Burgen
in Bayern

Burgruine Stockenfels Nittenau-Fischbach

Die um 1338 erbaute Burg wird erstmals 1340 erwähnt, als Kaiser Ludwig IV. der Bayer ein ständiges Messbenefizium "zu unserer frawen capelle uf der vest Stokkenvels" stiftete. 1372 wurde die 1351 als Pfand an das Regensburger Patriziergeschlecht von Auer gekommene Burg vom Herzogtum mit Gewalt eingezogen und fortan mit Pflegern besetzt. 1430 ging die Burg an Georg Heuraus von Satzdorf. Aufgrund der häufigen Besitzwechsel geriet die zudem 1633 beschädigte Burg Stockenfels bereits im 17. Jahrhundert in Verfall. In den 1980er-Jahren wurde die sich in Privatbesitz befindliche Burg mit viel Aufwand saniert.
Bekannt ist Stockenfels als jene Burg, auf der die Bierpantscher spuken.

Text: Joachim Zeune

Wikipedia: zum Eintrag
Koordinaten: 12.172500, 49.226667

Baugeschichte

Dendrochronologischen Daten zufolge ist die Erbauung der weitgehend homogenen Burg in die Zeit um 1338 zu datieren. Im Zuge der Hussiteneinfälle umwehrte Georg Heuraus um 1430 die Kernburg mit einem Zwinger und erstellte für Pfalzgraf Johann eine neue Burgkapelle. Um 1515 erhöhte man den ursprünglich dreigeschossigen Wohnturm der Kernburg um zwei Geschosse, deren Maßwerkfenster man später mit Spolien erneuerte. Damals wurden auch die Bohlenstuben im 1. und 2. Stock des Wohnturms entfernt.

Text: Joachim Zeune

Baubestand

Die auf einer Granitkuppe über einer Furt durch den Fluss Regen gelegene, gut erhaltene Burg gehört zu einer Gruppe nordbayerischer und böhmischer Kleinburgen, die sich durch ihre spezielle Konzeption als extrem schmale, stark längsrechteckige Burganlagen auszeichnen, deren eine Schmalseite durch einen Wohnturm oder Bergfried überbaut wird. Mitunter weisen diese Burgen - wie auch Stockenfels - Wohnbauten an beiden Enden auf. Ein bekanntes Beispiel hierfür ist die 1361 durch Kaiser Karl IV. erbaute böhmische Burg Karlsberg (Kasperk).
Stockenfels misst 33 x 13 Meter und umfasst am Nordende einen quergestellten, fünfgeschossigen Wohnturm mit Walmdach, einen winzigen Burghof mit Brunnen und Küche sowie einen weiteren Wohn- und Wirtschaftsbau über dem Südende. Der große Wohnturm besitzt ein gewölbtes, teilunterkellertes Erdgeschoss, zwei Säle im 1. und 2. Stock und zwei Wohngeschosse. Vom Zwinger zeugen nur noch Fragmente und Fundamente, desgleichen von der westlich vorgelagerten Vorburg.

Text: Joachim Zeune

Touristen Information

Die bei Nittenau gelegene Ruine kann im Rahmen von Führungen besichtigt werden, für Gruppen sind Voranmeldungen unter Tel. 09436 902733 oder touristik@nittenau.de erforderlich.
Geöffnet ist die Burg von Mai bis Oktober jeden ersten Sonntag im Monat von 10 bis 17 Uhr, die Führungen erfolgen durch einen Kastellan in historischen Gewändern.
Parkmöglichkeiten sind ca. 1 km von der Burg entfernt im Ort Fischbach oder am anderen Regenufer in Mariental vorhanden.
Stockenfels ist auch Aufführungsort der „Geisterwanderung“ des Theater- und Festspielvereins Nittenau, der an drei Spielorten Sagen und Legenden um oberpfälzer Burgen publikumsgerecht aufbereitet. Karten gibt es zu 10,- € (5,- € ermäßigt). Informationen erhalten Sie unter www.geisterwanderung.de.

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