Burgen
in Bayern

Burgschloss Kunreuth Kunreuth

Zwar wird 1308 im Testament Konrads I. ein "Bustitus de Kunenreuth" bedacht, doch die ältesten Bauteile lassen sich eher mit der Erwähnung von 1409 in Verbindung bringen, als die Burg Kunreuth im Besitz der Herren von Egloffstein erscheint. 1509 gehörte den Brüdern Christoph und Klaus von Egloffstein je eine Kemenate in der Burg, die im Bauernkrieg 1525 ernsthaft beschädigt wurde. Nach ihrer Wiederherstellung belagerte Markgraf Alcibiades die Anlage 1553 vergeblich. Gegen die Zusicherung auf freies Geleit ergaben sich die 40 Insassen, wurden aber anschließend vereinbarungswidrig gehängt. Das feste Schloss ließ Alcibiades niederbrennen. Der neuerliche Wiederaufbau erfolgte 1558 und setzte sich im ersten Drittel des 17. Jahrhunderts fort. Das Schloss ist bis heute im Besitz der Grafen von Egloffstein.

Text: Joachim Zeune

Wikipedia: zum Eintrag
Koordinaten: 11.140748, 49.683284

Baugeschichte

Das Burgschloss liegt fortifikatorisch ungünstig am Nordwestrand des gleichnamigen Ortes, da der nach Westen ansteigende Grund rasch die gesamte Anlage überhöht. Die gefährdete Südseite wurde durch eine ausgedehnte Vorburg gesichert. Ursprünglich war die Burg von einem Wassergraben umgeben. Sie entstand im 14. Jahrhundert und wurde nach der Zerstörung im Markgrafenkrieg 1553 erheblich umgestaltet, vor allem aber stark befestigt. Die Bautätigkeiten dazu erfolgten in mehreren Etappen und erstreckten sich bis etwa 1624, als der Torbau am Südosteck entstand. Kleinere Veränderungen sind für das 17. und 18. Jahrhundert belegt, so der Bau der steinernen Brücke 1746. Zu den Erneuerungen des 19. Jahrhunderts zählt vor allem die Anbringung von neugotischen Zinnen.

Text: Joachim Zeune

Baubestand

Die Hauptburg umzieht heute wieder ein breiter Wassergraben, der sich an der Nordseite seeartig erweitert. Die rechteckige Hauptburg mit ihrem Buckelquadermauerwerk zeigt noch eindrucksvoll die Bautätigkeit des 14. Jahrhunderts. Die vordere, an der Südseite gelegene Kemenate erhielt ihr Obergeschoss erst nach 1553. Ebenfalls aus dem 16. Jahrhundert stammt der bullige runde Geschützturm am Südwesteck. Am Nordwesteck, wo sich die nach 1553 nicht mehr wieder aufgebaute hintere Kemenate befand, stützen vier mehrfach abgetreppte Pfeiler die hohe Ummauerung. Ungewöhnlich an ihnen sind die Durchgänge in Bodenhöhe. Der dreigeschossige Wohntrakt im Westen geht auf eine spätere Aufstockung der westlichen Ringmauer in den Jahren von 1611 bis 1613 zurück.

Text: Joachim Zeune

Touristen Information

Das in Privatbesitz befindliche Schloss beherbergt Wohnungen und Büros. Es kann im Inneren nicht besichtigt werden.

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