Burgen
in Bayern

Burg Abenberg Abenberg

Abenberg war im 11. und 12. Jahrhundert die Stammburg der mächtigen Herren von Abenberg, Vögte des Hochstifts Bamberg, Grafen des Radenzgaues und Rangaues. Um 1200 erbten die Hohenzollern, Burggrafen von Nürnberg, die Herrschaft Abenberg, die sie schon 1296 an das Bistum Eichstätt veräußerten. Fortan diente die Burg als Pflegamtssitz, geriet nach dessen Auflassung in Verfall. 1662 wurden Baulichkeiten wie der große Wohnturm eingerissen. 1806 kam Abenberg an das Königreich Bayern, das die Burg auf Abbruch verkaufte. 1875 erwarb K. J. Kerschina die Burgruine und führte Wiederaufbauarbeiten durch, die ab 1881 durch Anton Schott weitergeführt wurden. 1982/84 erwarb die Stadt Abenberg die Halbruine und setzte sie gemeinsam mit dem Zweckverband und dem Bezirk bis 1996 als zweiteiliges Museum (Haus fränkischer Geschichte & Klöppelmuseum) und Gaststätte instand.

Text: Joachim Zeune

Wikipedia: zum Eintrag
Koordinaten: 10.962886, 49.243373

Baugeschichte

Von 1988 bis 1992 im Burghof durchgeführte Grabungen legten die Fundamente eines gewaltigen, um 1130/40 erbauten Turmhauses von 15,6 x 14,6 Meter (Mauerdicke 2,4 Meter) frei, das eng von einer grabenbewehrten Ringmauer ummantelt wurde. Zwischen 1230 und 1250 hatte man die Hoffläche verdoppelt, indem man die alte Ringmauer abbrach und durch eine neue ersetzte. Diese wurde zur exponierten Front- bzw. Ostseite schildmauerartig verstärkt. Im Südosteck öffnete sich das ornamentale Burgtor. Mittig an der Südseite stand mauerbündig der Palas, während sich an der Ringmauer mehrere Burgmannenhäuser sowie ein größerer Bau über dem Nordosteck aufreihten. Über dem Südwesteck entstand ein kleiner Bergfried ("Luginsland"). Das Bistum verstärkte kurz nach 1296 das Nordwesteck durch einen Turm. Bischof Wilhelm von Reichenau fügte seiner Wappentafel zufolge 1467 an der Ostseite ein neues Pflegamtshaus hinzu, weitere Wirtschafts- und Verwaltungsgebäude folgten im frühen 17. Jahrhundert. Das 18. und das 19. Jahrhundert sahen Teileinstürze (Kapelle St. Otmar). Nach 1875 wurde die Burg mit mehreren Türmchen versehen, darunter der heute dominante Schott-Turm über dem Sockel des Nordwestturms.

Text: Joachim Zeune

Baubestand

Die Spornburg hat zwar ihren mächtigen Halsgraben bewahren können, ihre östlich vorgelagerte Vorburg dagegen völlig verloren. Erhalten hat sich noch der geschlossene Kranz der stauferzeitlichen Ringmauer mit dem originalen Burgtor und dem Sockel des Bergfrieds. Vom Palas zeugen noch mehrteilige Fenster, die eine ummauerte Wiese überblicken, auf der Wolfram von Eschenbachs "Parzival" (kurz nach 1200) zufolge bis 1200 turniert wurde. Im Burginneren stehen an der Ostseite über staufischem Untergeschoss ein Neubau und das Pflegamtshaus von 1467 (heute Gaststätte und Museum), ein weiterer Neubau an der Westseite (Klöppelmuseum), der herrliche Schott-Turm, der "wie alle heutigen Türme" erst im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts entstand.

Text: Joachim Zeune

Touristen Information

Die Burg Abenberg beherbergt das Haus fränkischer Geschichte sowie das Klöppelmuseum Abenberg. Die Burg ist zudem attraktiver Veranstaltungsort für Ausstellungen, Vorträge, Gruppenführungen, Kindermuseumstage und kleinere Musikveranstaltungen bis hin zu überregionalen Open-Air-Konzerten - ein malerischer Rahmen für den Kunstgenuss in besonderer Atmosphäre!

Informationen unter www.museen-abenberg.de

Burg Abenberg, Burgstraße 16, 91183 Abenberg
Tel. 09178/90618, Fax: 09178/905185
E-Mail: info@museen-abenberg.de

Hotel und Restaurant Burg Abenberg bieten den Rahmen für Tagungen, Veranstaltungen, Festlichkeiten aller Art.

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