Burgen
in Bayern

Burgruine Karlstein Bad Reichenhall-Karlstein

Erbauer der Burg Karlstein war vermutlich Konrad von Peilstein, der in Diensten des Erzbistums Salzburg stand. Benannt ist die Burg nach einem Burghauptmann namens Karl Ende des 12. Jahrhunderts. 1208 stellte man auf "Karelstain" eine Urkunde aus. 1218 gelangte Karlstein an die bayerischen Herzöge, die auf ihr Pfleger installierten. 1433 erwarben die Brüder Caspar, Erasmus und Georg Haslanger die Burg, die 1539 an die Patrizierfamilie Fröschl von Marzoll und Tauerstein, 1595 an Heinrich von Preysing, 1615 an Fabian Zehenter ging. Die Vernachlässigung der Burg begann im frühen 17. Jahrhundert. Nachdem bereits 1671 erste Abbruchtätigkeiten einsetzten, war Karlstein bereits 1690 ruinös. Um 1970 erfolgte eine Sanierung.

Text: Joachim Zeune

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Koordinaten: 12.840833, 47.718611

Baugeschichte

Die ältesten Bauteile - Ringmauer, Burgkapelle, Binnenmauern eines südwestlichen Gebäudes aus kleinen Quadern - reichen in die Zeit um 1150 zurück. Kurz nach 1218 kam der Bergfried hinzu. 1592, 1641, 1663 und 1671 erfolgten Ausbesserungsarbeiten; in diesem Zusammenhang wurde das Nordosteck mit dem Eingang neu gestaltet. 1671 riss man die absturzgefährdete Westkurtine ab und mauerte sie zurückversetzt neu auf. 1970 sicherte man den Baubestand.
Am Fuß des Burgfelsens ergrub man 1903 Siedlungsreste der Bronze- und Urnenfelderzeit.

Text: Joachim Zeune

Baubestand

Die auf einem 200 m hohen, fast rundum senkrecht abfallenden Kalksteinfels errichtete Burg zeigt eine dem Felsrand hart folgende Ummauerung. Der Zugang erfolgte von Nordosten und ist nur noch durch seinen Riegelbalkenkanal kenntlich. Im 16./17. Jahrhundert verschob man das Burgtor weiter nach Nordosten und legte eine neue Ostwand an. An der Ostseite des Burghofs hat sich die ursprünglich frei stehende, dem hl. Andreas geweihte Burgkapelle erhalten. Es handelt sich um einen einfachen Saalbau mit eingezogenem Chor, der später leicht überformt und in die neue Ostkurtine eingebunden wurde. Vom Palas zeugt eine in die Ringmauer eingebundene Binnenwand an der Südwestseite des Burghofs. Der ungewölbte Rundbergfried nimmt die höchste Stelle des Burghofs ein, wurde 1970 stark erneuert. Die Burg diente im Mittelalter zur Sicherung einer Mautstation und besaß am Fuß des Burgfelsens eine Vorburg.
Östlich vorgelagert ist ein zweiter Fels, auf dem die 1427 erstmals erwähnte, 1689 neu erbaute Kirche St. Pankratz steht.

Text: Joachim Zeune

Touristen Information

Die Burgruine Karlstein und die vorgelagerte St.-Pankraz-Kirche bieten einen weithin reichenden Blick bis zur Festung Hohensalzburg.

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