Burgen
in Bayern

Burgschloss Höchstadt a. d. Aisch Höchstadt a. d. Aisch

Im Jahr 1049 erscheint ein Graf Goswin de Hohestat. 1157 kam die damals erstmals genannte Burg an das Bistum Bamberg, das sie unter Bischof Ekbert von Meran (1208-1236) erneuerte. Weitere Um- und Ausbauten sind unter Fürstbischof Albert von Wertheim (1399-1421) bezeugt. 1552 wurde die Stadt im 2. Markgrafenkrieg von Markgraf Albrecht Alcibiades in Brand gesteckt, die Burg überstand das Kriegsgeschehen unbeschadet. Kurz darauf, 1572-1574, baute Fürstbischof Veit II. die Burg schlossartig aus, desgleichen Fürstbischof Lothar Franz von Schönborn in der Zeit von 1711 bis 1713 nach einer Feuersbrunst im Jahr 1688. Mit der Säkularisation 1803 wurde Höchstadt bayerischer Rentamts- und Landgerichtssitz. 1894 erfolgten erste Stabilisierungen das baufälligen Schlosses, das 1963 erneut gesichert wurde. Heute kümmern sich die Stadt als Eigentümerin (seit 1963) und der Verein Schloss Hohestete um den Erhalt des Burgschlosses.

Text: Joachim Zeune

Koordinaten: 10.804067, 49.702252

Baugeschichte

Die überaus komplizierte und komplexe Baugeschichte des Burgschlosses konnte 1998-2002 im Vorgriff geplanter Instandsetzungsmaßnahmen im Detail abgeklärt werden. Die älteste heute sichtbare Bausubstanz geht auf Bischof Ekbert von Meran (1208-1236) zurück, der stadtseitig einen quadratischen Bergfried errichtete; die dazugehörige Ringmauer und der Palas sind abgegangen. Ende des 13. Jahrhunderts band man den ursprünglich frei stehenden Bergfried mauerbündig in eine Ringmauer ein, gegen deren Westseite sich ein Gebäude lehnte. Wohl in Zusammenhang mit der Stadtwerdung baute man nach 1378 diese Bauten aus. Fürstbischof Albert von Wertheim (1399-1421) errichtete 1410 (Wappentafel mit Datum) einen Saalbau an der Westseite. Von 1572 bis 1574 wurde das Burgschloss im Stil der Renaissance, von 1711 bis 1713 durch den fürstbischöflichen Hofbaumeister Johann Dientzenhofer im Stil des Barock überformt. Dientzenhofer vereinheitlichte dabei Gebäudehöhen und Öffnungen.

Text: Joachim Zeune

Baubestand

Die auf einer leichten Erhöhung unmittelbar an der Aisch gelegene Burg bietet flussseitig den Anblick einer abweisenden hohen Burgfassade, stadtseitig dagegen den Eindruck eines stark zergliederten Schlosses. Während die Aisch die Burg nach Westen und Süden schützte, bewehrte ein Graben die restlichen Burgseiten. Der polygone Burghof der Hauptburg zeigt bis auf kleine Lücken in der Nordseite und Ostseite eine geschlossene, mehrgeschossige Bebauung, wobei die ältesten Bauteile im Nordwesten und Westen liegen, wo sich auch der ehemalige „Fürstensaal“ befindet. Vom alten, 12 x 12 Meter großen Bergfried mit seinen Buckelquadern verbleibt am Nordende des Westtraktes nur der völlig verbaute winkelförmige Stumpf seiner Nord- und Ostseiten. Die Fassade des Westflügels trägt Spuren zahlreicher Umbauten und Erweiterungen, darunter zwei Wappen des Fürstbischofs Albert von Wertheim (1399-1421). Sie datieren die sehr schönen hochrechteckigen Drillingsfenster und den spitzbogigen Hocheingang des Saals aus der Zeit um 1410.
Der renaissancezeitliche Ostflügel beherbergt heute das Landratsamt, der Südflügel das Gericht. Der Westflügel wird vom Verein Schloss Hohestete für Veranstaltungen genutzt.

Text: Joachim Zeune

Touristen Information

Heute befindet sich im Schloss Höchstadt a. d. Aisch das Landratsamt der Stadt, der Rest der Anlage steht weitgehend leer.
Im August wird hier seit einigen Jahren das „Schlosshof-Festival“ veranstaltet. Neben Auftritten bekannter Mittelalter-Rockbands lädt der kleine Mittelaltermarkt zum Bummeln und Verweilen ein. Karten für das Konzert können an verschiedenen Vorverkaufsstellen und via Internet erworben werden. Informationen zu Festival und Markt unter Homepage

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