Burgen
in Bayern

Burgruine Berneck, Neuwallenrode / Hohenberneck Bad Berneck im Fichtelgebirge

Eine erste Burg an dieser Stelle entstand im Jahr 1168 unter Uodalrich Walpoto de Bernecke in Nachfolge der Turmburg an der „Gertrudslust“. Da die Burg ohne Genehmigung auf dem Grund des Bamberger Stifts St. Jakob erbaut worden war, musste sie Uodalrich 1177 vom Bistum Bamberg zu Lehen nehmen. Dies ist zugleich die Ersterwähnung der Burg, die bereits im 13. Jahrhundert ruinös fiel.
1478 wurde Veit von Wallenrode, Amtmann auf dem „Alten Schloss“, mit dem Burgstall „auf dem Ruck“ belehnt, verbunden mit der Auflage, dort eine neue, von ihm „Neuwallenrode“ benannte Burg zu errichten. 1485 begutachteten Fachleute die noch immer nicht fertig gestellte Burg, um deren Zustand zu prüfen. 1499 verkauften die Erbtöchter des Veit die Burg an Albrecht von Wirsberg, der sie vollendete und 1501 an die Burggrafen von Nürnberg veräußerte. Damals wurde die Burg als „Hohenwallenrode“ bezeichnet. Sie blieb bis kurz vor 1740 bei den Wallenrode, geriet aber schon 1692 in Verfall. Die Burgruine, die sich wegen des dichten Efeubewuchses in einem schlechten Erhaltungszustand befindet, wird seit 2013 saniert.
Veit von Wallenrode erbaute zusätzlich 1480 zwischen den beiden Bernecker Burgen die überaus wehrhafte Marienkapelle, die heute gleichfalls ruinös, aber gut erhalten ist.

Text: Joachim Zeune

Wikipedia: zum Eintrag
Koordinaten: 11.675034, 50.050967

Baugeschichte

Die ab 1478 erbaute Burg wurde im Zuge der anstehenden Sanierung 2012/13 im Auftrag des Bayerischen Landesamts für Denkmalpflege aufgemessen und bauhistorisch untersucht. Der befund ergab, dass sie offensichtlich weitgehend von späteren Baueingriffen verschont blieb und sich daher als homogener Baukörper präsentiert. 1481 ragte die noch unvollendete Burg nur zwei Geschosse hoch auf und wurde erst um 1500 fertig gestellt. Die damals wasserlose Burg erhielt 1506 einen Röhrenbrunnen.

Text: Joachim Zeune

Baubestand

Die auf einem hochgelegenen Bergsporn stehende Burg wurde durch drei Gräben, von denen der innerste als Ringgraben ausgebildet war, vom Berghang abgeschnitten. Der quadratische Hauptbau bzw. Palas wird von einer durch mehrere Artillerierondelle gesicherten Ringmauer umgürtet. Jenes, das zur gefährdeten Nordseite blickt, ist als starker Geschützturm ausgebildet, besaß größere Rundlochscharten und ein vorkragendes hölzernes Obergeschoss. Selbst der sehr schön mit weißen Eckquadern gefertigte Hauptbau war mit Mauscharten bewehrt. Über seinem zentral in der Südseite gelegenen Spitzbogentor sprang einst ein Prunkerker vor. Ein Korridor führte zum großen Saal am Nordende. Sehenswert ist das herrlich gearbeitete Haupttor im Torbau, das neben einer Zugbrücke noch die Wappentafel des Veit von Wallenrode aufweist.
Nach Nordwesten haben sich Reste des Zwingers bzw. eines Bollwerks erhalten.

Text: Joachim Zeune

Touristen Information

Die Burgruine ist frei zugänglich und auf eigene Gefahr zu besichtigen. Parkmöglichkeiten sind am Ortseingang von Bad Berneck vorhanden, von dort ist die Ruine über ca. 15 Minuten Fußweg zu erreichen.
Eine Besichtigung der Ruine Hohenberneck lässt sich wunderbar mit dem Besuch der nahegelegenen Burgruine des Alten Schlosses sowie der Turmhügelburg Alt-Berneck verbinden. Außerdem liegt zwischen der Burgruine Berneck und Hohenberneck eine Kapellenruine.
Die Burgruine Berneck ist heute die Kulisse der Freilichtbühne Bad Berneck, auf der im alljährlichen „Bad Bernecker Kultursommer“ verschiedenste Inszenierungen zu sehen sind. Karten für die Aufführungen können direkt beim Fränkischen Theatersommer oder der Tourist Information Bad Berneck unter 09273 574374 bestellt werden. Weitere Informationen erhalten Sie auf der Homepage des Bad Bernecker Kultursommers: Homepage

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