Burgen
in Bayern

Burgschloss Cadolzburg Cadolzburg

1157 wird die Cadolzburg mit einem Helmericus de Kadoldesburc, Dienstmann der Grafen von Abenberg, erstmals indirekt erwähnt. Noch vor 1246, als Konrad d. Ä. "apud Kadolspurc" urkundete, kam die Burg an die Grafen von Zollern, Burggrafen zu Nürnberg. Nach der Zerstörung der Hauptburg zu Nürnberg 1420 und deren Verkauf an die Stadt Nürnberg wurde die Cadolzburg unter Friedrich VI. von Nürnberg zum neuen Hauptsitz der Zollern, nunmehr auch Markgrafen von Brandenburg, den Kurfürst Albrecht Achilles (1440-1486) als Jagdsitz und Verhandlungsplatz nutzte. 1449 brannten die Nürnberger den Marktflecken ab, scheiterten aber an der Burg. Diese wurde nach mehreren Instandsetzungen in den frühen 1730er-Jahren nochmals durch Markgraf Carl Wilhelm Friedrich zur Sommerresidenz ausgebaut, brannte allerdings 1945 in den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs nieder. Seit 1982 führt die Bayerische Schlösserverwaltung Rekonstruktions- und Restaurierungsarbeiten durch.

Text: Joachim Zeune

Koordinaten: 10.850190, 49.459924

Baugeschichte

Über einem 1988 und 1996 ergrabenen Friedhof des 11. und 12. Jahrhunderts entstand Mitte des 12. Jahrhunderts eine Burg, von der noch die Untergeschosse der Kapelle verbleiben. Gegen 1240 errichteten die Burggrafen hier eine neue Burg, die starke Ähnlichkeit zu den zeitgleichen Neubauten der Burg Abenberg zeigte. Um 1440/50 verstärkte Kurfüst Albrecht Achilles die Wehrbauten durch einen doppelten Zwinger mit Barbakane, während er von 1460 bis 1480 die Kernburg zu einem prachtvollen Burgschloss der Spätgotik ausbaute. Hierbei erhielt der Westflügel herrliche Prunkerker. Zugleich ließ Albecht erneut die Befestigungen von Burg und Markt verbessern. Im frühen 16. Jahrhundert errichtete man den Küchenbau, den man in den 1580er-Jahren mit einer riesigen Herdstelle ausstattete. Damals überformte Markgraf Friedrich d. Ä. die Cadolzburg im Stil der Renaissance. Doch bereits von 1639 bis 1667 musste Markgraf Albrecht V. die Burg instand setzen, die Markgraf Carl Wilhelm Friedrich 1720/30 zu seinem Sommersitz ausbaute. Der Brand von 1945 verwüstete fast die gesamte Hauptburg.

Text: Joachim Zeune

Baubestand

Die auf einem Sporn am Rand einer Hochebene gelegene Cadolzburg wird zum Plateau hin zuerst durch die ummauerte Marktsiedlung, dann durch die stark befestigte Vorburg und schließlich durch eine Barbakane mit Doppelzwinger gesichert. Eindrucksvoll ist der mächtige Halsgraben zur Vorburg. Der Baubestand der Kernburg stammt noch weitgehend aus der Zeit um 1240 und umfasste eine mantelartige Ringmauer, einen sehr schlanken Torbergfried, den Palas an der Nordostseite. Die heutige, unregelmäßige Dreiflügelanlage entstand durch allmähliches Zusammenwachsen unterschiedlicher Baukörper. Der extrem lange Nordosttrakt mit seinen Renaissancegiebeln und -fenstern enthält tatsächlich in seiner nördlichen Hälfte Baureste des Palas von 1240. Der Nordwesttrakt mit seinen Prunkerkern wird durch den Mitteltrakt mit dem Nordostgebäude verbunden, wobei der Mitteltrakt über den Untergeschossen der ältesten Burgkapelle steht. Rückseitig schließt ein kleiner zweiter Burghof an, der sog. Hintere Hof.

Text: Joachim Zeune

Touristen Information

Die Bayerische Schlösserverwaltung stellt einige Räumlichkeiten auf der Cadolzburg für Empfänge, Ausstellungen, Konzerte etc. zur Verfügung. Der Burggarten ist ganzjährig geöffnet. Weitere Informationen finden Sie hier.

Karte

Weitere Bilder