Heimbergern an die Reichsministerialen von Stein zu Hilpoltstein, die auf Haimburg eine neue Linie gründeten. Mit dem Tod des letzten Heimbergers wurde die Burg 1362 besitzmäßig zwischen seinem Neffen Heinrich III. von Stein und seinem Bruder Konrad IV. von Haimburg, Bischof von Regensburg, geteilt. 1388 wurde die Herrschaft Haimburg samt der Burg der Pfalz bzw. Kurfürst Ruprecht I. zugeschlagen. 1434 baute Pfalzgraf Johann von Neumarkt die Haimburg zu einem Jagdschloss aus. 1504 erlitt die Burg im Landshuter Erbfolgekrieg böse Beschädigungen durch die Nürnberger, denen sie Kaiser Maximilian I. überließ. Erst 1522 gelangte Pfalzgraf Friedrich II. wieder in Besitz der Burg und ließ sie erneuern. Die endgültige Zerstörung erfolgte 1634 und 1648 im Dreißigjährigen Krieg, zuerst durch kaiserliche Truppen, dann durch die Schweden. Fortan diente die Burgruine als Steinbruch, beeindruckte aber noch im frühen 19. Jahrhundert durch die erhalten gebliebenen Reste.

Wikipedia: zum Eintrag
Koordinaten: 11.447639, 49.351583

Baugeschichte

Über die Burg findet sich kaum brauchbare Literatur, die Baugeschichte ist gänzlich ungeklärt. Eine Gründung im frühen 13. Jahrhundert scheint anhand der Archivalien plausibel. Das sichtbare Mauerwerk des 15./16. Jahrhunderts enthält zahlreiche Buckelquader in Zweitverwendung (= Spolien) und stützt somit diesen Datierungsansatz. Der Großteil der heutigen Bausubstanz gehört zu den Wiederaufbauten von 1434 und 1522. In welchem Umfang sie originales Mauerwerk des 13. Jahrhunderts integriert, ist unklar. Zweifelsohne könnte man im Zuge einer kompetenten Bestandsdokumentation der Bausubstanz noch konkrete Informationen abgewinnen, bevor sie gänzlich abgeht.

Baubestand

Die gänzlich verwahrloste Burgruine thront auf einer baumbestandenen Anhöhe (550 m ü NN) und befindet sich in einem fortgeschritten Verfallsstadium. Historische Ansichten und Fundamentreste verweisen auf eine einst imposante Höhenburg mit einer rechteckigen Kernburg, deren Nordosteck ein vollflankierender Rundbergfried bewehrte. Dieser besaß bei einer Mauerdicke von 2,2 m einen Außendurchmesser von 8,6 m und ragte im frühen 19. Jahrhundert noch viergeschossig auf. Der Palas stand an der Nordseite, wo der Kernburg ein Zwinger vorgelagert war. Dessen weiterer Verlauf ist unklar. Sämtliche Aussagen zur Gestalt der Burg sind ungesichert und aus burgenkundlicher Sicht massiv zu hinterfragen, insbesondere die bauliche Beziehung zwischen Bergfried und Zwinger.
Die verbliebenen Mauerreste zeigen deutliche Spuren von intensivem Steinraub.
Besonders imposant ist der gedoppelte Halsgraben. Die Burgreste bedürfen dingend einer Sanierung.

Touristen Information

Die Ruine Haimburg ist frei zugänglich. Der Weg führt von Haimburg aus auf einem Waldweg.

Karte

Weitere Bilder