Burgen
in Bayern

Burgruine Bramberg Ebern

Bereits 1108 wird Bramberg indirekt mit den wohl edelfreien Brüdern Hermann und Stephan von Bramberg erwähnt. Da sich diese in Dienste des Bamberger Domkapitels gestellt hatten, behinderten sie die Bestrebungen des Bistums Würzburg, seine Besitzungen hier zu arrondieren. Der Würzburger Bischof Herold von Höchheim nutzte daher 1168 seine guten Beziehungen zu Kaiser Friedrich I. und bezichtigte die Herren von Bramberg etlicher Untaten, woraufhin Friedrich I. die Burg schleifen ließ, ihren Wiederaufbau mit einem Verbot belegte und die Herrschaft Bramberg dem Bistum Würzburg einverleibte. Ungeachtet des Verbots, die Burg wieder aufzubauen, werden 1338 „das Haus und die Kemenate oberhalb des Burgtors“ erwähnt, die Würzburg bald darauf als Amtssitz dienten. 1425 wurde die Burgkapelle Hl. Magdalena geweiht. 1483 saß Valentin von Bibra als Amtmann auf Bramberg, 1525 brannten die Bauern die Burg nieder. Mit der Verlegung des Amtes Bramberg im Jahr 1560 nach Raueneck begann der Niedergang der Burg, die zwischen 1934 und 1954 durch zwei Steinbrüche stark im Bestand reduziert wurde. In den 1970er-Jahren veranlassten die Bayerischen Staatsforsten als Eigentümer eine wenig geglückte Sanierung. 1996 wurde Bramberg in den zum Eintrag
Koordinaten: 10.634444, 50.108056

Baugeschichte

Von der 1168 geschleiften Burg verblieben neben dem Halsgraben auch Mauerreste. Sie belegen, dass die Gründungsburg aus der Zeit um 1100 etwas höher lag als die heutige Burg, durch den südlichen Steinbruch jedoch komplett eliminiert wurde. Sie umfasste auch einen widerrechtlich gegen Mitte des 13. Jahrhunderts errichteten Ausbau, der heute die Südseite des Hauptgebäude-Erdgeschosses bildet. Um 1300 entstand eine nördlich vorgelagerte Vorburg. Um 1420/30 verschob man die Hauptburg nach Norden, indem man ein neues Hauptgebäude erbaute. Eine Barbakane sicherte das äußere Burgtor, während ein Fallgittertor am Ostende des Hauptbaus in einen winzigen Innenhof führte. Nach Instandsetzungen 1450 - 1500 und den Zerstörungen von 1525 erhielt die Vorburg neue Wirtschaftsbauten. Das Tor des Hauptgebäudes wurde durch einen maulschartenbewehrten Torturm verstärkt. Dies zog, verbunden mit der Aufstockung des Gebäudes, die Überbauung des Innenhofs nach sich. Rückseitig fügte man an einen kleinen Treppenturm an.

Baubestand

Die mit 500 m ü NN höchstgelegene Burg der Haßberge sitzt auf einem gewaltigen Basaltkegel. Seit ihrer Freiholzung im Jahr 2008 beherrscht sie wieder die gesamten Haßberge. Deutlich sichtbar sind die beiden Steinbrüche, die sich von Norden und Süden in die Hauptburg und Vorburg hineingefressen haben. Eindrucksvoll ist der mächtige Doppelgraben nach Süden, hinter dem sich die ruinösen Mauern der Vorburg samt Barbakane erstrecken. Das längsrechteckige Hauptgebäude ragt mitsamt dem Torturm noch mehrgeschossig hoch, wurde aber modern stark überformt. Das einst teilgewölbte Erdgeschoss verwirrt durch eine Vielzahl von älteren Mauerzügen, die eine sehr komplizierte und komplexe Baugenese anzeigen. Die 1425 geweihte Kapelle wurde vermutlich durch den nördlichen Steinbruch beseitigt.

Touristen Information

Unter www.naturpark-hassberge.de findet sich die ausführliche Beschreibung einer Rundwanderung von Bramberg aus zur Burgruine, die jederzeit zu besichtigen ist.

Karte

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