Burgen
in Bayern

Burgruine Arnsberg Arnsberg

Bereits 1087 wird angeblich ein Gozwin von Arnsberg genannt. Die ab 1129 gesichert beurkundeten Herren von Arnsberg standen in Diensten des Bistums Eichstätt. 1278 wird die Burg erstmal direkt erwähnt. 1332 verpfändete Herzog Heinrich d.J. von Bayern die Burg an Heinrich Wildensteiner zu Rotenburg. Nach weiteren Verpfändungen kam die Burg 1364 an die Fraunhofer, die sie 1416 gewaltsam an Herzog Wilhelm VII., den Gebarteten, verloren. Dieser verwüstete sie nochmals 1433. 1450 erwarb Ulrich von Laber die Burg, die 1465 an Konrad zu Heideck und 1473 als Pflegamtssitz an das Bistum Eichstätt ging. 1632/34 wurde die Burg zerstört, trotz Instandsetzungen u.a. ab 1663 kam es im 18. und 19. Jahrhundert mehrfach zu Teileinstürzen. 1869 setzten erste Neubaumaßnahmen (Vorburg) ein, die ab 1931 unter der Familie Weiß intensiviert wurden. Kreszentia Weiß ließ 1972 den Südtrakt der Vorburg als Gaststätte mit Hotel renovieren, weitere Sanierungen erfolgten seit dem Jahr 2000 (Vogtshaus, Bauernhaus).

Text: Joachim Zeune

Wikipedia: zum Eintrag
Koordinaten: 11.379100, 48.927413

Baugeschichte

Die Ummauerung der Hauptburg reicht teilweise bis in die Zeit um 1100 zurück. 1210-30 erfolgte ein Ausbau der Kernburg, die damals frontseitig einen trutzigen fünfeckigen Bergfried erhielt. Auch die südöstlich vorgelagerte Vorburg entstand damals. Gegen Ende des 14. Jahrhunderts wurde an der Vorburg gebaut, 1440 ergänzte eine Zisterne die Wasserversorgung. Die Bauschäden von 1416 und 1433 wurden entgegen verschiedener Anordnungen erst ab 1473 unter dem baufreudigen Eichstätter Bischof Wilhelm von Reichenau beseitigt. Dieser setzte die Vorburg instand, versah sie mit einem Zwinger, einem neuen Torbau und neuen Wehrgängen mit zahlreichen Schießscharten. Zugleich ließ er dem Bergfried ein rundes Oberteil aufsetzen. 1548 oder 1578 wurde an der Südseite der Vorburg gebaut. Wohl 1663 kam im Zuge des Großausbaus der Vorburg das Vogthaus dazu. Die nachfolgenden Jahrhunderte sind geprägt von Einstürzen, Abbrüchen, Instandsetzungen und Neubauten.

Text: Joachim Zeune

Baubestand

Die südöstlich vorgelagerte Vorburg mit ihrem breiten Halsgraben wird heutzutage intensiv als Gast- und Tagungsstätte sowie als Hotel genutzt und ist dementspechend ausgebaut und überformt. Die Gebäude hier entstammen dem 15. bis 17. Jahrhundert; interessant sind die Schießscharten der Südfront. Vom umlaufenden Zwinger mit seinen beiden wuchtigen Flankierungstürmen verbleiben Fragmente. Isoliert durch einen Halsgraben, stehen auf einem kleinen Fels die Reste der Hauptburg, die neben der Ringmauer den mächtigen Bergfried umfassen, der über einem älteren fünfeckigen Sockel rund auskragt.
Von der 1798 eingestürzten Kapelle St. Georg, die sich von der Vorburg Richtung Bergfried vorschob, verbleibt nur ein Giebel; sie wurde 1922/23 durch die neu erbaute Marienkapelle abgelöst.

Text: Joachim Zeune

Touristen Information

Ausführliche Informationen zu Anfahrt, Hotel- und Restaurantbetrieb, Veranstaltungen bietet die Website des Schlosshotels Arnsberg:

www.schloss-arnsberg.de

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