Bereits 1130 werden die Herren von Staufen als Dienstmannen der Grafen von Plain genannt, deren Burg Plain sie verwalteten. Um 1240 erbauten sie über der Zollstelle Mauthausen als neuen Stammsitz die Burg S., die 1247 mit Wilhelm von S. erstmals indirekt erwähnt wird. Nach 1260 stellten sich die Herren von S. in der Auseinandersetzung zwischen dem Erzbistum Salzburg und den bayerischen Herzögen auf die Seite der letzteren und verloren somit 1305/06 ihre Burg an das Erzbistum, das sie zum Pfleggerichtssitz machte. Ab Ende des 16. Jhdts. erlebte S. zahlreiche Hexenprozesse und Hexenfolterungen, darunter 1675-82 einen Massenprozess. 1691-1785 wurden Geschütze und Soldaten in der Burg stationiert. Nach der Auflösung des Pfleggerichts 1805 kam S. 1858 in Privatbesitz und litt im Inneren seither durch unsensible Spekulanten und Eigentümer. Noch immer ist das Schicksal der leer stehenden, nur eingeschränkt zugänglichen Burg ungeklärt.
Text: Joachim Zeune
Wikipedia: zum Eintrag
Koordinaten: 12.894409, 47.760402
Baugeschichte
S. begann als grob ovale Ringmauerburg, deren frontseitige Schmalseite schildmauerartig verstärkt war und zwischen dem quadratischen Bergfried und der Kapelle das Burgtor enthielt. Über der rückwärtigen Schmalseite erhob sich der Palas. Erzbischof Leonhard von Keutschach überformte diese Burg 1506-1513 (Wappentafel mit Baudatum 1513 über dem Zwingertor) massiv, indem er vor der Nordwestfront einen längsovalen Torzwinger errichtete, die Innenbebauung zu einer durchlaufenden Randbebauung schloss und den Turm bis auf Höhe eines umlaufenden Wehrgangs abtrug. Dieser wurde geschickt in das Dachgeschoss integriert. 1701 ließ der Pfleger Johann Diepold von Danberg die Kapelle barockisieren.
Text: Joachim Zeune
Baubestand
Erhalten hat sich fast komplett die Umbaumaßnahme von 1506-1513. Die tief gelegene Spornburg trennt ein breiter Halsgraben vom Bergmassiv. Durch den zugbrückenbewehrten Torzwinger erreicht man die Hauptburg, deren umlaufender Wehrgang noch seinen originalen Balkenschirm des frühen 16. Jhdts. mit spatenförmigen Senkscharten sowie kleinen Schießfenstern, weiterhin Aborterker aufweist. Die Tordurchfahrt wird linkerhand von der Kapelle, rechterhand von dem alten Bergfried flankiert, der noch eine sehenswerte Folterkammer des 16./17. Jhdts. sowie ein zugehöriges Verlies aufweist. Die Wohnbauten konzentrieren sich auf den südöstlichen Burgbereich, dazwischen liegen mehrere Stallungen. In der Dachlandschaft des frühen 16. Jhdts. erfuhren der alte Palas, der ehemaligen Bergfried und die Kapelle durch höher aufragende Dächer eine besondere Betonung.
Text: Joachim Zeune
Touristen Information
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