Burgen
in Bayern

Burgruine Marquartstein Marquartstein

Die Burg soll 1072/75 vom Chiemgaugrafen Marquart II. von Hohenstein als neuer Wohnsitz seines Geschlechts errichtet worden sein und kam 1130 an die Pfalzgrafen von Ortenburg-Frontenhausen. Um 1250 kaufte sie Herzog Heinrich XIII. von Niederbayern und schuf hier ein Pfleg-, Gerichts- und Kastenamt. 1504, im Landshuter Erbfolgekrieg, nahm Kaiser Maximilian I. die Burg angeblich nach hartem Beschuss ein - was gewissen Zweifeln unterliegt. 1802 wurde das Pfleggericht aufgelöst, 1803 der Nordtrakt abgerissen. 1808 kam es zur Auflassung der Burg, die in der Folge in raschen Abständen unterschiedlich genutzt und umgebaut wurde, was ihrer Bausubstanz nicht gut tat. Nach einer Sanierung und Restaurierung nutzte die Gemeinde die ansonsten unzugängliche Burg seit 1988 für besondere Anlässe.

Text: Joachim Zeune

Wikipedia: zum Eintrag
Koordinaten: 12.468860, 47.756702

Baugeschichte

Über die Baugeschichte dieser schlecht erforschten Burg weiß man so gut wie nichts. Die Felsnase, auf der Marquartstein steht, ist zweigeteilt. Vor der Hauptburg stand jenseits des Halsgrabens eine Vorburg mit der 1844/45 wiedererrichteten Burgkapelle St. Vitus. Bauzeitlich sollte die Ringmauer sein, die das trapezförmige Vorgebirge umgürtet und frontseitig, nach Osten, als 3,5 Meter dicke Schildmauer ausgebildet ist. Dies jedoch negiert eine Datierung der Gründungsburg in die Zeit vor 1200. Am westlichen Ende des Ausläufers sollte der Palas, später erneuert zu einem Pflegerhaus, platziert sein. Ein Turmbau ist nicht nachweisbar. Wohl im frühen 16. Jahrhundert erfolgte offenbar ein Ausbau, der einen zugbrückenbewehrten Torbau, einen quergestellten Frontbau, den "Traidkasten" (= Getreidekasten), und eine erneuerte Vorburg samt Kapelle umfasste.

Text: Joachim Zeune

Baubestand

Die Burg hat im Großen und Ganzen den Bauzustand des 16. Jahrhunderts bewahren können, abgesehen von etlichen modernen Eingriffen und Veränderungen. Über die Vorburg mit ihrer spätgotischen Kapelle gelangt man zu einer hölzernen Brücke, die den mächtigen Halsgraben überquert und einst an der Zugbrücke des Torbaus endete. Dessen pittoresker Stufengiebel ist eine Zutat des 19. Jahrhunderts. Dahinter liegt der wuchtige "Traidkasten", der wie ein Schirm die restlichen Hauptburgbauten deckt. Die Hauptburg weist eine Randhausbebauung auf.

Text: Joachim Zeune

Touristen Information

Die heute in Privatbesitz befindliche Burg ist für die Öffentlichkeit nicht zugänglich.

Karte

Weitere Bilder