Burgen
in Bayern

Burg Mindelheim Mindelburg

Die Mindelburg taucht gesichert erstmals 1363 auf, als die Herren von Mindelberg sie veräußerten. 1365 erwarb der Augsburger Domkustos Heinrich von Hochschlitz die Burg samt Herrschaft und übergab sie Herzog Friedrich von Teck. 1467 kamen Burg und Herrschaft über die Herren von Rechberg an die Ritter von Frundsberg. Georg I. von Frundsberg, "Vater der Landsknechte", wurde 1473 auf der Mindelburg geboren, wo er auch 1528 starb. 1586 begonnene Erbstreitigkeiten zwischen Wolf Veit von Maxlrain und Christoph Fugger beendete Herzog Maximilian I. von Bayern 1616, indem er Burg und Stadt besetzte. 1646 zerstörten die Schweden die Burg, die danach mehrfach die Besitzer wechselte. 1878 erwarb der Münchner Architekt Ludwig Schramm die marode Burg und überformte sie neugotisch. 1927 kam die Mindelburg an die Stadt Mindelheim, die sie seit den 1970er-Jahren wiederholt sanierte. Heute beherbergt die Burg einen Verlag und eine Gastronomie.

Text: Joachim Zeune

Wikipedia: zum Eintrag
Koordinaten: 10.484500, 48.036800

Baugeschichte

Romanische Bauteile am Palas verweisen auf eine Burggründung um 1200. Unter Herzog Friedrich von Teck erfuhr die Burg um 1370 einen Ausbau (Kapelle St. Georg). Zwischen 1480 und 1520 erhielt die Burg unter den Frundsbergern weitgehend ihre heutige Gestalt, indem man eine neue Umwehrung mit Artillerierondellen anlegte und die Hauptburg stark überformte. Damals entstand auch der bergfriedartige Rundturm, der 1879 seinen Zinnenabschluss erhielt. 1583 wurde der Palas nach Westen erweitert. Dieser Ausbau wurde 1877 abgebrochen und neu errichtet. Am Burgbrunnen wurde 1484 und 1513 gearbeitet.
Die noch immer bewohnte Burg ist heute unter dickem Verputz.

Text: Joachim Zeune

Baubestand

Die ansehnliche Burg belegt einen über der Stadt Mindelheim gelegenen langen Ausläufer und wird durch einen inneren Graben in eine südliche Vorburg und die nördliche Hauptburg unterteilt. Den Zugang in die Vorburg sicherte ein Torvorwerk, eine Barbakane, aus der Zeit um 1500-1520. Aus dieser Zeit stammt auch die äußere Umwehrung mit ihren Rondellen. Die damals errichteten Vorburggebäude wurden alle mehrfach überformt und modernisiert.
Die Hauptburg bewahrt in ihrer gewölbten Trinkstube ein Wandgemälde aus der Zeit um 1520, das den Burgherrn Georg I. von Frundsberg mit illustren Gästen beim Festmahl zeigt. Sehenswert sind weiterhin der späte Rundturm und die südlich an den Palas angebaute Kapelle St. Georg, die 1718 ihre heutige Gestalt erhielt. Neben dem Turm liegt der 27 Meter tiefe Burgbrunnen.

Text: Joachim Zeune

Touristen Information

Das Areal der Vorburg, Hauptburg und der Turm sind frei zugänglich; die übrigen Gebäude sowie die Kapelle sind in privater Nutzung. Im Burghof finden gelegentlich Veranstaltungen der Stadt Mindelheim statt, wie z.B. das Weinfest. Informationen dazu auf der Website der Stadt Mindelheim.

Alle drei Jahre feiert die Stadt Mindelheim das Frundsberg-Fest mit über 2000 Mitwirkenden, nähere Informationen bietet die Website des Frundsberg Festrings e.V.

In der Vorburg

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