Burgen
in Bayern

Burgruine Alzenau Alzenau

Die Bedeutung der Burg Alzenau erkennt man schon daran, dass sie namengebend für den unterhalb des Burghügels gelegenen viel älteren, erstmals 950 in einer Königsurkunde erwähnten Ort Wilmundsheim. Nch seiner Zerstörung, kurz nach 1400, wurde die wiederaufgebaute Siedlung nun nach der Burg Alzenau benannt. Die hoch über der Kahlaue gelegene Burg Alzenau ist neben dem Höhenzug des Hahnenkamms mit seinem Ludwigsturm das weithin sichtbare Wahrzeichen der sechstgrößten Stadt Unterfrankens. Um 1400 erbaut, diente Burg Alzenau einst den Mainzer Kurfürsten als Amts- und Verwaltungssitz. Von ihr aus wurde das Freigericht verwaltet, eine Genossenschaft von freien Grundbesitzern mit gemeinsamen Nutzungsrechten an einer gemeinsamen Flur, der „Hohen Mark“. Im Jahr 1500 wurde die Unabhängigkeit des Freigerichts durch den Kaiser beendet. Von der Vielzahl der Herrschaftskräfte, die im mittelalterlichen Freigericht sichtbar werden, blieben am Beginn des 16. Jahrhunderts zwei übrig, nämlich das Erzbistum und Kurfürstentum Mainz sowie die Grafschaft Hanau. 1748 teilten diese das Freigericht auf. Im Jahr 1816 schließlich gelangte das zuvor hessische Alzenau zum Königreich Bayern, ein bayerisches Landgericht nahm seinen Sitz auf Burg Alzenau. Nach der Überlieferung schmückten die Bewohner die 1816 neu aufgestellten weiß-blauen Grenzpfähle und feierten die Tatsache, dass nun Beamte des Königreichs Bayern auf der Burg ihre Amtsgeschäfte aufnahmen.
(Text: Adrienne Uebbing, Stadt Alzenau)

Wikipedia: zum Eintrag
Koordinaten: 9.066670, 50.083300

Baugeschichte

Burg Alzenau ist ein höchst beachtenswertes Beispiel eines wehrhaften Sitzes aus der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts. Die ungewöhnlich reiche Gliederung erklärt sich aus der hervorragenden Stellung der Besitzer, der Kurerzbischöfe von Mainz. Künstlerisch gehört sie zu den schönsten Burgen am Untermain“, heißt es in den „Kunstdenkmälern von Bayern“.
Die ovale Burganlage ist in den Vorhof und die Innere Burg geteilt. Im großen, von Mauern umgebenen Vorhof, dem so genannten Wirtschaftshof, befindet sich das 1900 erbaute Gerichtsgebäude mit Rechteckfenstern und Staffelgiebel. In die Innere Burg gelangt man über einen steilen Anstieg. Die Innere Burg besteht aus dem Palas und dem oberen Burghof, der an der Nordostseite eine 14 Meter hohe Mantelmauer besitzt. Auch der übrige Bering ist entsprechend verstärkt und nach Norden und Süden mit Mauerzügen versehen. Im Untergeschoss des Palas befanden sich früher die Räume für das Gesinde. Das Erdgeschoss besteht aus einem Saal. Über einen Treppenturm mit enger Wendeltreppe kommt man in den mit einem Kapellenerker versehenen spätgotischen Rittersaal, der den eigentlichen Wohn- und Repräsentationsraum des Burgherren und seiner Familie bildete. Er gilt ind er Fachwelt als "Paradebeispiel deutscher Burgenbaukunst".
Die Burg, die sich im Eigentum des Freistaats Bayern befindet, hielt bis in die 1970er-Jahre als Ruine einen „Dornröschenschlaf“. Seit der umfassenden Renovierung wird sie von der Stadt für kulturelle und gesellschaftliche Veranstaltungen genutzt. Sie ist somit ein Beispiel für die geglückte Verbindung von geschichtlichem Erbe und Gegenwartskultur.
(Text: Adrienne Uebbing, Stadt Alzenau)

Touristen Information

Zu den beliebtesten Veranstaltungen auf der Burg gehören die „Alzenauer Burgfestspiele“, die hochkarätigen „AlzenauClassic“ OpenAir-Konzerte sowie die renommierten „Fränkischen Musiktage“. Außerdem ist Burg Alzenau als „landmark“ Bestandteil des Kulturrundwanderwegs „Wein und Herrschaft“, der im Rahmen der „European Pathways to Cultural Landscapes“ entstanden ist.
Der Untere Burghof ist tagsüber jederzeit zugänglich, der Obere Burghof wird bei Veranstaltungen geöffnet. Der Palas wird für Veranstaltungen geöffnet.
Individuelle Führungen (15,00 Euro bei Gruppen bis zu 15 Personen; zzgl. 1,00 Euro je weitere Person) nach Anmeldung im Städtischen Verkehrsamt im Rathaus Alzenau, Tel. 06023/502–112, www.alzenau.de, E-Mail: verkehrsamt@alzenau.de Burg
Alzenau ist am besten über die St 2806 mit direktem Autobahnanschluss an die A 45, Abfahrt Alzenau-Nord, zu erreichen. Unterhalb der Burg befindet sich ein kostenfreier öffentlicher Parkplatz (Burgplatz), auf dem auch Busse problemlos parken können. Zudem gibt es eine kostenpflichtige Tiefgarage (50 Cent/Stunde), ebenfalls unterhalb der Burg.

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