Burgen
in Bayern

Burgruine Randeck Essing-Randeck

Burg und Herrschaft R. gehörten im Hochmittelalter den Grafen von Abensberg und befanden sich um 1200 im Besitz der Rottenecker Nebenlinie. 1224 erscheint ein Heinrich von R. als Vasall des Grafen Meinhard, während die veste R. erstmals 1326 direkt erwähnt wird. 1485 gingen Burg und Herrschaft mit dem Aussterben der Grafen von Abensberg an Herzog Albrecht der Weise. 1529 belehnte Herzog Eilhelm IV. seinen Kämmerer Leonhard von Eck mit R., das 1565 durch Ott Heinrich von Schwarzenberg. 1594 durch Graf Alexius Fugger, 1596 durch Herzog Wilhelm erworben wurde. Letzterer vertauschte es an seinen Vizekanzler Hans Wolf Freymann. 1672 kaufte das Jesuitenkolleg die 1634 von den Schweden zerstörte Burg und setzte sie instand. 1773 kam R. an die Malteser, 1803 an den bayerischen Staat.
1838 stürzten Bauten der Hauptburg ein, woraufhin Kronprinz Max den Bergfried sichern ließ. Weitere Sanierungen erfolgten in der 2. Hälfte des 20. Jhdts.

Text: Joachim Zeune

Wikipedia: zum Eintrag
Koordinaten: 11.782107, 48.941107

Baugeschichte

Die Baugeschichte dieser interessanten Kleinburg ist nicht gut erforscht. So sollen die ältesten Bauteile – Bergfried, Ringmauer und Palas – aus den Jahren um 1300 stammen. Ob nicht doch älteres Mauerwerk des 12. Jhdts. vorhanden ist, wäre fachkundig abzuklären. Auch über die nachfolgenden Baumaßnahmen ist wenig bekannt. Das Hauptburgtor trägt eine aus dem 2. Drittel des 16. Jhdts. stammende Inschrift mit dem Wappen der Herren von Eck und bezeugt damalige Aus- und Umbauarbeiten. Auf weitere Bauarbeiten im 15./16. Jhdt. verweist eine Schlüsselscharte im 2. Obergeschoss des Bergfrieds. Nach 1672 erfolgte eine Instandsetzung, wobei das oberste Geschoss des Bergfrieds mit seinen historisierenden Formen erst im Zuge der Turmsanierung 1844 entstand.
Über die ehemaligen Baulichkeiten unterrichtet ein Salbuch as dem 17. Jhdt.

Text: Joachim Zeune

Baubestand

Die von einer Basaltkuppe oberhalb der Altmühl aufragende Burgruine bildet noch immer einen imposanten Anblick. Während der Fels nach Norden und Westen steil abfällt, grenzt nach Osten und Süden ebenerdiges Gelände an. Hier schützte ein winkelförmiger Halsgraben mit seitlichen Traversen die Hauptburg, die man von Südosten über die Vorburg erreichte.
Diese war gut befestigt und besaß neben einer Pferdestallung und mehreren Ökonomiebauten einen großen Torbau, der jedoch gemeinsam mit den anderen Vorburgbauten abgegangen ist. Hier steht heute die „Ritterschänke Burg Randeck“. Die stark unregelmäßig geformte Hauptburg besaß nach Südosten ein Tor, daran anschließend am Südwesteck einen kleinen Wohnbau und entlang der Ostseite einen Palas. Dessen über 8 m hohe Außenwände zeigen noch zwei Geschosse mit stichbogigen Fensternischen. Der Bergfried stand am Nordeck über der Frontmauer und sprang über einem kuriosen, fast tropfenförmigen Grundriss fast komplett nach außen vor. Als bauliche Details verbleiben das Quadermauerwerk aus Kalksteinen mit eingestreuten Buckelquadern, zwei gewölbte Geschosse im Untergeschoss und 1. Obergeschoss, stichbogige Lichtnischen sowie eine Schlüsselscharte im 2. Obergeschoss. Entlang der Nordostseite lief ein schmaler, kurzer Zwinger.

Text: Joachim Zeune

Touristen Information

Die bei Essing gelegene Burgruine kann von April bis Oktober zwischen 9.30 und 18 Uhr oder nach Vereinbarung unter Tel. 09447 3220 besichtigt werden. Der Eintritt kostet 1,- € (0,50 € ermäßigt). Seit einiger Zeit wird Randeck auch als Aufführungsort von Konzerten benutzt. Eine Ausstellung in der Burg ist derzeit in Planung. Parkmöglichkeiten bestehen in der Nähe der Ruine.

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