Burgen
in Bayern

Burg Neu-Falkenstein Flintsbach am Inn

Die Geschichte der Burg Neu-Falkenstein ist durch die Existenz der älteren Burg Alt-Falkenstein verunklärt, da die Unterscheidung zwischen "Neu" und "Alt" auf eine neuzeitliche Schöpfung zurückgeht. Ungeachtet dessen lassen die Urkunden des 12. und 13. Jahrhunderts keine zweite Burg Falkenstein erkennen. Allgemein wird von einer Gründung der Burg um 1300 in Nachfolge der damals zerstörten alten Burg (siehe Alt-Falkenstein) als herzoglicher Gerichtssitz ausgegangen. 1501 verkaufte Herzog Albrecht IV. Burg und Gericht an die mit dem Bergbau reich gewordene Familie Hofer aus Schwaz. Doch schon 1535 erwarb Herzog Wilhelm IV. Neu-Falkenstein zurück und veräußerte die Burg 1556 an Georg Hundt aus Lauterbach. Über die Freiherren von Ruepp (1642) ging Neu-Falkenberg 1768 an Max Graf von Preysing-Hohenaschau, der den Gerichtssitz nach Brannenburg verlagerte. Die 1784 und 1789 brandbeschädigte Ruine wurde teilweise modern durch Privatleute instand gesetzt.

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Koordinaten: 12.089971, 47.740738

Baugeschichte

Über die Baugeschichte ist in Ermangelung kompetenter Bauforschung wenig bekannt, zudem das Mauerwerk des Bergfrieds dick überputzt ist. Die Burg soll um 1300 erbaut worden sein. Der schlanke Bergfried (nur 8 Meter Seitenlänge) sowie ein daneben liegendes Fragment der Ummauerung mit Fischgrätmauerwerk (opus spicatum) dürften aus dieser Zeit stammen.
Die Vorburg mit ihren Schalentürmen und ihrem Torbau lässt aufgrund ihrer Schießscharten zwei dicht aufeinander folgende Bauphasen wohl des späten 15. und frühen 16. Jahrhunderts erkennen. Im späten 16. Jahrhundert wurden der alte Palas und der Innenhof im Stil der Renaissance überformt, wobei letzterer Arkadengänge erhielt. Unter den Freiherren von Ruepp erfolgte neben dem Bau eines barocken Gartens die Wiederherstellung der Kapelle Maria-Schnee.
Die modernen Baueingriffe sind wenig sensibel durchgeführt wurden. Der Zinnenkranz des Bergfrieds ist eine historisierende Zutat.

Baubestand

Die auf einem Hügel am Westrand des Inntals gelegene Burg umfasste eine höher gelegene Hauptburg und eine ihr vorgelagerte Vorburg, die von einem Graben umwehrt wurde und mehrere Wirtschaftsbauten aufnahm, darunter einen großen Kastenbau. Die Hauptburg bewahrt noch Teile der Ringmauer, des Palas und als intakten Bau den voll verputzten Bergfried, der noch bewohnt wird - wovon seine moderne Durchfensterung zeugt.

Touristen Information

Die am Fuß des Petersbergs gelegene Ruine befindet sich heute in Privatbesitz. Da der Bergfried bewohnt wird, ist lediglich die Vorburg frei zugänglich. Parkmöglichkeiten sind an der Straße vorhanden.

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