Burgen
in Bayern

Burg Saldenburg Saldenburg

1368 verpflichtete Graf Leupold von Hals den Heinrich Tuschl von Söldenau zum Bau einer Burg auf dem ihm verliehenen Gut zu dem Stadel. 1376 wurde eine Messe für die Burgkapelle gestiftet. Heinrichs Sohn Schweiker veräußerte die S. an die bayerischen Herzöge, die sie umgehend an Ulrich Ecker zu Eck weiterverkauften. Über Heinrich von Ortenburg gelangte die Burg durch Heirat an Hans Gewolf von Degenberg, dessen Empörung im Böcklerbund Herzog Ludwig von Landshut 1468 mit der gewaltsamen Einnahme der Burg beendete. Von 1479 bis 1587 hielten die Ortenburger erneut die Burg, die danach mehrfach die Besitzer wechselte. Nach einem Blitzeinschlag im Jahr 1616 und einer Instandsetzung kam die S. 1677 bis 1836 an die Grafen Preysing auf Moos, wurde aber 1742 durch die Ungarn während des Bayerisch-Österreichischen Erbfolgekriegs niedergebrannt. Nachdem der Wohnturm bis 1868 als Brauerei minder genutzt wurde, fand er schließlich als Jugendherberge eine vorerst endgültige Nutzung.

Text: Joachim Zeune

Wikipedia: zum Eintrag
Koordinaten: 13.354806, 48.773944

Baugeschichte

Der fast quadratische Wohnturm gehört zu der 1368 errichteten Burg, die vermutlich auch einen 1616 durch Blitzschlag zerstörten, danach nicht mehr erneuerten Bergfried besaß. Sekundär eingebaute Schlüsselscharten sprechen für eine Umbaumaßnahme nach 1479 - wohl erst im 16. Jhdt. - unter den Ortenburgern. Eine Wiederherstellung und Überformung der restlichen Bauten, insbesondere aber des Wohnturminneren, erfolgte 1682 durch Johann Ferdinand Albrecht von Preysing, eine weitere Instandsetzung nach der Zerstörung von 1742, die vermutlich aber eher die Außenbauten betraf.

Text: Joachim Zeune

Baubestand

Weithin sichtbar thront die S. auf einer Bergzunge, deren höchste Erhebung im Süden den mächtigen Wohnturm trägt. Nördlich vorgelagert war die Vorburg, deren Ummauerung sich im Südwesten bis zu den später vermauerten Zinnen erhalten hat. Nach Nordwesten begrenzte ein Felsklotz, der ein längliches Gebäude trug, die Vorburg. Dabei wird es sich kaum um den Bergfried gehandelt haben. Der Zugang zur einst eigens befestigten Hauptburg querte die Vorburg und überbrückte dabei zwei Gräben. Der wuchtige Wohnturm (26,6 x 23,8 m) steht völlig intakt und besitzt unter einem Walmdach vier teilunterkellerte Vollgeschosse. Der durch einen jüngeren Vorbau gesicherte ebenerdige Eingang in der Mitte der Nordseite erschließt einen zentralen, gewölbten Korridor, der das Turminnere in zwei Hälften teilt und die Treppe aufnahm. Dieses Arrangement wiederholt sich in den beiden darüber liegenden Hauptgeschossen. Im 1. Stock befinden sich die Turmküche und der 1682 barock überformte „Rittersaal“ mit Kachelofen und Deckengemälde. Im 2. Stock ist der kreuzrippengewölbte, evtl. bauzeitliche Saal sehenswert. Das Dachgeschoss wurde später verändert, als man u.a. 1682 die Schlosskapelle Hl. Drei Könige einbaute. Zu den sekundären Einbauten gehören mehrere kleine Schlüsselscharten wohl des 16. Jhdts sowie die meisten der heutigen Fenster. Die Ostseite zeigt noch mehrere Kragstein-Paare ehemaliger Abtritte, während auch die anderen Turmwände vereinzelte Abort- und Wurferker aufwiesen.

Text: Joachim Zeune

Touristen Information

Burg Saldenburg wird heute als Jugendherberge genutzt. Führungen finden nicht statt, eine Außenbesichtigung ist aber möglich. Die Herberge mit historischem Wohnturm, Rittersaal und Hauskapelle bietet ihren Gästen ein ungewöhnliches und unvergessliches historisches Ambi-ente und ist besonders für Schulklassen, Vereine und sonstige Gruppen, aber auch für Famili-en die ideale Unterkunft.
In der Umgebung gibt es einen Badesee und viele weitere Möglichkeiten für Sport, Spiel und Freizeitgestaltung.
Weitere Informationen finden Sie unter Homepage.

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