Burgen
in Bayern

Burgruine Kirnstein Oberaudorf

Kirnstein wird indirekt um 1130 mit Leoprant de Churne als Ministeriale der Grafen von Falkenstein und Neuburg erwähnt. 1247 ging die Burg an die Wittelsbacher Herzöge, von denen die Preysing von Wolznach sie 1361 als Lehen hielten. 1405 kam K. an das Herzogtum Bayern-Ingolstadt. In der Fehde zwischen Herzog Ludwig von Ingolstadt und Herzog Heinrich von Landshut wurde die Burg 1430 zerstört und durch das Herzogtum Niederbayern-Landshut instand gesetzt, das die Burg fortan als Lehen vergab. Lehenshalter war u. a. 1468 Erasmus Waltenhofer. ,1504 erfuhr die Burg im Wittelsbacher Erbfolgekrieg eine derart graiverende Zerstörung, dass sie danach im Verfall blieb. Wenngleich sie Philipp Apian in seiner Bairischen Landtafeln (Ingolstadt 1568) als arx in monte sita, als „Burg in den Bergen“ beschrieb, bezeichnete sie W. Hundt (Bayerisches Stammbuch) 1585 als ein zerprochenes Schloss. Infolge einer unsinnigen modernen Aufforstung des Burghügels wurde die Westwand 2002 durch Baumbruch schwer so beschädigt, dass eine Notsicherung durchgeführt werden musste. Die Ruine ist frei zugänglich.

Wikipedia: zum Eintrag
Koordinaten: 12.153900, 47.691400

Baugeschichte

Die Baugeschichte dieser kleinen, kompakten Burganlage ist leider ungeklärt. Die einzigen bekannten Baudaten beziehen sie auf die Wiederherstellung nach den Zerstörung von 1430.
Das Mauerwerk mag in Teilen noch auf das 12. Jhdt. zurückgehen, stammt aber mit seinen stark ausgezwickten Bruchsteinen weitgehend auf der Zeit des Wiederaufbaus nach 1430.
Die strategisch bedeutende Lage der Burg wird klar, wenn man berücksichtigt, dass hier das Inntal sehr eng wird und der Inn stark mäanderte. Befahr- und begehbar waren damals nur die Seitenränder.

Baubestand

Die über dem Inntal auf einem niedrig gelegenen Hangsporn gelegene Burgruine wird nach Südwesten und Westen von steil ansteigenden Bergmassiv des Wildbarren stark überhöht, während die restlichen Seiten steil zum Inn abfallen. Nach Osten ist der Burg eine schmale Terrasse vorgelagert, die wohl einst die Vorburgbauten aufnahm.
Erhalten hat sich ein bis zu 8 m hohes Mauergeviert aus Kalkbruchsteinen und Tuffsteinen, das jedoch durch Steinraub beträchtliche Teile seiner Mauerschalen verloren hat, so dass teilweise das Füllwerk frei liegt. Ursprünglich betrug die Mauerstärke 1,2 m.Trotz seiner beachtlichen Größe von 18 x 1 6 m und des Umstands, dass die Ostseite nahe dem Südosteck auf eine Länge von ca. 5 m um etwa 2 m vorspingt, wurde das Geviert bisher als Wohnturm interpretiert. Das Burgtor mit seinem gedrückten Rundbogen öffnete sich fast zentral in der Nordseite, ist heute aber weitgehend verschüttet. Die Südseite zeigt im 1. Obergeschoss die Ausbrüche mehrerer großer Fensteröffnungen, so dass sich die Burg wie folgt rekonstruieren lässt: ein kleiner ummauerter Innenhof mit Tor nach Norden, im Süden ein kleiner, nach Osten leicht ausgreifender Palas. Ein Turm fehlte. Zur überhöhten Westseite hin war die Westwand schildmauerartig leicht verstärkt und durch einen Halsgraben .gesichert.
1977 noch sichtbar war ein Schüttstein im Mauerfuß der Südwand (1991 verschwunden).
Das Burginnere ist meterhoch verschüttet.

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